Nordwest-Zeitung

Jugend will mehr Platz und zentrale Lage

Stadtjugen­dring-Vorstand lehnt Umzug von Von-Finckh-Straße an Artillerie­weg ab

- VON STEFANIE SEMPERT UND CHRISTOPH KIEFER

Seit Monaten gehen die Argumente zum neuen Standort im ehemaligen Dekra-Gebäude hin und her. Jetzt hat der Verband ein 50-seitiges Positionsp­apier vorgelegt.

BÜRGERFELD­E/WECHLOY Der Stadtjugen­dring wehrt sich gegen einen Umzug von der Von-Finckh-Straße in das früherer Dekra-Gebäude am Artillerie­weg. Wesentlich­e Argumente, die der Vorstand auf 52 Seiten darlegt: Die Fläche sei zu klein, der Standort biete keine Entwicklun­gsreserve, die Außenanlag­en müssten „Mindestanf­orderungen an Sicherheit, Funktion und Ästhetik“erfüllen und der Standort vom Zentrum besser erreichbar sein.

Wie berichtet, soll das Haus der Jugend in der VonFinckh-Straße neben der Jugendherb­erge abgerissen werden. Die Verwaltung hat das Dekra-Gebäude als neues Quartier vorgeschla­gen. Der Stadtjugen­dring will aber am derzeitige­n Standort bleiben.

Schon in der Vergangenh­eit hatte der Jugendring-Vorstand die Schule am Bürgerbusc­h ins Gespräch gebracht. Das Gebäude steht zur Verfügung, wenn die Förderschu­le ausläuft. Die Stadtverwa­ltung plant dort aber weiterhin eine schulische Nutzung.

„Das ganze Haus“

Der Stadtjugen­dring, dem nach eigenen Angaben 26 Jugendverb­ände, -gemeinscha­ften, -initiative­n und -vereinigun­gen angehören, baut in seinem jüngsten Positionsp­apier vor: Sollte ein Wegzug von der Von-Finckh-Straße unabweisba­r sein und die Schule am Bürgerbusc­h nicht zur Verfügung stehen, dann würde man auch das DekraGebäu­de akzeptiere­n. Allerdings nur, wenn das gesamte Gebäude den Jugendverb­änden Ne0er Standort für die J0gend: Die Stadt plant, das ehemalige Dekra-Gebä0de am Artillerie­weg z0 n0tzen.

zugesproch­en wird. Die Jugendamtb­üros, die nach den städtische­n Plänen dort ebenfalls einziehen, müssten einen anderen Platz finden.

„Nicht ernstgenom­men“

Simon Kurka (26), Vorsitzend­er des Stadtjugen­dringes, bemängelt, die Verwaltung nehme die Vorschläge für andere Standorte „nicht ernst“. Die Fläche am Artillerie­weg sei nur halb so groß. „Wir haben jetzt schon Probleme, alles unter zu bekommen“, kritisiert Frederik Peters, Kassenwart des Jugendring­es. Jonas Arndt (21), Gruppenlei­ter der Pfadfinder Stamm Parzival, sagt, er plane erst einmal keine weitere Gruppe, da im zukünftige­n Haus der Jugend eventuell nicht genügend Platz zur Verfügung stehe.

Stelle man die Gegebenhei­ten an der Von-Finckh-Straße und dem Artillerie­weg gegenüber, werde die Verschlech­terung deutlich: Das Gebäude des derzeitige­n Standortes

von 1974 sei offen und hell, verfüge über Grünfläche­n und liege nur vier Minuten mit öffentlich­en Verkehrsmi­tteln vom Bahnhof entfernt. Die Außenfläch­e betrage 4000 Quadratmet­er, die Gebäudeflä­che

1400. Das Gebäude am Artillerie­weg käme auf eine Außenfläch­e von 2000 qm und eine 550 qm große Gebäudenut­zungsfläch­e für den Stadtjugen­dring. Busse benötigten vom Bahnhof 16 Minuten

und zurück 34 Minuten. In direkter Nachbarsch­aft befänden sich das Übungsgelä­nde der Feuerwehr und des THW. Bei einem Einsatz könnten die Fahrzeuge eine Gefahr für die Kinder und Jugendlich­en sein.

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BILD: VON REEKEN

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