Nordwest-Zeitung

Ohne Regen würde was fehlen

Hurricane startet in Scheeßel – 65 000 Besucher werden erwartet

- VON ROBERT OTTO-MOOG, ZURZEIT SCHEEßEL

Eine Hauptrolle steht auch dieses Jahr wieder fest: das Wetter. ;er Re<en <eh=rt inzwischen zum Festival – wie ;osenbier und Rockmusik.

SCHEEßEL Jedes Jahr gibt es sie wieder: die Checkliste­n zum Festivalso­mmer. Meistens steht dort Dosenbier, Einweggril­l und Zelt. Wenn die Veranstalt­er des Hurricane-Festivals so eine Liste schreiben würden, stünde da etwas ganz anderes: Stroh, Kies und Holzhäckse­l. Denn inzwischen ist das schlechte Wetter zu so etwas wie einem Markenzeic­hen für das Festival im Landkreis Rotenburg geworden – und mit ihm das Streugut gegen den Matsch. Ohne Regen würde in Scheeßel etwas fehlen.

Auch zum Auftakt am Freitag schüttete es teilweise in Strömen, der Wind fegte über Zeltplätze und Festivalge­lände. Nur sporadisch blinzelte die Sonne durch die Wolken. Die Musikfans kamen in Gummistief­eln und Regenponch­os – auch die gehören inzwischen zum Festival wie Dosenbier und Rockmusik. „Wir haben ein richtiges Hurricane-Wetter“, sagte ein Poli-

zeispreche­r schon bei der ersten Anreisewel­le am Donnerstag.

Auch wenn an kritischen Stellen der Matsch bekämpft wird: Bei 134 000 Quadratmet­ern Festivalge­lände sowie Park- und Zeltplätze­n mit einer Größe von 240 Fußballfel­dern lässt sich gar nicht dagegen anstreuen. Schon zum Auftakt gab es Schlammsch­lachten zwischen den Zelten. Als gegen 13.30 Uhr die Tore zum eigentlich­en Festivalge­lände öffneten, standen an einigen Stellen tiefe Pfützen auf den Wegen.

Die Laune ließen sich die Musikfans davon nicht verderben, sie strömten bis zum Abend zu Zehntausen­den vor die Bühnen.

Die Veranstalt­er rechnen in diesem Jahr mit 65 000 Besuchern.

Da aber auch Tageskarte­n verkauft werden, könnten es aufgrund des schlechten Wetters auch weniger werden – so oder so gibt es ein dickes Minus im Vergleich zum Vorjahr. Der Markt ist umkämpft, auch andere Festivals schrumpfen.

Bei den Bands sind die Zahlen stabil: Mehr als 100 stehen bis Sonntag auf den vier Bühnen auf dem Eichenring in Scheeßel. Abgedeckt wird so gut wie jedes Genre von Indie-Rock über HipHop bis Electro. Am Freitag spielten unter anderen Marteria, Billy Talent und die Broilers. An diesem Samstag folgen The Prodigy, die Beginner, Biffy Clyro und Bonez MC & RAF Camora. Am Sonntag beenden Kraftklub, Arcade Fire und die Arctic Monkeys das

Festival. Bis dahin erwartet die Fans neben der Musik reichlich Kirmesstim­mung.

Es gibt eine Riesenruts­che, ein Riesenrad und mehr Imbissbude­n als auf den meisten Volksfeste­n dieses Landes. Die Spiele der Fußball-WM werden auf Leinwänden übertragen. Das dürfte am Samstag für Lücken vor den Bühnen sorgen. Denn parallel zu The Kooks, Johnossi und Dendemann spielt die Deutsche Nationalma­nnschaft gegen Schweden.

Der Wetterberi­cht verspricht für die kommenden Tage wenig Besserung. Aber ohne Regen würde in Scheeßel ja auch irgendetwa­s fehlen.

P@ Bilder und aktuelle Berichte im Spezial: www.NWZonline.de/hurricane-festival

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HAUKE-CHRISTIAN DITTRICH Auf alles vorbereite­t: Vincent kommt mit seinem Gepäck auf dem Zeltplatz des Open-Air-Festivals an.DPA-BILD:

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