In Fernbeziehung stockt das Ferngespräch
ATA8Kundin genervt von instabiler Leitung – Unternehmen sucht Fehler bei Konkurrenz
Immer wieder brechen Telefongespräche mit8 tendrin ab. Auch das Internet funktioniert nur manchmal.
OLDENBURG Ein Feei neitraute Worte, Erzählungen vom Tag, was man bei einer Fernbeziehung eben am Telefon erzählt – und plötzlich ist die Leitung tot. Mal wieder. Alltag bei Katharina Melloh. Die 33jährige hat immer wieder Ärger mit dem Telefonanschluss und der Internetverbindung – und das inzwischen schon seit mehr als sechs Monaten.
Ende vergangenen Jahres stellte die EWE-Kundin ihren Vertrag auf ein Paket mit mehr Leistung um. Doch damit begannen die Probleme. „Mal brachen die Telefongespräche nach fünf Minuten ab, mal hatte man Glück und es funktionierte länger“, berichtet sie. Die Internetverbindung hatte ebenfalls immer wieder Aussetzer.
Sowohl für die privaten Gespräche in ihrer Fernbeziehung als auch für ihre Arbeit als Lehrerin waren diese Einschränkungen alles andere als förderlich. „Eltern meiner Schüler konnten mich teilweise nicht erreichen. Auf Unterrichtsmaterial, das online abrufbar ist, konnte ich nicht zugreifen“, erzählt Melloh.
Seit vergangener Wochen leuchtet das rote Lämpchen an ihrem Router, das für einen Einwahlfehler ins Netz steht, sogar dauerhaft. Bis auf wenig Ausnahmen hatte sie in den vergangenen Tagen also gar keine Verbindung. „Ich hatte meine Zeugnisse bearbeitet und wollte sie in die Schule zum Ausdrucken schicken – aber das ging nicht.“
Natürlich meldete sie den Fehler bei ihrem Anbieter EWE – mehrfach. Doch nach ihrem Gefühl landete sie dabei stets in einer wiederkehrenden Schleife: Das Unternehmen prüfte, konnte den Fehler aus der Ferne nicht lösen. Sie schickte einen Techniker der Telekom (für dessen Besuch man sich jedes Mal ein Zeitfenster von acht Stunden freihalten muss), denn dem Konkurrenten gehört die Leitung, die zum Haus führt. Dieser zuckte mit den Schultern und sagte, er könne nichts machen. Dies wiederholte sich etwa monatlich.
Melloh berichtet, dass der Fall von der EWE zwischenzeitlich geschlossen worden sei, weil das Unternehmen während ihrer Arbeitszeit vergeblich versuchte, sie anzuru- fen und dann eine Nachricht schickte, man gehe davon aus, dass sich das Problem erledigt habe, weil sich die Kundin ja nicht gemeldet habe. „Immer wenn ich anrief, hatte ich das Gefühl, jetzt muss ich alles wieder von vorne erklären und alles geht noch einmal los.“Immerhin: Drei Monatsbeiträge habe sie zwischenzeitlich erlassen bekommen.
Gerd Lottmann, Sprecher der EWE, bestätigt die wiederkehrenden Ausfälle. „Das ist kein üblicher Fall, wir bedauern das natürlich.“Die Probleme würden aber nicht immer wieder neu, sondern von einem entsprechenden Spezialteam behandelt. Denn das eigentliche Problem sei „offenbar im Infrastrukturbereich der Telekom“zu suchen, so Lottmann. Heißt: Die Leitung zum Haus funktioniert wohl nicht richtig. Das würde sich mit Aussagen des Telekom-Technikers gegenüber Melloh decken, der gesagt habe, dass es sich um alte Leitungen handele, die für die heutigen Leistungsansprüche gar nicht ausgelegt seien. Die EWE, die lediglich Mieterin der Infrastruktur ist und daher selbst keine Hand anlegen darf, muss als Kunde in dem Fall darauf pochen, dass die Leitung repariert oder ausgetauscht wird – und das kann dauern.
Am Mittwochnachmittag allerdings schickte die EWE (unabhängig von der -Anfrage) einen Techniker vorbei, um einen Fehler des Oldenburger Unternehmens endgültig auszuschließen. Er tauschte den Router aus und berichtete, dass das alte Gerät nicht für schnelles Internet ausgelegt war – seitdem funktioniert alles. Melloh fragt sich nun, warum bereits bei Vertragsabschluss oder bei der Fehlersuche niemand darauf gekommen war – und ob die EWE die Schuld einfach auf die Telekom abgewälzt hat.