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Was hilft gegen Schädlinge und Pilz?
Er ist aus deutschen Gärten kaum wegzudenken: der Buchsbaum. Doch ihm droht von zwei Seiten Gefahr. OLDENBURG Der Buchsbaum ist hart im Nehmen – doch er ist in ernster Gefahr. „Gerade“, sagt Trixie Stalling, „wird ein Teil unserer Kulturlandschaft vernichtet.“Der Grund: Cylindrocladium buxicola und Cydalima perspectalis – ersterer ist ein Pilz, der für das Buchsbaum-Triebsterben sorgt, letzterer ein Falter mit dem deutschen Namen Buchsbaumzünsler, dessen Raupen der Pflanze die Blätter vom Leib fressen.
Stalling, Leiterin des Oldenburger Schlossgartens, warnt vor allem vor dem Pilz: „Der ist das größte Problem.“Im Küchengarten ist derzeit eine Hecke befallen. „Den Rest“, sagt Stalling und zeigt auf eine weitere Hecke, „wird es auch noch treffen.“Sie habe aus ihrem eigenen Garten im vergangenen Jahr rund 50 Buchsbaum-Kugeln und meterweise Hecke entfernen müssen. Gibt es überhaupt Hoffnung im Kampf gegen Pilz und Raupe? –
Seit wann gibt es ? das Problem
Der Pilz wurde der Niedersächsischen Landwirtschaftskammer zufolge erstmals 2004 dokumentiert und hat seither erhebliche Schäden angerichtet – in Baumschulen, privaten und öffentlichen Gärten, in Parks und auf Friedhöfen. Der aus Asien eingeschleppte Buchsbaumzünsler folgte ein paar Jahre später.
Im vergangenen Jahr wütete der Pilz Stalling zufolge besonders schlimm. „Da war es feucht und warm“, sagt die Expertin. „Das war perfekt für den Pilz.“In diesem Jahr ist es zwar heißer – was Cylindrocladium buxicola weniger gefällt – das Triebsterben ist trotzdem da, auch wenn es etwas seltener auftritt. Wie macht sich ein ? Be6all bemer7bar
Die Raupen des Buchsbaumzünslers fressen die Blätter, später die Zweigrinde. Die Bäume sind anschließend kahl – dann ist es aber schon zu spät. „Man muss jeden Tag durch den Garten gehen“, sagt Stalling. „Und auch unten am Buchsbaum schauen.“Denn der Buchsbaumzünsler frisst sich meist nach oben. Dabei hinterlässt er Spuren: ein Gespinst um die Zweige, Tausende Raupen, hellgrüne Kotkrümel.
Der Pilz beginnt Stalling zufolge oft oben und ist kaum aufzuhalten. Dunkle Streifen an den Trieben und braune Flecken auf den Blättern sind sichere Zeichen. „Man kann dabei zuschauen, wie sich der Pilz ausbreitet“, sagt Stalling. Am Ende ist die Pflanze meist kahl und nicht mehr zu retten.
Was 7ann man bei ? einem Be6all t8n
„Gegen den Zünsler kann man noch etwas machen“, sagt Stalling. „Gegen den Pilz kaum.“Zwar gebe es chemische Lösungen, aber die seien erstens bedenklich, zweitens aufwendig zu handhaben. Vor allem müsste man nahezu permanent spritzen – und das über Jahre. Denn der Pilz ist hartnäckig. „Und will man das?“, fragt Stalling. Meist hilft nur, die Pflanzen zu entfernen. Diese müssen dann allerdings gründlich entsorgt werden. „Nicht in der Biotonne oder auf dem Kompost“, sagt Stalling. Denn dort vermehre sich der Pilz weiter. Im Schlossgarten werden befallene Pflanzen sofort abtransportiert.
Die Landwirtschaftskammer rät von einer Nachbepflanzung mit Buchsbaum ab. Der Grund: „Der Pilz bleibt bis zu vier Jahre im Boden“, sagt Schlossgärtnerin Stalling. Ansonsten rät die Expertin zur Prävention. So sollte man nach dem Schneiden die Heckenschere desinfizieren. „Der Pilz ist sonst an der Klinge und wird weitergetragen.“Auch Kleidung muss gereinigt werden.
Ein Geheimtipp soll Algenkalk sein. Der soll angeblich bei einigen Gärtnern schon geholfen haben, den Pilz zu bekämpfen.
Und was hil6t gegen den ? B8chsba8m9:nsler
Die Raupe frisst zwar die Blätter, tötet aber im Gegensatz zum Pilz den Buchsbaum nicht zwangsläufig. Trotzdem sollte er bekämpft werden. „Da gibt es biologische Mittel“, sagt Stalling. „Beispielsweise Pheromonfallen.“Manchmal erledigt sich das Problem aber auch mit fremder Hilfe. „Inzwischen gehen auch Vögel auf die Raupen“, sagt Stalling.
Was ist, wenn ? nichts hil6t
Dann muss der Buchsbaum weg. Denn sowohl Zünsler als auch Pilz befallen ausschließlich Pflanzen aus der Familie der Buchsbaumgewächse. „Als Alternative wird oft Ilex crenata verkauft“, sagt Stalling. Der sei zwar dem Buchsbaum ähnlich. „Man muss ihn aber mögen.“Ansonsten gebe es noch robustere Buchsbaumvarianten, etwa „Herrenhausen“und „Faulkner“. „,Blauer Heinz‘ ist zwar schön“, sagt Stalling, „aber leider total empfindlich.“