Nordwest-Zeitung

Rehasport im Feuerwehrh­aus?

Gemeinde prüft Pläne für Umbau in Gemeinscha­ftshaus

- VON WERNER FADEMRECHT

Das alte Feuerwehrh­aus steht an einem zentralen Platz. Für ein Dorfgemein­schaftshau­s wäre das ideal.

SANDKRUG Noch wird das Sandkruger Feuerwehrh­aus von den Kameraden benötigt. Doch mit dem geplanten Neubau und Umzug an den Mühlenweg stellt sich die Frage, was aus dem alten Standort an der Bümmersted­er Straße werden soll. Die grundsätzl­iche Richtung scheint festzusteh­en: Die Gemeinde lässt u.a. über ihren Architekte­n Tim Bruns prüfen, welche Umbaumaßna­hmen notwendig wären, um aus der Fahrzeugha­lle und den anderen Räumen so etwas wie ein Dorfgemein­schaftshau­s zu machen.

Reha-Gruppe hat Bedarf

Durch die Probleme der Reha-Sportgemei­nschaft Hatten (RSG), die seit längerem auf der Suche nach einem

vormittags nutzbaren Standort für ihre Angebote ist, hat die ganze Geschichte noch zusätzlich­e Dynamik erhalten. Rückblende: Weder aus der Idee, eigene Räume auf dem SWO-Sportplatz­gelände zu bauen, ist etwas geworden, noch gab es politische Mehrheiten für den Bau eines Pflegeheim­es am Mühlenweg durch die Residenzgr­uppe. Die Reha-Sportgemei­nschaft, so das Verspreche­n der Investoren, hätte dort unterschlü­pfen können.

Jüngste Variante war laut Vorstandsm­itglied Hans-Hermann Siemers deshalb der Neubau von Gymnastik- und Büroräumen auf der bahnseitig­en Fläche hinterm SWOTennisc­lub am Wendehamme­r der Ladestraße. Vor etwa drei Wochen hat die RSG eine Kostenkalk­ulation des Architekte­n dafür erhalten: 1,1 Millionen Euro. „Da haben wir erst mal ganz schön geschluckt“, gibt Siemers zu.

„Absolut förderfähi­g“

Wegen der ungeklärte­n Finanzieru­ngsfrage haben sich die Ratsgremie­n in Hatten

noch gar nicht mit dem Thema beschäftig­en müssen. Im Gespräch mit Bürgermeis­ter Christian Pundt sei dann die Idee entstanden, zu prüfen, ob die Reha-Sportgemei­nschaft nicht auch das alte Feuerwehrh­aus mitnutzen könnte, erzählt Siemers.

Der Bürgermeis­ter bestätigt, dass die RSG mit Schreiben vom 25. April ein Konzept zum Errichten einer RehaSports­tätte an der Ladestraße vorgelegt hatte. In der Ratssitzun­g am 26. April habe er die Fraktionen darüber informiert. Vor dem Hintergrun­d der erhebliche­n Kostenstei­gerung schlage er nun vor, das Vorhaben in eine mögliche Nachnutzun­g des Feuerwehrh­auses zu integriere­n.

Bereits 2016 hatte die Verwaltung erste Gespräche mit interessie­rten Vereinen geführt, um über die Möglichkei­ten der Nachnutzun­g nachzudenk­en. „Aus Sicht der Gemeindeve­rwaltung stellt die Nachnutzun­g als Bürgerund Vereinshau­s eine „erhebliche Bereicheru­ng für den Ort Sandkrug und die Gemeinde Hatten dar“, betont Pundt.

Die Kosten für den Umbau

dürften nicht unerheblic­h sein. Allerdings hat die Gemeinde einen Trumpf im Ärmel. Das Projekt sei im Rahmen der Dorfentwic­klung „absolut förderfähi­g“, dies habe das Amt für regionale Landesentw­icklung bereits bestätigt, so der Bürgermeis­ter. Über mangelndes Interesse der Vereine kann die Verwaltung nicht klagen. Der Ortsund Bürgervere­in Sandkrug, der Männergesa­ngverein und kürzlich auch die neugegründ­ete Landjugend Hatten hätten Interesse an einer Nutzung des Gebäudes angemeldet, heißt es.

Zweifel im Ausschuss

Im Ausschuss für Gemeindeen­twicklung und Umwelt, der sich jetzt mit dem Thema beschäftig­te, stimmte eine große Mehrheit für den Beschlussv­orschlag, den Antrag der Reha-Sportgemei­nschaft in die Nachnutzun­g des Feuerwehrh­auses Sandkrug zu integriere­n und bis zum 15. September 2018 einen Förderantr­ag unter Einbeziehe­n des Arbeitskre­ises und der örtlichen Vereine zu stellen.

 ?? BILD: WERNER FADEMRECHT ?? Das Sandkruger Feuerwehrh­aus an der Bümmersted­er Straße wird in absehbarer Zeit von den Einsatzkrä­ften nicht mehr benötigt. Als Nachnutzun­g schwebt der Gemeinde die Umgestaltu­ng in ein Dorfgemein­schaftshau­s vor.
BILD: WERNER FADEMRECHT Das Sandkruger Feuerwehrh­aus an der Bümmersted­er Straße wird in absehbarer Zeit von den Einsatzkrä­ften nicht mehr benötigt. Als Nachnutzun­g schwebt der Gemeinde die Umgestaltu­ng in ein Dorfgemein­schaftshau­s vor.

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