Chance begreifen
Wer jetzt im Job steht, der will nicht hören, dass er noch länger den Rücken krumm machen soll. Irgendwann ist Schluss – und viele Menschen erreichen auch jetzt noch nicht einmal die geltende Rentengrenze. Aber wenn jetzt über die Rente mit 70 diskutiert wird, dann gehört dies eben auch zur Wahrheit: Je solider die Rente finanziert ist, desto mehr Geld steht bereit für die Menschen, die wirklich nicht mehr arbeiten können.
Heutzutage ist 70 das neue 60. Und wer heute 60 Jahre alt ist, fühlt sich oft wie ein 40Jähriger. Das Altern hat sich verändert. Senioren sind körperlich fitter, als es ihre Eltern und Großeltern in dieser Lebensphase waren. Viele treiben Sport, machen Fernreisen – oder bleiben einfach immer weiter berufstätig.
1,4 Millionen Menschen im Rentenalter arbeiten in Deutschland. Damit ist jeder neunte Bundesbürger im Alter zwischen 65 und 74 Jahren erwerbstätig. Ihr Anteil hat sich seit der Jahrtausendwende verdreifacht. Noch sind die fleißigen Senioren eine Minderheit. Doch angesichts der rasanten Alterung der Gesellschaft kommt Deutschland nicht darum herum, das Renteneintrittsalter anzuheben.
Arbeiten im Alter kann neben Vorteilen für die staatliche Rentenkasse überdies noch ganz persönliche Vorzüge haben. Privater finanzieller Spielraum ermöglicht es, sich Dinge zu erlauben, die sonst wohl das Budget gesprengt hätten. Hinzu kommen soziale Kontakte und ganz wichtig: Ältere Arbeitnehmer sind durch ihre langjährigen Erfahrungen Gold wert – hier können künftige Arbeitnehmer viel lernen, nicht nur fachlich, sondern vor allem auch, was das menschliche Miteinander angeht. An dieser Stelle ist eine größere Flexibilität in den Betrieben vonnöten, um etwa Patenschaften zwischen jüngeren und älteren Arbeitnehmern zu fördern. @ Den Autor erreichen Sie unter Faue@infoautor.de