Nordwest-Zeitung

Mannscha t hat eine ganz andere Einstellun­g gezeigt

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7 i Mannschaft hat nach dem schwachen Auftritt gegen Mexiko eine starke Reaktion gezeigt. Man hat gesehen, wie viel Druck auf den Schultern der Spieler gelastet hat und dass die Schweden in ihrer Ausgangsla­ge eigentlich nur gewinnen konnten. Trotz des Rückstande­s ist das Team aber relativ ruhig geblieben, hat sich genügend Chancen herausgesp­ielt und im Gesamten verdient gewonnen.

Letztlich wurde es so eine Zitterpart­ie, weil wir es versäumt haben, zum richtigen Zeitpunkt die Tore zu machen. Sind wir mal ehrlich: Nach 15 Minuten hätten wir 1:0 oder 2:0 führen müssen. Dann läuft das Spiel anders.

Die Mannschaft wollte unbedingt, sie hatte eine ganz andere Einstellun­g als gegen Mexiko, das hat sie von Beginn an gezeigt. Dann so ein 0:1 zu verkraften und noch zurückzuko­mmen, ist doch eine gute Leistung. Natürlich war eine Portion Glück dabei, aber dieses Mal haben wir uns das erarbeitet und verdient.

Wir hatten deutlich mehr Frische und Tempo im Spiel, waren variabler und haben in der Offensive bessere Lösungen gefunden. Timo Werner oder Marco Reus haben mit ihren Aktionen einen großen Teil dazu beigetrage­n. Ganz Deutschlan­d will gern sehen, dass wir einen Gegner wie Schweden 5:0 abschießen, aber die Skandinavi­er haben in der Qualifikat­ion schon gegen Teams wie Frankreich, Niederland­e und Italien bestanden. Grundsätzl­ich darf man diese kleineren Länder nicht unterschät­zen, man sieht das an Teams wie Belgien, Kroatien oder auch der Schweiz. Diese Spieler wechseln alle frühzeitig ins Ausland, werden dort gut ausgebilde­t und spielen auf hohem Niveau. Es gibt nur wenige klare Siege bei einer WM.

Dass man gegen Schweden ein oder zwei Konter bekommt, halte ich für ganz normal. Wenn du einen Gegner hast, der nur hinten drin steht und ausschließ­lich auf diese Gegenstöße setzt, passiert auch mal ein Fehler. Klar ist es ungewohnt, dass zum Beispiel einem Toni Kroos so ein Fehlpass wie vor dem 0:1 unterläuft. Aber wie er schon selbst sagt: Er spielt nun mal unzählige solcher Pässe, da geht auch mal etwas schief. Wichtig war deswegen, dass wir im Umschaltve­rhalten wesentlich besser als gegen Mexiko waren. Wir sind mit mehr Tempo nach hinten marschiert und waren konsequent­er im Gegenpress­ing.

Bemerkensw­ert fand ich, dass der Bundestrai­ner trotz der Unterzahl zum Schluss offensiv gewechselt hat. Mit Julian Brandt für Jonas Hector hat er ein Signal an die Mannschaft gesendet, dass sie weiter auf Sieg spielen muss. Ohnehin gefällt mir Brandt mit seiner Frische und Schnelligk­eit sehr gut. Er ist eine klasse Alternativ­e im Angriff, hat jetzt schon zweimal den Pfosten getroffen. Ich würde mir wünschen, dass für ihn aller guten Dinge drei sind und er sich gegen Südkorea belohnt.

Die Wechsel von Jogi Löw haben gezeigt, dass wir eine gute Breite im Kader haben. Ich sage aber auch: Ob mit einer oder zwei Spitzen, mit oder ohne Özil und Khedira, ist nicht ausschlagg­ebend gewesen. Entscheide­nd war die Einstellun­g und die hat absolut gestimmt. Wenn das Team mit dieser Einstellun­g auch gegen Südkorea antritt, mache ich mir keine Sorgen, dass wir gewinnen werden und das Achtelfina­le erreichen.

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