Nordwest-Zeitung

Rhapsodie aus tausendfac­hem Gesumm

Ungewöhnli­ches Konzert im Botanische­n Garten macht auf Bienenster­ben aufmerksam

- VON DIETER SELL

Das Konzert in Oldenburg ist Teil eines deutsch-niederländ­ischen Kooperatio­nsprojekte­s. Die Kompositio­n stammt von zwei australisc­hen Klangkünst­lern.

OLDENBURG/EMDEN/BUITENPOST Mit einem Konzert der besonderen Art wollen Wissenscha­ftler und Naturfreun­de in Oldenburg an diesem Donnerstag (20 Uhr) auf das Bienenster­ben aufmerksam machen. Gleichzeit­ig mit Akteuren aus dem niederländ­ischen Buitenpost und aus Emden planen sie zum Sommeranfa­ng die Uraufführu­ng einer Kompositio­n aus Bienengerä­uschen. Die „Bumblebee Rhapsodie“sei von den australisc­hen Klangkünst­lern Jon Drummond und Nigel Helyer erdacht worden, sagt Andrea Lübben von der Geschäftss­telle des Botanische­n Gartens der Uni in Oldenburg.

Nach den Worten von Helyer beinhaltet das Werk den Klang von zwei Bienennest­ern, die mit Mikrofonen und Datensenso­ren ausgestatt­et seien. So seien Geräusche vom Inneren des Nests hörbar und auch Bienen, die das Nest anfliegen und wieder verlassen. Die Daten und Töne würden in Klavierklä­nge übertragen und durch ein ComputerSy­stem gemischt. Außerdem hätten die Initiatore­n Aufnahmen aus den Bienenstöc­ken genutzt, um eine breite Palette von musikalisc­hen Klängen zu erzeugen.

Das Publikum habe dadurch die Möglichkei­t zu erleben, wie es sich in einer großen Bienen-Stadt anhöre, sagt Helyer. „Wir hoffen, das diese einmalige Erfahrung die Vorstellun­gskraft und Neugier fördert.“Besucher sollten angeregt werden, über die schwerwieg­enden ökologisch­en Probleme nachzudenk­en. Diese übten Druck auf die Insekten aus, von deren Bestäubung der Pflanzen alle Menschen abhängig seien.

Über Großbildsc­hirme wird die Veranstalt­ung an die jeweils anderen Standorte live übertragen. Drei Orchester führen das Stück simultan auf, zentral dirigiert aus Buitenpost. So spielt in Oldenburg das studentisc­he Ensemble „Europäisch­e Blasmusik“ unter Leitung von Peter Vollhardt auf der großen Wiese des Botanische­n Gartens.

Das Konzert ist Teil des deutsch-niederländ­ischen Kooperatio­nsprojekte­s „Silence Of The Bees“, das sich grenzübers­chreitend für den Schutz von Bienen einsetzt. Das Vorhaben startete im Sommer 2017 und wird bis Ende 2020 mit rund 850000 Euro von der EU gefördert. An dem Konzert sind neben dem Botanische­n Garten in Oldenburg der Botanische Garten De Kruidhof in Buitenpost und das Ökowerk Emden beteiligt.

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BILD: DPA Auf das Bienenster­ben macht ein Konzert aufmerksam, das an diesem Donnerstag im Botanische­n Garten in Oldenburg zu hören sein wird.

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