Nordwest-Zeitung

Schweizer bremsen Brasilien aus

Eidgenosse­n erkämpfen sich 1:1 – Hoffenheim­s Zuber trifft

- VON MORTEN RITTER

Brasilien ging durch ein Traumtor in Führung. Doch nach dem Ausgleich fiel dem Favoriten nicht mehr viel ein.

ROSTOW AM DON Superstar Neymar blieb den erhofften Glanz schuldig, und auch ein Traumtor von Philippe Coutinho bewahrte RekordCham­pion Brasilien nicht vor einem enttäusche­nden WMAuftakt. Auf der Jagd nach dem sechsten WM-Triumph hat die Seleção beim mageren 1:1 (1:0) gegen die Schweiz noch keine Titelreife nachgewies­en.

Steven Zuber vom Bundesligi­sten 1899 Hoffenheim verdarb dem fünfmalige­n Weltmeiste­r am Sonntag mit seinem Ausgleichs­tor in der 50. Minute den Start in die WMMission, die Coutinho (20. Minute) mit einem KlasseSchl­enzer vor 43 109 Zuschauern in Rostow am Don verheißung­svoll eröffnet hatte.

Der fünfmalige Weltmeiste­r, der bei einer Endrunde seit 20 Jahren kein Vorrundens­piel verloren hat, konnte seine derzeit bestmöglic­he Formation aufbieten. Neymar, der nach seinem Mittelfußb­ruch erst vor zwei Wochen sein Comeback feiern konnte, bildete mit Willian, Coutinho und Gabriel Jesus die Offensivre­ihe der Südamerika­ner, die sich durch Paulinho die erste Chance erarbeitet­en. Der Brasiliane­r scheiterte jedoch an Torhüter Yann Sommer von Borussia Mönchengla­dbach. Aus dem Tritt gebracht: Brasiliens Superstar Neymar (rechts) wird vom Schweizer Fabian Schär hart bedrängt.

Die Brasiliane­r kamen dann durch einen sehenswert­en 18-Meter-Schuss von Coutinho zur frühen 1:0-Führung, die von den zahlreiche­n brasiliani­schen Fans in der vollen Rostow-Arena ausgiebig bejubelt wurde. Thiago Silva vergab in der Nachspielz­eit der ersten Hälfte per Kopf eine weitere gute Torgelegen­heit. Neymar konnte allerdings kaum Akzente setzen

und war offensicht­lich nicht im Vollbesitz seiner Kräfte.

Die Schweizer hatten der Spielkunst des Titelfavor­iten wenig entgegenzu­setzen, konnten aber gute Werte bei Ballbesitz und Passquote vorweisen. Der Ausgleich fiel dennoch überrasche­nd und nach einer Standardsi­tuation. Einen Eckball des ehemaligen Bayern-Spielers Xherdan Shaqiri verwandelt­e Hoffenheim­s

Zuber mit dem Kopf zum 1:1.

Brasilien suchte in der Schlusspha­se die Entscheidu­ng, zeigte sich aber im Abschluss nicht konsequent genug. Neymar und Roberto Firmino scheiterte­n am guten Torhüter Sommer, und so mussten sich die Südamerika­ner wie die anderen Titelfavor­iten des Turniers am Ende mit einem bescheiden­en Auftaktspi­el begnügen. Ausgangsla­ge für das Weiterkomm­en. Es war erst der zweite Sieg Serbiens bei einer WM. Der Bremer Milos Veljkovic wurde nicht eingesetzt, Ex-Werder-Spieler Dusko Tosic (2007 bis 2010) spielte die gesamten 90 Minuten.

„Wir haben alles versucht, hatten auch ein paar Chancen. Es wäre gut gewesen, wenn wir etwas mitgenomme­n hätten. Aber noch haben wir unsere Chancen. Auch wenn es schwer wird“, kommentier­te Costa Ricas Trainer Oscar Ramirez. Ungleich positiver fiel die Bilanz von Matchwinne­r Kolarov aus: „Es hat alles gepasst. Es ist sehr wichtig, dass wir drei Punkte haben. Aber ich will jetzt nicht anfangen zu rechnen. Das Spiel gegen die Schweiz wird am schwersten.“

 ?? DPA-BILD: BECKER ??
DPA-BILD: BECKER
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany