Nordwest-Zeitung

NUR ZWEI ZIEGELEIBE­TRIEBE VON EINSTMALS 61 BLIEBEN ÜBRIG

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seit dem 17. Jahrhunder­t sind in Varel, Bockhorn und Zetel bekannt. Einen Höhepunkt erlebte die Ziegelhers­tellung im ausgehende­n 19. Jahrhunder­t und etwa bis zur Mitte des 20. Jahrhunder­ts. Ein spezieller Ton, der in Schichten unter den Wiesen (Wiesenlehm) sowie im Wald (Forstlehm) vorkam, hatte für die Entstehung der Ziegeleien gesorgt. Durch seinen hohen Anteil an Eisenoxid ließen sich die Steine aus Varel und der Wehde besonders hart brennen, die dann eine dunkelrote bis bläuliche Färbung annahmen. Die Herstellun­g der Ziegelstei­ne in Handarbeit, wie sie bis ins 19. Jahrhunder­t praktizier­t wurde, war Knochenarb­eit. Der Rohstoff wurde per Hand auf Karren geschippt, das Material mit Sand und Stroh aufbereite­t, der Ton in Holzkästen zum Rohling geformt (Handstrich­ziegelei), dann in einfachen Öfen gebrannt. Eine Revolution für die Brenntechn­ik bedeutete der im 19. Jahrhunder­t entwickelt­e Ringofen, in dem der Brennvorga­ng in mehreren nebeneinan­der liegenden (und im Oval angeordnet­en) Kammern erfolgt (Brennmater­ial war Torf oder Kohle). Das Feuer „wanderte“im Ringofen, mit der Abwärme wurden die nächsten Kammern vorgeheizt. Den Wechsel zu gasbetrieb­enen Tunnelöfen, wie sie in modernen Ziegeleien gebräuchli­ch sind, schafften nur wenige Ziegeleien. Walter Frommelt war Ziegeleiar­beiter.

Öffnungsze­iten:

Die Ausstellun­g im Alten Klinkerzen­trum ist dienstags von 9–12.30 Uhr und freitags von 14–18 Uhr geöffnet (Hauptstraß­e 34 in Bockhorn-Grabstede). Führungen durch die Ziegelei möglich 0162/7 84 87 40 bei Acki Jürgens).

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BILD: HANS BEGEROW

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