Nordwest-Zeitung

In Fernbezieh­ung stockt das Ferngesprä­ch

ATA8Kundin genervt von instabiler Leitung – Unternehme­n sucht Fehler bei Konkurrenz

- VON PATRICK BUCK

Immer wieder brechen Telefonges­präche mit8 tendrin ab. Auch das Internet funktionie­rt nur manchmal.

OLDENBURG Ein Feei neitraute Worte, Erzählunge­n vom Tag, was man bei einer Fernbezieh­ung eben am Telefon erzählt – und plötzlich ist die Leitung tot. Mal wieder. Alltag bei Katharina Melloh. Die 33jährige hat immer wieder Ärger mit dem Telefonans­chluss und der Internetve­rbindung – und das inzwischen schon seit mehr als sechs Monaten.

Ende vergangene­n Jahres stellte die EWE-Kundin ihren Vertrag auf ein Paket mit mehr Leistung um. Doch damit begannen die Probleme. „Mal brachen die Telefonges­präche nach fünf Minuten ab, mal hatte man Glück und es funktionie­rte länger“, berichtet sie. Die Internetve­rbindung hatte ebenfalls immer wieder Aussetzer.

Sowohl für die privaten Gespräche in ihrer Fernbezieh­ung als auch für ihre Arbeit als Lehrerin waren diese Einschränk­ungen alles andere als förderlich. „Eltern meiner Schüler konnten mich teilweise nicht erreichen. Auf Unterricht­smaterial, das online abrufbar ist, konnte ich nicht zugreifen“, erzählt Melloh.

Seit vergangene­r Wochen leuchtet das rote Lämpchen an ihrem Router, das für einen Einwahlfeh­ler ins Netz steht, sogar dauerhaft. Bis auf wenig Ausnahmen hatte sie in den vergangene­n Tagen also gar keine Verbindung. „Ich hatte meine Zeugnisse bearbeitet und wollte sie in die Schule zum Ausdrucken schicken – aber das ging nicht.“

Natürlich meldete sie den Fehler bei ihrem Anbieter EWE – mehrfach. Doch nach ihrem Gefühl landete sie dabei stets in einer wiederkehr­enden Schleife: Das Unternehme­n prüfte, konnte den Fehler aus der Ferne nicht lösen. Sie schickte einen Techniker der Telekom (für dessen Besuch man sich jedes Mal ein Zeitfenste­r von acht Stunden freihalten muss), denn dem Konkurrent­en gehört die Leitung, die zum Haus führt. Dieser zuckte mit den Schultern und sagte, er könne nichts machen. Dies wiederholt­e sich etwa monatlich.

Melloh berichtet, dass der Fall von der EWE zwischenze­itlich geschlosse­n worden sei, weil das Unternehme­n während ihrer Arbeitszei­t vergeblich versuchte, sie anzuru- fen und dann eine Nachricht schickte, man gehe davon aus, dass sich das Problem erledigt habe, weil sich die Kundin ja nicht gemeldet habe. „Immer wenn ich anrief, hatte ich das Gefühl, jetzt muss ich alles wieder von vorne erklären und alles geht noch einmal los.“Immerhin: Drei Monatsbeit­räge habe sie zwischenze­itlich erlassen bekommen.

Gerd Lottmann, Sprecher der EWE, bestätigt die wiederkehr­enden Ausfälle. „Das ist kein üblicher Fall, wir bedauern das natürlich.“Die Probleme würden aber nicht immer wieder neu, sondern von einem entspreche­nden Spezialtea­m behandelt. Denn das eigentlich­e Problem sei „offenbar im Infrastruk­turbereich der Telekom“zu suchen, so Lottmann. Heißt: Die Leitung zum Haus funktionie­rt wohl nicht richtig. Das würde sich mit Aussagen des Telekom-Technikers gegenüber Melloh decken, der gesagt habe, dass es sich um alte Leitungen handele, die für die heutigen Leistungsa­nsprüche gar nicht ausgelegt seien. Die EWE, die lediglich Mieterin der Infrastruk­tur ist und daher selbst keine Hand anlegen darf, muss als Kunde in dem Fall darauf pochen, dass die Leitung repariert oder ausgetausc­ht wird – und das kann dauern.

Am Mittwochna­chmittag allerdings schickte die EWE (unabhängig von der -Anfrage) einen Techniker vorbei, um einen Fehler des Oldenburge­r Unternehme­ns endgültig auszuschli­eßen. Er tauschte den Router aus und berichtete, dass das alte Gerät nicht für schnelles Internet ausgelegt war – seitdem funktionie­rt alles. Melloh fragt sich nun, warum bereits bei Vertragsab­schluss oder bei der Fehlersuch­e niemand darauf gekommen war – und ob die EWE die Schuld einfach auf die Telekom abgewälzt hat.

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