Pläne an „Sieben Bösen“erregen
23J 08ll iehr als 60 Wohnungen errichten – „Komischer Zuschnitt“
Zwischen Sandweg und dem Weg „Sieben Bösen“sollen rund 40 Einund vier Mehrfamilienhäuser entstehen. Das Areal muss ein Grundstück aussparen – der Eigentümer lehnt den Plan ab.
OSTERNBURG Ein Baugebiet vor allem für Einfamilienhäuser entsteht zwischen dem Sandweg und dem Weg „Sieben Böse“in Osternburg. Die IDB, eine Tochtergesellschaft der LzO, hat sich rund fünf Hektar gesichert.
Die Zufahrt führt über den Sandweg. Auf dem hinteren, zur Bahnstrecke gelegenen Teil des Areals, ist Grünfläche vorgesehen. Sie dient als Puffer, um die Grenzwerte für die Lärmbelastung einzuhalten. Wertvolle Eichen und Hecken sollen großteils erhalten bleiben; einzelne Bäume müssen jedoch auch gefällt werden. Um Niederschläge auffangen zu können, ist ein Regenrückhaltebecken geplant.
Mitten ins Baugebiet ragt ein Grundstück hinein, das nicht erworben werden konnte, wie Werner Gieselmann vom Oldenburger Büro für Stadtplanung sowie Lars von Lienen, IDB, am Donnerstag im Bauausschuss ausführten. Zahlreiche Gespräche hätten leider zu keinem Ergebnis geführt. Man sei aber mit der Stadtverwaltung der Meinung, dass die zur Verfügung stehende Fläche entwickelt werden könne.
Eigentümer spricht
Die Aussage, der Eigentümer wolle nicht verkaufen, wurde jedoch während der Ausschusssitzung korrigiert. Der Eigentümer, Bastian Spille, der als Zuschauer die Präsentation verfolgt hatte, bat um das Wort und unterstrich, er sei sehr wohl verkaufsbereit. Allerdings seien noch Fragen zu klären. Elke Wicherts vom Stadtplanungsamt bot dem Eigentümer daraufhin weitere Gespräche mit dem Bauamt an. Der Ausschuss beschloss daraufhin, die zunächst geplanten Beschlüsse zu den Bauplänen zu vertagen.
Im Gespräch mit der Ð machte Spille deutlich, er wünsche sich eine ansprechende Bebauung, die auch auf den Baumbestand Rücksicht nehme. Andererseits sei der Baulandmangel im Stadtgebiet so eklatant, dass eine bessere Ausnutzung der Grundstücke möglich und nötig sei. Spille fordert einen Ausgleich, wenn der hintere Teil („ein Drittel des Grundstücks“) nicht genutzt und im vorderen Teil ein Bereich mit Bäumen bei der Planung ausgespart werde.
Mehrere Ausschussmitglieder äußerten sich unzufrieden mit dem Planungsgebiet. „Der Zuschnitt sieht schon komisch aus“, sagte Hans-Henning Adler (Linke). „Das ist nicht zufriedenstellend so“, betonte Olaf Klaukien (CDU).
Lärm durch die Bahn
Fragen wurden im Ausschuss auch zum Untergrund (Moor) und zur angestrebten Auffüllung gestellt. Das Baugebiet liegt tiefer als der Sandweg. Wie sich die Auffüllung auf den Baumbestand auswirkt, blieb zunächst offen.
Für Rückfragen sorgte auch die Nähe zur Bahnlinie. Gieselmann berichtete, dass vor allem nachts die Lärmbelastung kritisch sei – berechnet für den Zeitpunkt, ab der im Jade-Weser-Port die volle Auslastung erreicht ist. Drei Meter hohe Lärmschutzwände machten das Projekt sehr teuer, sagte von Lienen. Erdwälle würden lediglich die Räume im Erdgeschoss schützen – „aber Schlafzimmer liegen meist im Obergeschoss“.
Eine so genannte Riegel bebauung–wiezum Beispiel bei der ehemaligen Netzfabrik oder auf dem Areal am Bahnhof geplant – sei in reinen Wohngebieten nicht möglich, sagte von Lienen der Ð. Möglich sei passiver Lärmschutz, zum Beispiel der Einbau entsprechender Fenster.