Nordwest-Zeitung

Pläne an „Sieben Bösen“erregen

23J 08ll iehr als 60 Wohnungen errichten – „Komischer Zuschnitt“

- VON CNRISTOPN KIEFER

Zwischen Sandweg und dem Weg „Sieben Bösen“sollen rund 40 Einund vier Mehrfamili­enhäuser entstehen. Das Areal muss ein Grundstück aussparen – der Eigentümer lehnt den Plan ab.

OSTERNBURG Ein Baugebiet vor allem für Einfamilie­nhäuser entsteht zwischen dem Sandweg und dem Weg „Sieben Böse“in Osternburg. Die IDB, eine Tochterges­ellschaft der LzO, hat sich rund fünf Hektar gesichert.

Die Zufahrt führt über den Sandweg. Auf dem hinteren, zur Bahnstreck­e gelegenen Teil des Areals, ist Grünfläche vorgesehen. Sie dient als Puffer, um die Grenzwerte für die Lärmbelast­ung einzuhalte­n. Wertvolle Eichen und Hecken sollen großteils erhalten bleiben; einzelne Bäume müssen jedoch auch gefällt werden. Um Niederschl­äge auffangen zu können, ist ein Regenrückh­altebecken geplant.

Mitten ins Baugebiet ragt ein Grundstück hinein, das nicht erworben werden konnte, wie Werner Gieselmann vom Oldenburge­r Büro für Stadtplanu­ng sowie Lars von Lienen, IDB, am Donnerstag im Bauausschu­ss ausführten. Zahlreiche Gespräche hätten leider zu keinem Ergebnis geführt. Man sei aber mit der Stadtverwa­ltung der Meinung, dass die zur Verfügung stehende Fläche entwickelt werden könne.

Eigentümer spricht

Die Aussage, der Eigentümer wolle nicht verkaufen, wurde jedoch während der Ausschusss­itzung korrigiert. Der Eigentümer, Bastian Spille, der als Zuschauer die Präsentati­on verfolgt hatte, bat um das Wort und unterstric­h, er sei sehr wohl verkaufsbe­reit. Allerdings seien noch Fragen zu klären. Elke Wicherts vom Stadtplanu­ngsamt bot dem Eigentümer daraufhin weitere Gespräche mit dem Bauamt an. Der Ausschuss beschloss daraufhin, die zunächst geplanten Beschlüsse zu den Bauplänen zu vertagen.

Im Gespräch mit der Ð machte Spille deutlich, er wünsche sich eine ansprechen­de Bebauung, die auch auf den Baumbestan­d Rücksicht nehme. Anderersei­ts sei der Baulandman­gel im Stadtgebie­t so eklatant, dass eine bessere Ausnutzung der Grundstück­e möglich und nötig sei. Spille fordert einen Ausgleich, wenn der hintere Teil („ein Drittel des Grundstück­s“) nicht genutzt und im vorderen Teil ein Bereich mit Bäumen bei der Planung ausgespart werde.

Mehrere Ausschussm­itglieder äußerten sich unzufriede­n mit dem Planungsge­biet. „Der Zuschnitt sieht schon komisch aus“, sagte Hans-Henning Adler (Linke). „Das ist nicht zufriedens­tellend so“, betonte Olaf Klaukien (CDU).

Lärm durch die Bahn

Fragen wurden im Ausschuss auch zum Untergrund (Moor) und zur angestrebt­en Auffüllung gestellt. Das Baugebiet liegt tiefer als der Sandweg. Wie sich die Auffüllung auf den Baumbestan­d auswirkt, blieb zunächst offen.

Für Rückfragen sorgte auch die Nähe zur Bahnlinie. Gieselmann berichtete, dass vor allem nachts die Lärmbelast­ung kritisch sei – berechnet für den Zeitpunkt, ab der im Jade-Weser-Port die volle Auslastung erreicht ist. Drei Meter hohe Lärmschutz­wände machten das Projekt sehr teuer, sagte von Lienen. Erdwälle würden lediglich die Räume im Erdgeschos­s schützen – „aber Schlafzimm­er liegen meist im Obergescho­ss“.

Eine so genannte Riegel bebauung–wiezum Beispiel bei der ehemaligen Netzfabrik oder auf dem Areal am Bahnhof geplant – sei in reinen Wohngebiet­en nicht möglich, sagte von Lienen der Ð. Möglich sei passiver Lärmschutz, zum Beispiel der Einbau entspreche­nder Fenster.

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