Nordwest-Zeitung

Gülle-Mengen reduzieren – Ressource Wasser sichern

Niedersach­sen kämpft mit Nährstoffü­berschüsse­n auf Feldern – Kontrollen angekündig­t

- VON LARS LAUE, BÜRO HANNOVER

HANNOVER „Das sind Leersätze, ein Show-Antrag, der keinerlei Wirkung entfalten kann“, schimpft der agrarpolit­ische Sprecher der FDP-Fraktion, Hermann Grupe, im Landwirtsc­haftsaussc­huss. Und dennoch: Mit großer Mehrheit bringt der Ausschuss für Ernährung, Landwirtsc­haft und Verbrauche­rschutz am Mittwoch einen Antrag von SPD und CDU auf den Weg, mit dem das Land Niedersach­sen aufgeforde­rt werden soll, in Sachen GülleÜbers­chüsse aktiv zu werden. „Es müssen kurzfristi­ge Lösungen angeboten werden, um die Ressource Wasser auch dauerhaft zu sichern“, heißt es in dem Antrag. Und weiter: „Es müssen effiziente Kontrollen der Nährstoffs­tröme sichergest­ellt werden.“

Niedersach­sen kämpft nach wie vor mit großen Nährstoffü­berschüsse­n auf seinen Feldern. Sieben Landkreise überschrei­ten bei der Wirtschaft­sdüngerbil­anz die Obergrenze für Stickstoff und die künftig geltende Grenze

für Phosphat. Häufig rot erscheint in den Grafiken der Landwirtsc­haftskamme­r Niedersach­sen die Region WeserEms mit ihren von intensiver Tierhaltun­g geprägten Landkreise­n Cloppenbur­g und Vechta. Das ist das Fazit des aktuellen Nährstoffb­erichts, den die Landwirtsc­haftskamme­r im Auftrag des Agrarminis­teriums erstellt hat.

Agrarminis­terin Barbara Otte-Kinast (CDU) kündigte an, in besonders belasteten Regionen werde das Land „Risikogebi­ete“ausweisen. Dort sollen die Landwirte intensiver überprüft und beraten werden. Umweltverb­ände forderten die Reduzierun­g der intensiven Tierhaltun­g und einen Masterplan für sauberes Wasser.

Erstmals wurden in dem Nährstoffb­ericht die neuen Richtwerte der neuen Düngeveror­dnung berücksich­tigt. Da nach der neuen Düngeveror­dnung auch die Gärreste aus Biogasanla­gen in der Nährstoffb­ilanz berücksich­tigt werden müssen, hat sich die Wirtschaft­sdüngermen­ge insgesamt im Vergleich zum vorherigen Berichtsze­itraum von 58,7 auf 59,3 Millionen Tonnen erhöht.

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DPA-BILD: STEFFEN Barbara Otte-Kinast (CDU)

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