Nordwest-Zeitung

Nostalgie auf zwei Rädern immer beliebter

Technische­s Verständni­s hilfreich – Modell muss zur Körpergröß­e passen

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Ein Traum-Motorrad ist die Honda CB 9:0 ;our :0 Jahre nach ihrem Erscheinen noch immer. <otenzial zum Kultstatus hat die BM8 K1, die 1=88 der erste Supersport­ler der Mar>e ?ar.

ESSEN/UNNA/DPA Viele Motorradfa­hrer mögen den Charme klassische­r Motorräder. Doch was ist bei den Oldtimern zu beachten, und wie findet man den richtigen? Am Anfang steht eine Grundsatze­ntscheidun­g, sagt Michael Lenzen vom Bundesverb­andes der Motorradfa­hrer (BVDM): Soll der Klassiker als Wertanlage in der Garage oder gar im Wohnzimmer stehen? Oder will man sich auf den Sattel schwingen?

Wer fahren will, muss wissen: „Das Zweirad muss zur jeweiligen Körpergröß­e passen. Ist es zu groß, kann es riskant werden. Ist es zu klein, wird es schnell unbequem“, sagt Matthias Haasper vom Institut für Zweiradsic­herheit (ifz). Auf dem Weg zum richtigen Modell können einschlägi­ge Online-Foren helfen. Wulf Weis von der Zeitschrif­t „Motorrad News“sieht solides technische­s Verständni­s, vielleicht sogar eine technische Ausbildung als Grundvorau­ssetzung für den Umgang mit Klassikern.

Ein Traum-Motorrad ist zum Beispiel die Honda CB 750 Four rund 50 Jahre nach ihrem Erscheinen noch immer. „Die Honda hat Ende der

60er Jahre eine neue Ära eingeleite­t, weg vom Zwei-, hin zum Vier-Takter“, sagt Lenzen. Der Gebrauchtm­arkt sei aber leider auch sehr abgegrast. Ein gutes Exemplar zu einem angemessen­en Preis zu finden, „das ist äußerst schwierig und bedarf großer Geduld“. Frankenste­ins Tochter nannte die Presse die Kawasaki 900 Z1 (ab 1972), weil der Motor dem Fahrwerk deutlich überlegen war. „Das galt im Grunde aber auch für die CB 750 Four.“Kult sind beide Motorräder.

„Potenzial zum Kultstatus“

spricht Lenzen auch der BMW K1 zu, die 1988 der erste Supersport­ler der Marke war: „Ein futuristis­ch designtes, mit Vollverkle­idung auf Geschwindi­gkeit ausgelegte­s Motorrad das damals polarisier­t, heute aber das Zeug zur Ikonehatun­dnochinord­entlichen Stückzahle­n verfügbar ist“.

Ähnlich spektakulä­r war ab 1981 die Suzuki Katana 1100. Die Marktlage sei aber schwach. „Für damalige Verhältnis­se fuhr sie sehr gut. Kein Wunder, dass das Material meist stark belastet wurde“,

sagt Weis.

Nicht ganz leicht zu finden ist auch die 1970 präsentier­te Suzuki GT 750. Dieser letzte hubraumsta­rke Zweitakter trägt den Spitznamen Wasserbüff­el. Die Erklärung: „Der Dreizylind­er-Zweitaktmo­tor war bereits wassergekü­hlt, braucht aber auch viel Pflege“, so Lenzen.

Ultimative­r Gegenentwu­rf zu Einzylinde­r-Maschinen wie der Yamaha SR 500 war 1974 die Benelli 750 Sei. Mit ihrem Sechszylin­der ist sie heute „ein absolutes Liebhaber-Motorrad, das zu sehr hohen,

teilweise exorbitant­en Preisen gehandelt wird“, sagt Wulf Weis.

Immer draußen und oft dort, wo die Straße längst aufgehört hatte, war seit 1988 die Honda Africa Twin unterwegs. „Die V2-Motoren von Honda gehören zu einer der erfolgreic­hsten Motoren-Generation­en, die jemals im Motorrad-Sektor verbaut wurden“, so Weis. „Extreme Zuverlässi­gkeit und Langlebigk­eit zeichneten diese Motoren aus, das hatte beinahe schon Auto-NiveauR“Ähnliches galt ab 1980 für die BMW R 80 GTS.

 ?? BILD: BMW ?? Wilde Wendung im Gelände: Mit der Enduro R 80 G/S legten sich die Bikes aus Bayern ein jüngeres Image zu. Die BMW ließ sich aber auch auf der Straße sehr gut fahren.
BILD: BMW Wilde Wendung im Gelände: Mit der Enduro R 80 G/S legten sich die Bikes aus Bayern ein jüngeres Image zu. Die BMW ließ sich aber auch auf der Straße sehr gut fahren.

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