Sereiser mih es die Szene auf
Alba geht mit guten Chancen in Finalserie gegen Bayern München
Das Team trägt die Handschri1t des 2017 gekommenen Trainers Garcia /eneses. Oldenburgs /ickey Paulding sagt, wen er vorn sieht.
MÜNCHEN/BERLIN/OLDENBURG Ein O4. Juni 2017 war ein Glückstag für Alba Berlin. Geschäftsführer Marco Baldi verkündete an jenem Mittwoch die Verpflichtung des Spaniers Aito Garcia Reneses – dem heute 71-jährigen Trainer eilte ein großer Ruf voraus. Ein Talenteflüsterer sei der frühere Vertraute von NBA-Stars wie Pau Gasol und Kristaps Porzingis, hieß es. Jemand, der einen Club nachhaltig voranbringen kann.
Im Juni 2018 greift der einstige Serienchampion aus der Hauptstadt nach der ersten Meisterschaft seit zehn Jahren. Mit dem jüngsten Kader der Vereinshistorie und einer Spielweise, die auch dem Hauptrundenmeister und Finalgegner Bayern München Respekt einflößt. „Jetzt können wir die Krone gewinnen und werden alles daran setzen, das auch zu tun“, sagt Baldi. Das erste Spiel der Serie, in der drei Siege zum Gesamterfolg nötig sind, steigt an diesem Sonntag (15 Uhr) in München.
Experten erwarten enge Duelle zweier Teams, die ziemlich unterschiedlich daherkommen. „Die Bayern haben eigentlich nur Stärken. Sie agieren sehr physisch, sind erfahren. Aber das interessiert uns nicht“, sagt Trainer
Garcia Reneses: „Mich interessiert, ob wir nur zu 95 oder aber zu 100 Prozent unseren Basketball spielen.“Oldenburgs Routinier Rickey Paulding, der mit den EWE Baskets in einer spannenden Viertelfinalserie mit 2:3 gegen
die Berliner verloren hatte, lobt die Stärke beider Finalisten, sagt aber bei der Frage nach einem Tipp: „Wenn ich ein Team wählen muss, würde ich Alba nehmen.“
In der Halbfinalserie machte Alba dann gegen die
Riesen Ludwigsburg kurzen Prozess und setzte sich mit 3:0 durch. Die Münchner schalteten Brose Bamberg, den dominanten Club der vergangenen Jahre, mit 3:1 aus. Den Münchnern ist die Entwicklung bei Alba nicht verborgen geblieben. „Berlin ist anders“, sagt Nationalspieler Alex King: „Sie fokussieren sich nicht so sehr auf individuelle Stärken, sondern mehr aufs Team. Sie spielen furchtlos, haben eine gute Teamchemie. Das ist ein bisschen der spanische Stil.“Eben der Aito-Stil.
Jener Stil soll Alba nun zu den drei nötigen Erfolgen im Duell mit den Bayern führen. „Das erste Spiel wird schon richtungweisend“, sagte Luke Sikma, der wertvollste Spieler (MVP) der Hauptrunde. Der 28-jährige US-Amerikaner ist der Fixpunkt bei Alba und der einzige Akteur im Kader, der noch in den 80ern geboren wurde, nämlich 1989.