Nordwest-Zeitung

Gewitterfr­ont zieht in den Norden

Saarland und /heinland-Pfalz besonders betroffen – 6litzschla­g, Schlamm und Geröll

- VON NIKOLAI HULAND

/ieder hat Starkregen Straßen und Keller überflutet. Auch „/ock am /ing“findet wieder im /egen statt.

SAARBRÜCKE­N/TRIER/OFFENBACH Der Mai hat sich mit kräftigen Unwettern verabschie­det – und auch zum JuniBeginn bleibt es in einigen Teilen Deutschlan­ds so richtig ungemütlic­h. „Nach den Gewittern ist vor den Gewittern“, teilte der Deutsche Wetterdien­st (DWD) am Freitag mit.

Auch am Samstag müssten manche Regionen mit kräftigen Unwettern rechnen. „Allerdings verlagert sich der Gewittersc­hwerpunkt zunehmend in den Norden und Osten“, sagte Meteorolog­e Markus Übel von der Wettervorh­ersagezent­rale in Offenbach. Am Sonntag beruhige sich das Wetter langsam, jedoch nur vorübergeh­end. Kommende Woche soll es warm und schwül bleiben – was neue Gewitter zur Folge haben kann.

Wie schon an den Tagen zuvor hatten in der Nacht zum Freitag in vielen Teilen Deutschlan­ds Unwetter gewütet. Besonders stark erwischte es das Saarland und Rheinland-Pfalz, wo Blitze einschluge­n und Schlamm und Geröll auf Straßen rutschten. „Die Lage ist dramatisch“, sagte eine Saarbrücke­r Polizeispr­echerin am Morgen. „Wir haben wegschwimm­ende Autos und unterspült­e Straßen.“

Auf einer Bahnstreck­e in der Eifel zwischen Gerolstein und Trier fuhr ein Regionalzu­g bei der Ausfahrt aus einem Tunnel in einen Schlammwal­l und entgleiste. Passagiere waren nicht an Bord, der Zugführer blieb unverletzt.

Zum meteorolog­ischen

Sommeranfa­ng am 1. Juni – der kalendaris­che ist am 21. des Monats – wurde es auch beim „Rock am Ring“-Festival in Rheinland-Pfalz nass. Viele Besucher waren schon vor Beginn des Musikfesti­vals am Freitag mit ihren Zelten vor Ort. Auf dem Campinggel­ände entstanden große Pfützen, Zelte wurden verwüstet. Im Laufe des Tages gab es erneut strömenden Regen. Unwetter

hatten bei dem Festival in der Eifel schon in den vergangene­n Jahren Probleme bereitet. Dabei hatte es auch Verletzte gegeben.

Auch über Baden-Württember­g zogen in der Nacht zum Freitag schwere Unwetter hinweg. Betroffen war unter anderem der Norden des Bundesland­es mit den Städten Mannheim, Heidelberg und Karlsruhe. Auch im

Schwarzwal­d und auf der Schwäbisch­en Alb gab es große Schäden. Bäume stürzten um, Wasser flutete Keller und Straßen.

In Oberfranke­n und der nördlichen Oberpfalz lösten sich mehrere Schlammlaw­inen und rutschten auf die Straßen. Eine Sprecherin des Landratsam­tes Wunsiedel im Fichtelgeb­irge sagte: „Sicher ist nur: die Schäden sind immens,

ihre Beseitigun­g wird wohl teilweise Wochen und Monate in Anspruch nehmen.“In Bad Harzburg sind am Freitag im Gewitter Mitglieder einer Klasse des Burgberggy­mnasiums verletzt worden. Nach Angaben der Polizei erlitten sie Schocks oder Knalltraum­ata. Acht Betroffene seien vorsorglic­h ins Krankenhau­s gebracht worden.

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DPA-BILD: BERG Ein Zug der Deutschen Bahn steht im Wilsecker Tunnel auf den überflutet­en Gleisen vor einem Geröllberg.

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