Kindergärten ab 1. August im Land gebührenfrei
HANNOVER/LL Gute Nachricht für alle Eltern von kleinen Kindern: In Niedersachsen fallen ab dem 1. August dieses Jahres keine Kindergartengebühren mehr an. Das hat der Landtag am Mittwoch mit breiter Mehrheit beschlossen.
„Heute ist ein guter Tag für die Eltern in Niedersachsen. Wir haben unser Versprechen gehalten und einen bildungspolitischen Meilenstein erfolgreich umgesetzt. Mit der Beitragsfreiheit schaffen wir mehr Chancengleichheit. Zudem entlasten wir die Eltern und verbessern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, betonte Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD).
Durch das neue Kindertagesstätten-Gesetz fallen für die Betreuung von Kindern von drei Jahren bis zur Einschulung künftig keine Elternbeiträge mehr an. Dies gilt für bis zu acht Stunden pro Tag an fünf Tagen in der Woche.
„Mit dem beitragsfreien Kindergarten und der Absicherung weiterer Qualitätsverbesserungen setzen wir ein deutliches Signal für eine starke und moderne frühkindliche Bildung in unserem Land“, sagte Minister Tonne.
Neben der Beitragsfreiheit enthält der Gesetzesentwurf zudem eine Neuausrichtung der vorschulischen Sprachförderung, die künftig in den Kindergärten angesiedelt ist.
Auch wenn ich persönlich nichts mehr davon habe: Die Abschaffung der Kindergarten-Gebühren in Niedersachsen ist ein gutes Signal für alle Familien – insbesondere für die Eltern aus dem Mittelstand. Denn wer sich an der unteren Einkommensgrenze bewegt, zahlt meist nur sehr geringe oder gar keine Beiträge, wer genug verdient, den kümmern die Kosten für den Kindergarten nicht sonderlich. Und dass die Kindergartengebühren am Ende auch von denjenigen mitbezahlt werden, die kinderlos sind, ist nicht etwa ungerecht, sondern richtig so. Schließlich zahlen die Kinder später, wenn sie erwachsen und berufstätig sind, Sozialbeiträge und finanzieren die Renten – auch von denjenigen, die keine Kinder haben.
Alles in allem ein guter Vorstoß, der auch in anderen Bundesländern Schule machen sollte beziehungsweise schon die Regel ist, so wie in Rheinland-Pfalz und Berlin etwa. Jetzt ist es aber erstmal an der Landesregierung, das Gesetz so in die Tat umzusetzen, dass es reibungslos funktioniert – hier sind noch einige Hausaufgaben zu erledigen.
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