Familie erhebt Vorwürfe gegen Ajax
Nouri erleidet Hirnschäden
AMSTERDAM/DPA Der niederländische Fußballverband KNVB muss entscheiden, ob Ajax Amsterdam mitverantwortlich für eine dauerhafte schwere Behinderung seines Profi-Spielers Abdelhak Nouri (21) ist. Die Familie Nouris reichte eine entsprechende Klage beim Schiedsgericht des KNVB ein. Dies teilten die Anwälte der Familie mit.
Nouri war am 8. Juli 2017 im österreichischen Zillertal bei einem Testspiel gegen Werder Bremen mit einem Herzstillstand zusammengebrochen. Er erlitt nach Angaben von Ärzten dauerhafte Gehirnschäden. Mittlerweile könne er wieder selbstständig atmen.
Das Schiedsgericht des KNVB soll nun prüfen, ob der Verdacht der Familie, dass Nouri vom Clubarzt falsch behandelt wurde, zutreffend ist und Ajax Amsterdam für Versäumnisse haftbar gemacht werden könne. Ajax Amsterdam bekräftigte in einer Erklärung Brach zusammen: Abdelhak Nouri
erneut, es gebe nach sorgfältiger Prüfung aller juristischen und medizinischen Erwägungen „keinen Grund, von einer Verantwortlichkeit des Vereins auszugehen“.
„Abdelhak hat nach dem Zusammenbruch nicht die angemessene Behandlung bekommen“, heißt es hingegen in einer Mitteilung der Anwälte. Niederländischen Medienberichten zufolge seien schon 2014 bei einer sportmedizinischen Untersuchung im Auftrag des KNVB Anzeichen für mögliche Herzprobleme gefunden worden. Die Angehörigen erklärten, sie seien überzeugt, dass Nouri davon nichts erfahren habe.