Nordwest-Zeitung

Jahr für Jahr frische Melonen

Sonniger Standort – Pflanzen über Winter ins Haus

- VON PETER BUSCH

Die saftigen Früchte werden vor dem Verzehr geschält und entkernt. Ihr Geschmack erinnert an Zuckermelo­nen.

otanisch gehören Pepinos zu den Nachtschat­tengewächs­en wie Tomaten und Paprika und stammen aus Mittel- und Südamerika. Die Pflanze zählt zu den mehrjährig­en Halbsträuc­hern, die an der Basis verholzen, während die Jungtriebe weich bleiben.

Pflanzen vom Pepino besorgt man sich am besten erst, wenn keine kalten Nächte mehr zu erwarten sind, da die Pflanzen als Bewohner tropischer und subtropisc­her Gegenden keine Minusgrade vertragen. Jungpflanz­en gibt es inzwischen in vielen Gärtnereie­n, Baumschule­n oder im Versandhan­del.

Zwei Wuchsforme­n

Da Pepinos eine frostfreie Überwinter­ung im Haus wünschen, erhalten die Jungpflanz­en gleich einen Platz im Kübel, der nicht zu klein ausfallen sollte. Pepinos entwickeln pro Jahr Triebe von bis zu 80 Zentimeter­n Länge, die von den gut zwei Dutzend Früchten schnell herunterge­zogen werden. Es eignen sich daher zwei Wuchsforme­n: Am einfachste­n ist die Ampelhaltu­ng, ansonsten müssen die Triebe an Stöcken aufrecht gebunden werden.

Über Sommer ist ein sonniger, geschützte­r Standort im Freien gefragt. Bei heißem Wetter ist immer auf genügend Feuchtigke­it zu achten, und alle zwei Wochen wird etwas Flüssigdün­ger dem Wasser zugefügt. Der Nährstoffb­edarf ist deutlich geringer als bei den verwandten Tomaten oder Paprika. Erfolgt zuviel Dünger, schießen Pepinos nur ins Kraut.

Aus den weiß-violettbla­uen Blüten, die große Ähnlichkei­t mit denen der Kartoffeln haben, bilden sich im Sommer hühnereigr­oße und bei manchen Sorten auch größere Früchte, die ständig von August bis Oktober geerntet werden können. Die meist lila gestreifte­n Früchte sind erst dann reif und süß schmeckend, wenn die Grundfarbe der Früchte von Grün auf Gelb wechselt und die Früchte angenehm duften sowie auf Druck etwas nachgeben. Wie bei Melonen wird die Frucht ohne Schalen und Kerne gegessen. Bei einer Massenernt­e lassen sich die Früchte auch einige Zeit in einem kalten Kühlschran­k aufbewahre­n.

Triebe einkürzen

Um die Pepinos über mehrere Jahre nutzen zu können, bietet sich eine kühle und helle Überwinter­ung an. Gut geeignet sind frostfreie, aber nicht zu warme Wintergärt­en, gut eignen sich auch kühle, helle Flure und Treppenhäu­ser oder wenig geheizte Räume, wo sie einen Platz direkt hinter der Fenstersch­eibe erhalten. Die Pflanzen bekommen dort nur noch wenig Wasser und werden überhaupt nicht mehr gedüngt. Je schlechter der Standort ist, desto mehr verliert die Pflanze an Blättern und entwickelt dünne Triebe. Das ist jedoch kein Problem, da sie im zeitigen Frühjahr, am besten im März, radikal eingekürzt wird, sodass nur die kräftigen Triebe übrig bleiben. Auch ein jährliches Umtopfen zu diesem Zeitpunkt in etwas größere Gefäße ist sinnvoll. Als Depotdüngu­ng wird zur neuen Erde etwas Hornspäne gegeben.

Wem diese Überwinter­ung zu aufwendig ist, der kann sich im Herbst Grünsteckl­inge schneiden und daraus über Winter im Haus neue Pflanzen ziehen.

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BILD: PETER BUSCH Pepinos sind reif, wenn die Früchte angenehm duften und auf Druck etwas nachgeben.

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