Gülle-Mengen reduzieren – Ressource Wasser sichern
Niedersachsen kämpft mit Nährstoffüberschüssen auf Feldern – Kontrollen angekündigt
HANNOVER „Das sind Leersätze, ein Show-Antrag, der keinerlei Wirkung entfalten kann“, schimpft der agrarpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Hermann Grupe, im Landwirtschaftsausschuss. Und dennoch: Mit großer Mehrheit bringt der Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz am Mittwoch einen Antrag von SPD und CDU auf den Weg, mit dem das Land Niedersachsen aufgefordert werden soll, in Sachen GülleÜberschüsse aktiv zu werden. „Es müssen kurzfristige Lösungen angeboten werden, um die Ressource Wasser auch dauerhaft zu sichern“, heißt es in dem Antrag. Und weiter: „Es müssen effiziente Kontrollen der Nährstoffströme sichergestellt werden.“
Niedersachsen kämpft nach wie vor mit großen Nährstoffüberschüssen auf seinen Feldern. Sieben Landkreise überschreiten bei der Wirtschaftsdüngerbilanz die Obergrenze für Stickstoff und die künftig geltende Grenze
für Phosphat. Häufig rot erscheint in den Grafiken der Landwirtschaftskammer Niedersachsen die Region WeserEms mit ihren von intensiver Tierhaltung geprägten Landkreisen Cloppenburg und Vechta. Das ist das Fazit des aktuellen Nährstoffberichts, den die Landwirtschaftskammer im Auftrag des Agrarministeriums erstellt hat.
Agrarministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) kündigte an, in besonders belasteten Regionen werde das Land „Risikogebiete“ausweisen. Dort sollen die Landwirte intensiver überprüft und beraten werden. Umweltverbände forderten die Reduzierung der intensiven Tierhaltung und einen Masterplan für sauberes Wasser.
Erstmals wurden in dem Nährstoffbericht die neuen Richtwerte der neuen Düngeverordnung berücksichtigt. Da nach der neuen Düngeverordnung auch die Gärreste aus Biogasanlagen in der Nährstoffbilanz berücksichtigt werden müssen, hat sich die Wirtschaftsdüngermenge insgesamt im Vergleich zum vorherigen Berichtszeitraum von 58,7 auf 59,3 Millionen Tonnen erhöht.