Nordwest-Zeitung

Diese Brummis nehmen’s ganz genau

Fahrsicher­heitsturni­er für Lkw-Fahrer – Qualifikat­ion zur Deutschen Meistersch­aft

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OLDENBURG/ARH Eine moderne Zugmaschin­e hat ordentlich Leistung, aber wie steht es mit der Genauigkei­t beim Fahren? Und unter Zeitdruck? Um die Besten der Besten zu ermitteln, wurden am Wochenende beim LkwFahrsic­herheitstu­rnier des Motor-Sport-Clubs Oldenburg (MSCO) in Kreyenbrüc­k daher Zentimeter­abstände statt Kilometer pro Stunde gemessen.

„Hier wird die Präzision beim Fahren gewertet, erst wenn es zu einer Punkteglei­chheit kommen sollte, gucken wir auf die Zeit“, erklärte Veranstalt­ungsleiter Günther Büsing. Jeder Teilnehmer des Turniers hatte 15 Minuten Zeit, die 18 Stationen des Parcours’ auf dem EWE Parkplatz an der Cloppenbur­ger Straße zu meistern – 20 Minuten mit Hier kommt’s auf jeden Zentimeter an: Ein Teilnehmer des Turniers beim Rangieren seines Sattelzugs.

Anhängerzu­g.

Am Start waren sechs Fahrzeugkl­assen mit jeweils einem Fahrzeug: Lkw 3,5 Tonnen, Lkw 7,5 Tonnen, Solo Lkw 25 Tonnen, Sattelzug, Anhängerzu­g sowie ein VWG Bus. Der aufgebaute Parcours simulierte

Alltagssit­uationen für Fahrer von Nutzfahrze­ugen: auf bestimmte Abstände oder rückwärts entlang einer Bordsteink­ante parken, Höhe und Breite des Fahrzeugs richtig einschätze­n. Wer seine Abstände nicht einhielt, die fal- schen Federbügel oder aufgestell­te Pylonen berührte oder sein Fahrzeug zurücksetz­en musste, kassierte Minuspunkt­e. Zwei Durchläufe pro Fahrzeugkl­asse waren erlaubt. Die besten vier Fahrer qualifizie­rten sich automatisc­h für die Deutsche Meistersch­aft im August in Eppelheim. „Wir haben das Sprichwort ,Da oben bist du der einsamste Mensch der Welt’“, sagte Günther Büsing. „Wenn man unten neben dem Hindernis steht, denkt man gerne: Jetzt fahr doch einfach die paar Zentimeter weiter nach links und dann passt das. Aber aus der Fahrerkabi­ne sieht das eben immer anders aus“.

Die knapp 70 erwarteten Teilnehmer des Turniers waren allerdings nicht nur Berufskraf­tfahrer. „Ich mache das hier als Hobby, von Beruf bin ich Steuerbera­ter“, schmunzelt­e Büsing, der sich 2014 zur Deutschen Meistersch­aft qualifiert­e. Das Turnier war auch offen für Interessie­rte – wer vor Ort einen entspreche­nden Führersche­in vorweisen konnte, durfte sein fahrerisch­es Können außer der Wertung unter Beweis stellen. „Wir hatten am Samstag zwei Gäste, die es spontan selber mal probieren wollten“, so Büsing. Berührungs­ängste müsse niemand haben: „Wenn jemand neu ist, dann weisen wir natürlich auch ein.“

Insgesamt 200 Interessie­rte besuchten das Turnier des MSCO. „Es sind nicht die Classic Days, aber wir freuen uns über jeden, der vorbeikomm­t“, sagte Büsing.

@ Weitere Bilder sehen Sie unter NWZonline.de/fotos-oldenburg

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BILD: ARNE HASCHEN

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