Kraftakt gibt Auftrieb für Titeltraum
Welt eister n ch 2 1-Erfolg gegen Sch eden erleichtert Durchschn ufen freien Sonnt g
Der Kunstschuss von Kroos erlöste eine überlegene deutsche Elf. o teng ird gegen Süd ore ges errt fehlen.
WATUTINKI/SOTSCHI Kunstschütze Toni Kroos und die anderen aufgewühlten Fußball-Weltmeister fanden nach der Gefühlsexplosion von Sotschi Ruhe im Kreise ihrer Lieben. Beim Ausspannen mit Freundinnen und Familien am Tag nach dem Kraftakt gegen Schweden schwor sich der Titelverteidiger auf sein großes Ziel ein. „Das kann ein entscheidender Wendepunkt sein – jetzt sind wir im Turnier. Die Schmetterlinge fliegen natürlich jetzt“, sagte Thomas Müller nach dem 2:1 (0:1). Manuel Neuer betonte: „So, wie wir zusammen gefeiert haben am Schluss, das wird eine Wirkung haben.“
Teamdirektor Oliver Bierhoff sieht die Last-MinuteSieger „im Turnier angekommen“, wie er nach der Rückkehr ins WM-Quartier von Watutinki sagte. Nach einem von Blitz und Donner begleiteten Flug trafen die müden Spieler dort am Sonntag um 4.15 Uhr ein. „Wir haben noch ein bisschen gequatscht, es genossen, ein bisschen durchgeschnauft“, berichtete Bierhoff. Tags darauf ließ das Team „die Seele baumeln“.
Kroos, der dem Weltmeister in der 95. Minute das „nächste Endspiel“an diesem Mittwoch (16 Uhr/ZDF) gegen Südkorea bescherte, rief von einer Zentnerlast befreit: „Wir leben noch!“Man müsse „die Eier haben, um so zurückzukommen“, ergänzte der Matchwinner, „so ein später Sieg kann einen Push geben für die ganze WM.“
Der starke Timo Werner, dem beim Siegtreffer „fast die Tränen“gekommen waren, meinte: „Es war große Erleichterung in der Kabine. Jeder, der reingekommen ist, hat geschrien. Wenn wir diese Steilvorlage nicht annehmen und damit durchs Turnier reiten, dann hat dieses ganze Spiel nichts genutzt.“
Angst vor dem immer noch
möglichen Vorrunden-Aus ist nicht (mehr) zu spüren, auch wenn die DFB-Elf „noch viel Luft nach oben“hat, wie Marco Reus betonte. Der Dortmunder gab nach dem Rückstand durch den Treffer von Ola Toivonen (32.), dem ein seltener Fehlpass von Kroos vorausgegangen war, mit seinem Ausgleichstreffer (48.) das Signal zur Wende.
Löw hatte daran mit einer lauten, aber sachlichen Halbzeitansprache großen Anteil. Was folgte, war „Dramatik pur“(Löw). Nach dem erlösenden Schlusspfiff fiel der Bundestrainer seinen Assistenten und Bierhoff in die Arme und lächelte beglückt.
„Löw hat Veränderungen vorgenommen, die sich alle als richtig erwiesen haben“, lobte DFB-Präsident Reinhard Grindel dessen Mut, vorige Säulen wie Mesut Özil und Sami Khedira aus der Startelf zu nehmen. Während der Bundestrainer betonte, beide Weltmeister würden „noch gebraucht“, stellten diese ihr Ego zurück. „Es geht ums Kollektiv, nicht um einzelne Spieler“, sagte Khedira. Özil twitterte: „Wir sind ein Team, auf und außerhalb des Platzes. Egal, was sie sagen.“Da schwang Enttäuschung mit angesichts der herben Kritik nach der Mexiko-Pleite (0:1). Grindel appellierte: „Wir müssen aufhören, alles schlechtzureden!“Kroos verstieg sich von Reus gestützt zu der These: „Viele Leute in Deutschland hätte es gefreut, wenn wir rausgegangen wären.“
Abwehrchef Jérome Boateng (Gelb-Rot) wird gegen Südkorea gesperrt fehlen. Mats Hummels (Halswirbel) und Sebastian Rudy (Nasenbeinbruch) stehen dann wohl bereit. „Die Klasse wird’s hoffentlich richten“, sagte Kroos. Wie an diesem denkwürdigen Abend von Sotschi.