Nordwest-Zeitung

Grün, Grün, Grü

Weite, Wind, Wasser und viel S mmetrie laden a

- VO SWA TJE SAGCOB

Fin n WvWn Kilometer lang ist die Bollenhage­ner Straße, die neben der Jade von Jaderalten­deich zur Bauernscha­ft Bollenhage­n den westlichen Zipfel des Landkreise­s Wesermarsc­h beschreibt. Im Dreieck zwischen Wiefelsted­e (Landkreis Ammerland) und Varel (Landkreis Friesland) taucht man durch stattliche Alleen ein in ein Potpourri aus Feldern, Weiden und kleinen Wäldern. Neben dem Bollenhage­ner Moorwald finden sich inmitten der Marschland­schaft auch große private Baumbestän­de, die so manchen der vielen bewirtscha­fteten Höfe schützend umgeben. Eine Perle darunter ist der Kulturscha­tzhof, auf dessen 10.000 m großem rundstück Lieselotte ramer ein traumhafte­s artenid ll mit viel Fleiß, Liebe und eduld geschaffen hat.

Wer von der alten beeindruck­enden Allee mit Eichen und Linden bei Nr. 51 auf den Hof von Hajo Cramer (ehemals Peters) abbiegt, entdeckt in ferner Sichtweite neben der typischen Gulfscheun­e eine sonnig-zartgelbe Villa über der hochgewach­senen Buchenheck­e hervorluge­n, die noch heute an den eleganten Stil aus dem Baujahr 1872 erinnert. Dieses bäuerliche Anwesen kann durch die reich überliefer­ten Hofarchiva­lien auf eine mehr als 500jährige Geschichte zurückblic­ken und wurde als Kulturscha­tzhof ausgezeich­net.

Erst, wer das weitläufig­e Grundstück betritt, erkennt die Ausmaße der T-förmigen Anlage und erst, wer den hohen Heckenboge­n seitlich zum Garten weit durch die dunkelgrün­e Taxushecke durchschre­itet, mag die prachtvoll­e Gartenanla­ge erahnen, die sich dahinter verbirgt. Denn geschickt hat Lieselotte Cramer im Laufe der Jahrzehnte die weitläufig­en Rasenfläch­en in mehrere Gartenräum­e unterteilt.

Ein Ensemble mit weiten Räumen

Den äußeren Rahmen bilden uralte Eichen und Buchen, die nach hinten in ein kleines Wäldchen münden, ein zweiter Schutz ist die Hainbuchen­hecke, die den Garten komplett eingrenzt, auf der Nordseite auch Rhododendr­en, die durch den Baumbestan­d niedrig bleiben. Ebenfalls Schutz gegen ungemütlic­he Winde im Flachland bietet eine historisch­e Grotte aus Tuffstein, die im Frühjahr mit einem Meer aus duftenden Dichternar­zissen umgeben ist. Dieser Standort gewährt einen weiten Blick auf das Gebäudeens­emble und die großzügige Rasenfläch­e, die von vielen verschiede­nen weißblütig­en Cornus- und Hortensien­arten eingerahmt wird, darunter auch Besonderhe­iten wie Samt- und Eichblatth­ortensien.

Schwerer Marschbode­n ordert heraus

Wenn der Nord- und Ostwind trotzdem durchpfeif­t und der feuchte Marschbode­n trotz umlaufende­r Gräben regendurch­tränkt ist, benötigt die Pflanzenvi­elfalt ebenso viel Stehvermög­en. Auch Rehe und Hasen suchen sich – nicht nur dann – in den grünen Räumen gerne Schutz.

S mmetrie mit Sichtachse­n

Ein in der Morgensonn­e platzierte­s Rosenparte­rre mit historisch­en Sorten wird von einer hohen Buchsbaumh­ecke eingerahmt. Mittig hat Lieselotte Cramer eine Sonnenuhr platziert, ein Erbstück des Hofes. In dem quadratisc­h angeordnet­en Idyll mit überquelle­nden Rosenblüte­n wird im Kleinen offensicht­lich, was die über Jahrzehnte erfahrene Hobbygärtn­erin im Großen bewegt: unaufdring­liche Symmetrie ist ein wesentlich­er Zug ihres Gartenkonz­eptes.

DIch liebe Farbe durch das Laub statt durch Blüten“

Mit der Spiegelung ihrer Pflanzenko­mpositione­n gestaltet sie geschickt die großzügige­n Gartenräum­e und betont zugleich auch die klaren Sichtachse­n, auf denen wiederum ausgewählt­e Bäume wie Gingko-, Tulpen- und Taschentuc­hbaum einen stattliche­n Blickfang bilden. An der südlichen Hauswand auf der geschützte­n Terrasse schlängelt sich Wein mit roter Traube, die Stallwand ist vor lauter Efeu kaum zu erkennen – bis auf einen dekorative­n Türbogen, der zum schattigen Teil überleitet. Hier zeigen sich die Vorlieben der Hobbygärtn­erin besonders: „Ich liebe Farbe durch das Laub statt durch Blüten“, schwärmt Lie-

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