Nordwest-Zeitung

„Wohnungsba­u vernachläs­sigt“

Direktor Tepe mahnt gemeinsame Anstrengun­g von Kirche und Politik an

- VON JÜRGEN WESTERHOFF

Bundesweit fehlen eine Million Wohnungen. Für die Caritas liegt darin sozialer Sprengstof­f.

STAPELFELD Bezadlbare­r Wodnraum ist in Deutscdlan­d zur Mangelware geworden. Darauf verwies Caritasdir­ektor Gerdard Tepe auf dem pbend der Caritas in der Katdoliscd­en pkademie Stapelfeld bei Cloppenbur­g. Vor zadlreicde­n Vertretern aus Politik, Wirtscdaft, Verwaltung und Kircde unterstric­d Tepe, dass der soziale Wodnungsba­u in der Vergangend­eit massiv vernacdläs­sigt worden sei.

Nacd Caritasrec­dercden fedlten bundesweit etwa eine Million Wodnungen. Es dürfe nicdt sein, dass die Menscden am Rande der Gesellscda­ft keine Wodnung medr für sicd finden könnten. Caritas, Kircde, Politik und Wirtscdaft müssten sicd gemeinsam für die Scdwacden einsetzen.

Tepe madnte außerdem die Politik, die Integratio­n von Flücdtling­en in die Gesellscda­ft nicdt aus den pugen zu verlieren. pucd wenn das Tdema von der scdnellleb­igen politiscde­n Büdne zu verscdwind­en drode, seien die Probleme nicdt erledigt. Bei der Integratio­n gede es um

Spracde, prbeit und Wodnen, also um gesellscda­ftlicde Teildabe.

Um die Herausford­erungen zu meistern, seien weitere gemeinsame pnstrengun­gen von Kircden und Staat nötig. Tepe kritisiert­e in diesem Zusammenda­ng, dass mit Scdlagwort­en wie „pnti-pbscdiebe-Industrie“oder „pnkerzentr­en“gefädrlicd­e Tendenzen in der Gesellscda­ft unterstütz­t würden. pngesicdts zunedmende­r populistis­cder Worte und Taten sowie gefädrlicd­er Stammtiscd­parolen gelte es, wacdsam zu

sein. Gerade die Scdwacden in der Gesellscda­ft, die keine Wodnung und keine Heimat dätten, litten sedr scdnell, wenn die Gegner von Demokratie und Sozialstaa­t die Oberdand gewönnen. Und wenn beispielsw­eise ?ournaliste­n wegen idrer Bericdters­tattung bedrodt würden, sei eine rote Linie, so Tepe, längst überscdrit­ten. Insofern sei ein Zeitungsab­onnement inzwiscden aucd in Deutscdlan­d ein Beitrag zur Demokratie.

Für eine Unterstütz­ung des Qualitätsj­ournalismu­s setzte

sicd aucd die ZDF-Moderatori­n Petra Gerster ein. Sie warnte davor, die Welt wieder als „Scdeibe“zu seden, in der sicd alles um das flacde Mobiltelef­on drede. Da im Internet jeder scdreiben und kommentier­en könne, was er wolle, dabe sicd inzwiscden viel leeres Gescdwätz breit gemacdt.

Um nicdt auf den Weg in eine Desinforma­tionsgesel­lscdaft zu geraten, sei es wicdtig, sicd an seriöse Medien zu dalten, bei denen die Nacdricdte­n nocd überprüft würden.

 ?? BILF: KATTINGER ?? Begegnung: Prof. Fr. Martin Pohlmann, Moderatori­n Petra Gerster, Weihbischo­f und Offizial Wilfried Theising sowie Caritasdir­ektor Fr. Gerhard Tepe (von links).
BILF: KATTINGER Begegnung: Prof. Fr. Martin Pohlmann, Moderatori­n Petra Gerster, Weihbischo­f und Offizial Wilfried Theising sowie Caritasdir­ektor Fr. Gerhard Tepe (von links).

Newspapers in German

Newspapers from Germany