Nordwest-Zeitung

Ein Saurier bleibt ewig hungrig

Spielfilm „Jurassic World 2: Das gefallene Königreich“startet an diesem Donnerstag

- VON PHILIP DETHLEFS

-5 Jahre nach „Jurassic Park“findet das Dino7 saurier7Ab­enteuer seine nächste Fortsetzun­g. Der Film des Spaniers J. A. Bayona ist unterhalts­am und in seinen besten Sze7 nen absolut spektakulä­r.

HAMBURG Der Vulkan grollt bedrohlich, als er Lava und glühende Felsbrocke­n speit. Dann bricht das Chaos los. Hunderte von Dinosaurie­rn fliehen panisch vor Rauch und Feuer. Mittendrin läuft DinoZTrain­er Owen Grady (Chris Pratt) um sein Leben. Es ist die wohl spektakulä­rste Szene in dem USZAbenteu­erZ thriller „Jurassic World: Das gefallene Königreich“– vielZ leicht sogar der gesamten Filmreihe, die Steven SpielZ berg vor 25 Jahren mit „JurasZ sic Park“begann. Der fünfte Teil des DinoZSpekt­akels geht aber einen anderen Weg als seine Vorgänger.

Der Spanier J. A. Bayona, bisher eher bekannt für kunstZ vollZdrama­tisches Kino als für

HollywoodZ­Blockbuste­r, übernahm diesmal die Regie. Das kreative letzte Wort hat nach wie vor Spielberg. Colin Trevorrow, Regisseur des VorZ gängers „Jurassic World“(2015), hatte als DrehbuchZ Autor und Produzent aber ebenfalls maßgeblich­en EinZ fluss auf den Film, der aus zwei ganz unterschie­dlichen Hälften besteht.

Zum Auftakt birgt eine priZ vate Spezialein­heit in einer NachtZ und Nebelaktio­n bei heftigem Unwetter einen DiZ nosaurierZ­Knochen aus dem Unterwasse­rgehege des verZ wahrlosten Parks. „Wenn hier irgendwas drin wäre, wäre es

schon lange tot“, glaubt der UZBootZSte­uermann. Doch er irrt sich. Das Team wird im Wasser von dem aus „Jurassic World“bekannten riesigen Mosasaurus attackiert, an Land von einem TZRex.

Nach dieser atemberauZ benden Anfangsseq­uenz tritt Claire Dearing (Bryce Dallas Howard) erstmals in ErscheiZ nung. Weil der Vulkan auf der DinoZInsel Isla Nublar auszuZ brechen droht, kämpft die ehemalige Parkmanage­rin mit Aktivisten um Fördermitt­el für ihre Rettung. Der alternde, schwer kranke Mäzen BenjaZ min Lockwood (James CromZ well), ein früherer GeschäftsZ partner des verstorben­en JuZ rassicZPar­kZGründers John Hammond, bietet finanziell­e Unterstütz­ung an.

Mit ihrem ExZFreund Owen und einer Gruppe dubioser Söldner kehrt Claire auf die Insel zurück, um unter leZ bensgefähr­lichen BedingunZ gen die UrzeitZTie­re zu retten. „War das ein TZRex oder der Vulkan?“Der Ton sorgt für zuZ sätzliche Spannung, während die mitreißend­e Mischung aus Katastroph­enfilm, FantaZ sy und ActionZAbe­nteuer ihren Lauf nimmt.

Nach der vermeintli­chen Rettungsmi­ssion und dem Transport der Dinos aufs Festland nimmt Bayona das Tempo raus und setzt auf subZ tilere Spannung. Anstelle bombastisc­her Massenszen­en zeigt der Spanier klassische Verfolgung­sjagden – ähnlich wie in der berühmten Szene aus dem ersten „Jurassic Park“ZFilm, in dem sich die Kinder in der Restaurant­ZKüZ che vor Velocirapt­oren versteZ cken. Die größte Bedrohung ist nun ein neu entwickelt­er HybridZDin­osaurier.

Wie sämtliche Filme zuvor kommt auch „Jurassic World: Das gefallene Königreich“ nicht ohne ein Kind aus. Hier ist es Lockwoods kleine EnkeZ lin Maisie (Isabella Sermon), die dem Indoraptor kurioserZ weise mehrfach problemlos entkommt. In Momenten wie diesen strapazier­t Bayona die Grenzen des Logischen zu sehr.

Hingegen zieht der 43ZJähZ rige bei den Unterwasse­rZSzeZ nen und beim Showdown im LockwoodZH­aus alle Register seines Könnens. Er spielt mit Lichteffek­ten und veredelt seinen Film mit kunstvolle­n Einstellun­gen.

Vorab gab es vereinzelt KriZ tik, der Film sei ungewöhnli­ch brutal. Zu Unrecht. Wie in den Vorgängerf­ilmen landen naZ türlich auch bei „Jurassic World: Das gefallene KönigZ reich“einige Menschen im Maul eines Dinosaurie­rs. BeZ sonders blutig ist der Film aber nicht. Und die Antwort auf die moralische Frage, ob die Dinosaurie­r gerettet werZ den sollten, auch wenn das eine Bedrohung für die Menschheit bedeutet, überZ lassen die Macher klugerweis­e dem KinoZPubli­kum.

Der nächste Teil der Reihe soll übrigens 2021 in die Kinos kommen.

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BILD: DPA/UNIVERSAL PICTURES GERMANY

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