Rehasport im Feuerwehrhaus?
Gemeinde prüft Pläne für Umbau in Gemeinschaftshaus
Das alte Feuerwehrhaus steht an einem zentralen Platz. Für ein Dorfgemeinschaftshaus wäre das ideal.
SANDKRUG Noch wird das Sandkruger Feuerwehrhaus von den Kameraden benötigt. Doch mit dem geplanten Neubau und Umzug an den Mühlenweg stellt sich die Frage, was aus dem alten Standort an der Bümmersteder Straße werden soll. Die grundsätzliche Richtung scheint festzustehen: Die Gemeinde lässt u.a. über ihren Architekten Tim Bruns prüfen, welche Umbaumaßnahmen notwendig wären, um aus der Fahrzeughalle und den anderen Räumen so etwas wie ein Dorfgemeinschaftshaus zu machen.
Reha-Gruppe hat Bedarf
Durch die Probleme der Reha-Sportgemeinschaft Hatten (RSG), die seit längerem auf der Suche nach einem
vormittags nutzbaren Standort für ihre Angebote ist, hat die ganze Geschichte noch zusätzliche Dynamik erhalten. Rückblende: Weder aus der Idee, eigene Räume auf dem SWO-Sportplatzgelände zu bauen, ist etwas geworden, noch gab es politische Mehrheiten für den Bau eines Pflegeheimes am Mühlenweg durch die Residenzgruppe. Die Reha-Sportgemeinschaft, so das Versprechen der Investoren, hätte dort unterschlüpfen können.
Jüngste Variante war laut Vorstandsmitglied Hans-Hermann Siemers deshalb der Neubau von Gymnastik- und Büroräumen auf der bahnseitigen Fläche hinterm SWOTennisclub am Wendehammer der Ladestraße. Vor etwa drei Wochen hat die RSG eine Kostenkalkulation des Architekten dafür erhalten: 1,1 Millionen Euro. „Da haben wir erst mal ganz schön geschluckt“, gibt Siemers zu.
„Absolut förderfähig“
Wegen der ungeklärten Finanzierungsfrage haben sich die Ratsgremien in Hatten
noch gar nicht mit dem Thema beschäftigen müssen. Im Gespräch mit Bürgermeister Christian Pundt sei dann die Idee entstanden, zu prüfen, ob die Reha-Sportgemeinschaft nicht auch das alte Feuerwehrhaus mitnutzen könnte, erzählt Siemers.
Der Bürgermeister bestätigt, dass die RSG mit Schreiben vom 25. April ein Konzept zum Errichten einer RehaSportstätte an der Ladestraße vorgelegt hatte. In der Ratssitzung am 26. April habe er die Fraktionen darüber informiert. Vor dem Hintergrund der erheblichen Kostensteigerung schlage er nun vor, das Vorhaben in eine mögliche Nachnutzung des Feuerwehrhauses zu integrieren.
Bereits 2016 hatte die Verwaltung erste Gespräche mit interessierten Vereinen geführt, um über die Möglichkeiten der Nachnutzung nachzudenken. „Aus Sicht der Gemeindeverwaltung stellt die Nachnutzung als Bürgerund Vereinshaus eine „erhebliche Bereicherung für den Ort Sandkrug und die Gemeinde Hatten dar“, betont Pundt.
Die Kosten für den Umbau
dürften nicht unerheblich sein. Allerdings hat die Gemeinde einen Trumpf im Ärmel. Das Projekt sei im Rahmen der Dorfentwicklung „absolut förderfähig“, dies habe das Amt für regionale Landesentwicklung bereits bestätigt, so der Bürgermeister. Über mangelndes Interesse der Vereine kann die Verwaltung nicht klagen. Der Ortsund Bürgerverein Sandkrug, der Männergesangverein und kürzlich auch die neugegründete Landjugend Hatten hätten Interesse an einer Nutzung des Gebäudes angemeldet, heißt es.
Zweifel im Ausschuss
Im Ausschuss für Gemeindeentwicklung und Umwelt, der sich jetzt mit dem Thema beschäftigte, stimmte eine große Mehrheit für den Beschlussvorschlag, den Antrag der Reha-Sportgemeinschaft in die Nachnutzung des Feuerwehrhauses Sandkrug zu integrieren und bis zum 15. September 2018 einen Förderantrag unter Einbeziehen des Arbeitskreises und der örtlichen Vereine zu stellen.