Gewitterfront zieht in den Norden
Saarland und /heinland-Pfalz besonders betroffen – 6litzschlag, Schlamm und Geröll
/ieder hat Starkregen Straßen und Keller überflutet. Auch „/ock am /ing“findet wieder im /egen statt.
SAARBRÜCKEN/TRIER/OFFENBACH Der Mai hat sich mit kräftigen Unwettern verabschiedet – und auch zum JuniBeginn bleibt es in einigen Teilen Deutschlands so richtig ungemütlich. „Nach den Gewittern ist vor den Gewittern“, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Freitag mit.
Auch am Samstag müssten manche Regionen mit kräftigen Unwettern rechnen. „Allerdings verlagert sich der Gewitterschwerpunkt zunehmend in den Norden und Osten“, sagte Meteorologe Markus Übel von der Wettervorhersagezentrale in Offenbach. Am Sonntag beruhige sich das Wetter langsam, jedoch nur vorübergehend. Kommende Woche soll es warm und schwül bleiben – was neue Gewitter zur Folge haben kann.
Wie schon an den Tagen zuvor hatten in der Nacht zum Freitag in vielen Teilen Deutschlands Unwetter gewütet. Besonders stark erwischte es das Saarland und Rheinland-Pfalz, wo Blitze einschlugen und Schlamm und Geröll auf Straßen rutschten. „Die Lage ist dramatisch“, sagte eine Saarbrücker Polizeisprecherin am Morgen. „Wir haben wegschwimmende Autos und unterspülte Straßen.“
Auf einer Bahnstrecke in der Eifel zwischen Gerolstein und Trier fuhr ein Regionalzug bei der Ausfahrt aus einem Tunnel in einen Schlammwall und entgleiste. Passagiere waren nicht an Bord, der Zugführer blieb unverletzt.
Zum meteorologischen
Sommeranfang am 1. Juni – der kalendarische ist am 21. des Monats – wurde es auch beim „Rock am Ring“-Festival in Rheinland-Pfalz nass. Viele Besucher waren schon vor Beginn des Musikfestivals am Freitag mit ihren Zelten vor Ort. Auf dem Campinggelände entstanden große Pfützen, Zelte wurden verwüstet. Im Laufe des Tages gab es erneut strömenden Regen. Unwetter
hatten bei dem Festival in der Eifel schon in den vergangenen Jahren Probleme bereitet. Dabei hatte es auch Verletzte gegeben.
Auch über Baden-Württemberg zogen in der Nacht zum Freitag schwere Unwetter hinweg. Betroffen war unter anderem der Norden des Bundeslandes mit den Städten Mannheim, Heidelberg und Karlsruhe. Auch im
Schwarzwald und auf der Schwäbischen Alb gab es große Schäden. Bäume stürzten um, Wasser flutete Keller und Straßen.
In Oberfranken und der nördlichen Oberpfalz lösten sich mehrere Schlammlawinen und rutschten auf die Straßen. Eine Sprecherin des Landratsamtes Wunsiedel im Fichtelgebirge sagte: „Sicher ist nur: die Schäden sind immens,
ihre Beseitigung wird wohl teilweise Wochen und Monate in Anspruch nehmen.“In Bad Harzburg sind am Freitag im Gewitter Mitglieder einer Klasse des Burgberggymnasiums verletzt worden. Nach Angaben der Polizei erlitten sie Schocks oder Knalltraumata. Acht Betroffene seien vorsorglich ins Krankenhaus gebracht worden.