München fe.ert Double-Gew.nn
FC Bayern holt durch 106:85 gegen Alba Berlin deutschen Meistertitel
Noch im April hatte der Club den Trainer gewechselt. Danilo Barthel wurde als bester Spieler der Finalserie ausgezeichnet.
MÜNCHEN Als das Meisterstück seiner Basketballer perfekt war, stürmte Bayern-Präsident Uli Hoeneß auf das Parkett und umarmte als erstes seinen Trainer Dejan Radonjic. Nach dem 106:85 (58:39)-Sieg im fünften und entscheidenden Finale gegen Alba Berlin wurde der erst im April für den überraschend freigestellten Sasa Djordjevic verpflichtete Coach von seinen Spielern mit Weißbier geduscht. „Es war nicht einfach, aber jetzt ist alles prima“, sagte Radonjic.
Nach einem klaren Erfolg im großen Final-Showdown über die Berliner ist der FC Bayern seit Samstag wieder die Nummer eins im deutschen Basketball. „Heute haben wir toll gespielt, ich bin einfach glücklich, dass wir deutscher Meister sind“, sagte Danilo Barthel, der als wertvollster Spieler der Finalserie ausgezeichnet wurde. „Heute hat jeder den Award verdient“, sagte der Nationalspieler, der auf zwölf Punkte kam. „Ich bin erleichtert und unglaublich glücklich, dass es vorbei ist“, sagte Bayern-Kapitän Anton Gavel und stemmte den Meister-Pokal in die Höhe. „Als es darauf ankam, haben wir unseren Charakter gezeigt.“
„In der ersten Halbzeit waren die Bayern einfach megastark. Ich bin megastolz auf uns, so wie wir die ganze Saison gespielt haben“, sagte Berlins Kapitän Niels Giffey und war trotzdem traurig.
Dank einer Offensiv-Gala konnten die Bayern schon lange vor der Schlusssirene mit der Party zum ersten Double der Vereinshistorie beginnen. Nach dem vierten Meistertitel und dem ersten Triumph seit 2014 darf München als Nachfolger des entthronten Serienchampions Brose Bamberg in der nächsten Saison auch in der Euroleague antreten.
Das junge Alba-Team dagegen verpasste trotz eines beherzten Comebacks in der Serie den neunten Meistertitel. Den Hauptstädtern reichten am Samstag auch 29 Punkte des blendend aufgelegten Dreier-Schützen Spencer Butterfield nicht zum Auswärtssieg. Bei den Bayern war Nihad Djedovic mit 19 Zählern der erfolgreichste Werfer.
Zum Schlusspunkt einer langen Saison galt es bei beiden Teams, die letzten Reserven zu mobilisieren und keine Erschöpfung zuzulassen. Vor allem die Bayern gingen mit wilder Entschlossenheit in die Partie und schnell komfortabel in Führung. Schon im ersten Viertel waren die Gastgeber
mit mehr als zehn Punkten in Front und begeisterten die eigenen Anhänger sowie Edel-Fan Hoeneß auf dessen angestammten Platz in der zweiten Sitzreihe mit teils meisterlicher Offensive.
Sieben erfolgreiche Dreier, spektakuläre Dunkings und ein famoser Alley-Oop-Abschluss durch Devin Booker: Die Münchner trafen nicht nur deutlich erfolgreicher als Alba, sondern verzückten mit etlichen Ausrufezeichen die meisten der mehr als 6500 Zuschauer in der Halle. Beim Dreier zum 58:36 von Abwehrspezialist Alex King sprang auch Vereinsboss Hoeneß auf und riss jubelnd die Hände in die Höhe.