Jugend will mehr Platz und zentrale Lage
Stadtjugendring-Vorstand lehnt Umzug von Von-Finckh-Straße an Artillerieweg ab
Seit Monaten gehen die Argumente zum neuen Standort im ehemaligen Dekra-Gebäude hin und her. Jetzt hat der Verband ein 50-seitiges Positionspapier vorgelegt.
BÜRGERFELDE/WECHLOY Der Stadtjugendring wehrt sich gegen einen Umzug von der Von-Finckh-Straße in das früherer Dekra-Gebäude am Artillerieweg. Wesentliche Argumente, die der Vorstand auf 52 Seiten darlegt: Die Fläche sei zu klein, der Standort biete keine Entwicklungsreserve, die Außenanlagen müssten „Mindestanforderungen an Sicherheit, Funktion und Ästhetik“erfüllen und der Standort vom Zentrum besser erreichbar sein.
Wie berichtet, soll das Haus der Jugend in der VonFinckh-Straße neben der Jugendherberge abgerissen werden. Die Verwaltung hat das Dekra-Gebäude als neues Quartier vorgeschlagen. Der Stadtjugendring will aber am derzeitigen Standort bleiben.
Schon in der Vergangenheit hatte der Jugendring-Vorstand die Schule am Bürgerbusch ins Gespräch gebracht. Das Gebäude steht zur Verfügung, wenn die Förderschule ausläuft. Die Stadtverwaltung plant dort aber weiterhin eine schulische Nutzung.
„Das ganze Haus“
Der Stadtjugendring, dem nach eigenen Angaben 26 Jugendverbände, -gemeinschaften, -initiativen und -vereinigungen angehören, baut in seinem jüngsten Positionspapier vor: Sollte ein Wegzug von der Von-Finckh-Straße unabweisbar sein und die Schule am Bürgerbusch nicht zur Verfügung stehen, dann würde man auch das DekraGebäude akzeptieren. Allerdings nur, wenn das gesamte Gebäude den Jugendverbänden Ne0er Standort für die J0gend: Die Stadt plant, das ehemalige Dekra-Gebä0de am Artillerieweg z0 n0tzen.
zugesprochen wird. Die Jugendamtbüros, die nach den städtischen Plänen dort ebenfalls einziehen, müssten einen anderen Platz finden.
„Nicht ernstgenommen“
Simon Kurka (26), Vorsitzender des Stadtjugendringes, bemängelt, die Verwaltung nehme die Vorschläge für andere Standorte „nicht ernst“. Die Fläche am Artillerieweg sei nur halb so groß. „Wir haben jetzt schon Probleme, alles unter zu bekommen“, kritisiert Frederik Peters, Kassenwart des Jugendringes. Jonas Arndt (21), Gruppenleiter der Pfadfinder Stamm Parzival, sagt, er plane erst einmal keine weitere Gruppe, da im zukünftigen Haus der Jugend eventuell nicht genügend Platz zur Verfügung stehe.
Stelle man die Gegebenheiten an der Von-Finckh-Straße und dem Artillerieweg gegenüber, werde die Verschlechterung deutlich: Das Gebäude des derzeitigen Standortes
von 1974 sei offen und hell, verfüge über Grünflächen und liege nur vier Minuten mit öffentlichen Verkehrsmitteln vom Bahnhof entfernt. Die Außenfläche betrage 4000 Quadratmeter, die Gebäudefläche
1400. Das Gebäude am Artillerieweg käme auf eine Außenfläche von 2000 qm und eine 550 qm große Gebäudenutzungsfläche für den Stadtjugendring. Busse benötigten vom Bahnhof 16 Minuten
und zurück 34 Minuten. In direkter Nachbarschaft befänden sich das Übungsgelände der Feuerwehr und des THW. Bei einem Einsatz könnten die Fahrzeuge eine Gefahr für die Kinder und Jugendlichen sein.