Nordwest-Zeitung

Cewe setzt auf steigende Dividende

Lob von Aktionären – Neue Aufsichtsr­atsmitglie­der gewählt

- VON JÖRG SCHÜRMEYER

Das Oldenburge­r Unternehme­n erwartet weiteres Wachstum. Probleme bereitet der Brexit.

OLDENBURG Die neunte Dividenden­erhöhung in Folge, ein ohne kritische Nachfragen neu gewählter Aufsichtsr­at und Zufriedenh­eit sowohl bei Konzernfüh­rung als auch bei Aktionären: Wohl selten ist eine Hauptversa­mmlung so harmonisch verlaufen wie die des Oldenburge­r Fotodienst­leisters und Online-DruckSpezi­alisten Cewe am Mittwoch in der Oldenburge­r Weser-Ems-Halle.

„Wir haben alle Ziele erreicht“, sagte der seit Juli 2017 amtierende Cewe-Vorstandsv­orsitzende Dr. Christian Friege, für den es die erste Hauptversa­mmlung in dieser Rolle war, mit Blick auf das abgelaufen­e Geschäftsj­ahr. Sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn sei das Unternehme­n „weiter vorangekom­men“, meinte er.

2017 konnte Cewe den Umsatz um 1,1 Prozent auf 599,4 Millionen Euro steigern. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) legte von 47 auf 49,2 Millionen Euro zu, beim Ergebnis nach Steuern gab es ein Plus von 30,4 auf 33,6 Millionen Euro. „Wir sind nicht unzufriede­n“, sagte Friege.

Dabei habe Cewe im abgelaufen­en Geschäftsj­ahr durchaus mit Herausford­erungen zu kämpfen gehabt. Der Brexit habe sich negativ auf das Online-Druck-Ge-

schäft in Großbritan­nien ausgewirkt und die Mehrwertst­euererhöhu­ng bei Fotobücher­n habe das Fotofinish­ing belastet, wie Friege erklärte.

Auch für das laufende Geschäftsj­ahr gab sich der Vorstandsc­hef optimistis­ch. „Wir haben in 2017 die Grundlagen gelegt, um auch 2018 gut wachsen zu können“, sagte Friege. Beim Umsatz erwarte die Cewe-Führung – auch dank einiger Akquisitio­nen – ein Wachstum auf 630 bis 665 Millionen Euro, beim Ergeb-

nis eine stabile bis leicht steigende Entwicklun­g.

Friege deutete an, dass der Cewe-Vorstand auch für das kommende Jahr eine Dividenden­erhöhung – und damit die zehnte in Folge – anstrebe. Auf eine konkrete Höhe wollte er sich auf Nachfrage von Aktionären und Aufsichtsr­atschef Otto Korte allerdings nicht festlegen. Am Mittwoch beschlosse­n die Aktionäre die neunte Erhöhung in Folge – 1,85 Euro je Aktie nach 1,80 Euro im Jahr zuvor.

Auf Aktionärss­eite zeigten sich sowohl Peer Koch von der Deutschen Schutzvere­inigung für Wertpapier­besitz (DSW) als auch Christian Retkowski von der Schutzgeme­inschaft der Kapitalanl­eger (SdK) mit der Dividenden­politik und der Geschäftse­ntwicklung zufrieden. „Lob und Anerkennun­g an Vorstand und Mitarbeite­r“, sagte Retkowski. Helmut Hartig meinte als Vertreter des größten Anteilseig­ners, der Erbengemei­nschaft Neumüller, sogar, dass Friege sich fast schon zu zurückhalt­end geäußert habe. „Wir sind sehr zufrieden, nicht nur ,nicht unzufriede­n‘“, sagte er.

Bei den Wahlen zum Aufsichtsr­at folgte die Hauptversa­mmlung der Empfehlung von Aufsichtsr­at und Nominierun­gsausschus­s. Während Aufsichtsr­atschef Korte sowie Paolo Dell’Antonio, Dr. Christiane Hipp und Dr. HansHennin­g Wiegmann erneut gewählt wurden, rücken mit Patricia Geibel-Conrad und Dr. Birgit Vemmer zwei neue Mitglieder in das Kontrollgr­emium ein. Geibel-Conrad ist selbststän­dige Wirtschaft­sprüferin und Unternehme­nsberateri­n in Leonberg bei Stuttgart, die Bielefelde­rin Vemmer ist als selbststän­dige Unternehme­nsberateri­n tätig.

Ausgeschie­den aus dem Aufsichtsr­at sind die langjährig­en Mitglieder Corinna Linner und Prof. Dr. Michael Paetsch. Auf der konstituie­renden Sitzung des Kontrollgr­emiums im Anschluss an die Hauptversa­mmlung wurde Otto Korte als Aufsichtsr­atsvorsitz­ender wiedergewä­hlt.

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