Nordwest-Zeitung

DFB-Elf enttäuscht bei 0:1 gegen Mexiko – Hummels übt deutliche 45itik

Dem 678-Te9m fehlte gegen die Mexik9ne5 ein 4on:e;t. Fü5 Deutschl9n­d 895 es die e5ste Niede5l9ge bei einem WMSt95t seit 1982.

- VON KLAUS BERGMANN

MOSKAU – 7oachim Löw suchte keine Ausreden und nahm seine enttäusche­nden Titelverte­idiger nach der historisch­en WM-Auftaktple­ite gegen Mexiko sofort in die Pflicht. „Der Start hat nicht geklappt. Jetzt müssen wir das nächste Spiel gewinnen, klar. Ich bin überzeugt, dass wir eine Reaktion zeigen können“, sagte der Bundestrai­ner nach dem ernüchtern­den 0:1 (0:1) der deutschen FußballNat­ionalmanns­chaft.

„Halbherzig“und „ohne Mut“, so lautete das Fazit von Löw nach der ersten Niederlage bei einem Turniersta­rt in seiner zwölfjähri­gen Ära. Im Moskauer Finalstadi­on ließen Toni Kroos und seine Kollegen am Sonntag alle TitelQuali­täten vermissen.

Offensiv fehlte ein Konzept, defensiv herrschte Notstand. Tempofußba­ll spielte nur der aggressive Gegner, der durch den starken Linksaußen HirvingLoz­ano (35.

Minute) vor 78 011 Zuschauern im Luschniki-Stadion den Weltmeiste­r mit seinem Siegtor vor den weiteren Partien gegen Schweden am Samstag und dem Gruppen-Finale gegen Südkorea in zehn Tagen in Not brachte.

„Für einen Weckruf war das schon zu spät. Wir müssen zwei Spiele gewinnen. Sonst war es das mit der WM“, warnte Mats Hummels. Der Innenverte­idiger wurde zum Chefkritik­er und monierte die fehlende Balance zwischen Offensive und Defensive im deutschen Spiel. Löws Taktik ging hinten und vorne nicht auf. Zu große Abstände zwischen den Mannschaft­steilen, keine Ordnung, keine Stabilität. Von der versproche­nen Besserung nach den mauen Tests gegen Österreich (1:2)

und Saudi-Arabien (2:1) war nichtzuseh­en.

„Wir haben in der ersten Halbzeit keine Lösungen gefunden“, sagte Kroos – und sprach von zu vielen Ballverlus­ten. Die erste Niederlage bei einem WM-Start seit dem 1:2 gegen Algerien 1982 in Spanien war so nicht zu verhindern. „Wir konnten uns hinten heraus nicht entfalten“, bemängelte Löw.

Mit der Einwechslu­ng von Marco Reus für Sami Khedira ergriff der DFB-Chefcoach nach einer Stunde notgedrung­en ein taktisches Gegenmitte­l. Doch die Wende blieb aus. Ein Freistoß von Kroos (39.), den Mexikos Torwart Guillermo Ochoa an die Latte lenken konnte, in der ersten Halbzeit und mehr Druck in der Schlusspha­se waren zu wenig.

Schon in der ersten Minute wurde das deutsche „AbwehrHara­kiri“von den Mexikanern schonungsl­os offen gelegt. Über die linke Seite konnte Lozano in den Strafraum eindringen. Jérome Boateng rettete per Grätsche. Wenige Sekunden später musste Manuel Neuer das erste Mal zupacken, als Marvin Plattenhar­dt den Ball vom Knie Richtung DFB-Tor bugsierte.

Die Problemzon­e war aber die andere Flanke. Joshua Kimmich spielte praktisch Rechtsauße­n. Seine Defensivau­fgaben blieben unerledigt. Immer wieder stießen die schnellen Mexikaner per Konter in diese Lücke. „Wenn sieben oder acht Spieler offensiv spielen, dann ist klar, dass die offensive Wucht größer ist als die defensive Stabilität“, kritisiert­e Hummels.

Die Fehlerkett­e, die zum Gegentreff­er führte, war symptomati­sch für das deutsche Spiel. Der schwerfäll­ige Khedira verlor in der gegnerisch­en Hälfte einen Zweikampf, Hummels rutschte aus und die Kimmich-Seite war verwaist. Bezeichnen­d, dass der eigentlich fürs Kreative weit vorn vorgesehen­e Mesut Özil den finalen Zweikampf im eigenen Sechzehner führen musste – und diesen verlor.

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DPA-BILD: GAMBARINI Konsternie­rt: Toni Kroos verlässt nach dem 0:1 gegen Mexiko enttäuscht den Platz.

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