Bildungsniveau der Eltern lenkt Noten
Auch Gymnasiasten bauen ab
BERLIN Kommen Gymnasiasten aus einem Elternhaus mit niedrigem Bildungsniveau, fallen sie im Laufe ihrer Schulzeit leistungsmäßig immer weiter zurück. Das gilt insbesondere dann, wenn sie in der fünften Klasse in Mathe und Deutsch noch Einserschüler waren. Das zeigt eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung in Berlin, die auf Daten des Nationalen Bildungspanels basiert.
Offenbar bestimme der Bildungshintergrund der Eltern nicht nur die Frage, ob ein Kind überhaupt aufs Gymnasium geht – sondern auch, wie sich seine Noten dort im Laufe der Zeit entwickeln, so die Forscher. Zwar erzielen über die Zeit viele Kinder im Gymnasium schlechtere Noten in Deutsch und Mathe. Die Schüler aus Haushalten mit niedrigem Bildungsniveau fallen deutlich stärker zurück.
Jene, die zu Beginn noch überdurchschnittliche Leistungen erbracht haben, erreichen nach fünf Jahren im Gymnasium nur noch leicht unterdurchschnittliche Noten. Die Differenz zwischen Schülern aus Familien mit hohem und solchen mit niedrigem Bildungsgrad entspricht einer vollen Schulnote.
Weitere Forschung müsste zeigen, ob die Unterschiede im Berufsleben bestehen bleiben – und ob Ungleichheiten bei Löhnen auf frühere Bildungsungleichheiten in der Schulzeit zurückgehen.