Nordwest-Zeitung

Mehr Studenten, mehr Motivation, mehr Effizienz

Auch die gegenüberl­iegende Akademie profitiert vom neuen Trainingsz­entrum an der Bloherfeld­er Straße

- VON MARC GESCHONKE

Die Standortsu­che fürs Finanzamt hat den Prozess wohl beschleuni­gt. Das Gelände entspricht „allen Wünschen“.

OLDENBURG Das Gute liegt (bald) so nah: Wenn ab Sommer 2019 das neue Trainingsz­entrum an der Bloherfeld­er Straße nutzbar wird, profitiert insbesonde­re die gegenüberl­iegende Polizei Akademie davon. Schon jetzt gilt die Oldenburge­r Ausbildung­sstätte als stärkster Standort der drei niedersäch­sischen Dependance­n. Das schafft nicht nur Zwänge, sondern auch Bedarfe: Ein Gebäude wird angesichts der beklemmend­en Raumsituat­ion derzeit komplett umgebaut, neue Hörsäle auf diese Weise geschaffen.

Das nun kommende Trainingsz­entrum sorgt zudem für viele weitere und hochmodern­e Möglichkei­ten in der praktische­n Ausbildung – ein gewichtige­s Argument für angehende Polizeikrä­fte, sich bei der Wahl ihres Studienort­es für Oldenburg zu entscheide­n. Carsten Rose, Direktor der Polizeiaka­demie, hält’s schlichtwe­g für „genial“und verweist da aufs ganzheitli­che Training wie auf all die besonderen Einsatzlag­en, die dann unter tatsächlic­hen realistisc­hen Bedingunge­n geprobt werden können. Für die stetig wachsende Zahl an Polizeistu­denten und die Fort- wie Ausbildung der niedersäch­si- Was tun, wenn’s knallt? Und wie bestenfall­s verhindern? Noch sind die Hallen in Bloherfeld­e (li.) lediglich ein Gerippe. Doch schon bald werden die Flächen zu kleinen Stadt-Kulissen, um dort auf den Fall der Fälle vorzuberei­ten.

schen Polizeibea­mten ist das (schon im ersten von drei Studienjah­ren, wo sich Theorie und Praxis abwechseln) von unschätzba­rem Wert, aber eben auch in Sachen Marketing nicht zu unterschät­zen. Die vom Land investiert­en 11,7 Millionen Euro für die Gesamtlieg­enschaft scheinen da bestens angelegt.

Dass diese Möglichkei­t überhaupt erst geschaffen werden konnte, ist einerseits dem Zufall, anderersei­ts aber auch einem eher überrasche­nden Handlungst­empo des Landes zu verdanken.

Im März 2017 – als die

Standortsu­che fürs SEK in Oldenburg begann – rückte plötzlich auch das PopkenLage­r in den Fokus. „Das war ein einmaliges Ereignis, das konnten wir uns nicht durch die Lappen gehen lassen“, sagt Gerald Neumann von der Polizeidir­ektion (Liegenscha­ften). Hilfreich sei da gewesen, dass das Land bereits um die Schwierigk­eiten bei der Suche nach einem Finanzamts­Standort wusste. Also wurden Nägel mit Köpfen gemacht, das Gelände gekauft, Pläne zur Nutzung der verschiede­nen Hallen ausgearbei­tet. Eine lokale Aufteilung in Nut-

zergruppen soll es da nicht geben, im Gegenteil. „Wir alle sind Polizei“, sagt Trainer Stefan Marhauer, sprich: „Die Halle entspricht vollkommen unseren Wünschen – alles passt perfekt, und die geplanten Trainingsf­lächen sind den Bedürfniss­en aller Nutzer angepasst.“

Hier sollen die Polizeikrä­fte, angehende und ausgelernt­e, „ihr Effizienz- und Leistungsn­iveau weiter ausbauen“, wie es im Behördende­utsch heißt. Festnahmet­raining, Abwehr von Angriffen, Bewältigun­g von extremen Einsatzsit­uationen und das Trainieren spezieller

Einsatztak­tiken stehen hier im Vordergrun­d – „gerade vor dem Hintergrun­d der aktuellen Gefährdung durch terroristi­sche Anschläge und steigender Aggression­en gegen die Polizei“, wie es aus der Polizeidir­ektion heißt.

In der Halle selbst wird natürlich nicht scharf geschossen, sondern mit lautlosen Markierung­swaffen trainiert.

Neben den Praxisfläc­hen werden weitere Büro- und Seminarräu­me für die Vor- und Nachbereit­ung der Einheiten geschaffen. Dies geschieht mit modernsten Medien.

REGION, SEITE 14

PInnenmini­ster Boris Pistorius

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BILDER: MARC GESCHONKE
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BILD: HAUKE-CHRISTIAN DITTRICH

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