Nordwest-Zeitung

Furiose Belgier legen Karten auf den Tisch

Rote Teufel werden nach 5 2 gegen Tunesien zum Titelanwär­ter

- VON THOMAS HÄBERLEIN

MOSKAU Die „Roten Teufel“hatten sich mit einer feurigen Offensiv-Gala gegen Tunesien gerade warmgescho­ssen, da ging es heiß weiter. Aus Freude über den höchsten Sieg der belgischen WM-Geschichte belohnte Trainer Roberto Martinez seine Spieler mit einem Grillfest im Teamquarti­er nahe Moskau, deren Familien hatte er zum Spiel einfliegen lassen. „Heute dürfen wir feiern, ganz Belgien sollte das tun“, betonte der spanische Coach. Der ewige Geheimfavo­rit steht praktisch im Achtelfina­le und hat sich in Russland als heißer Titelanwär­ter in Stellung gebracht.

„Die Demonstrat­ion, auf die ganz Belgien gewartet hat“, urteilte die Zeitung „La Derniere Heure“über das berauschen­de 5:2 (3:1) gegen die Nordafrika­ner. Die Euphorie in der Heimat ist riesengroß, das ganze Königreich hofft, dass die hochveranl­agte Mannschaft den Erwartunge­n endlich gerecht wird.

Aber Doppeltors­chütze Romelu Lukaku mahnt: „Wir wissen, dass wir uns weiter steigern müssen.“Der Stürmer von Manchester United, der mit fünf WM-Treffern zum belgischen Rekordhalt­er Marc Wilmots aufschloss, hatte schon gegen Panama (3:0) zweimal getroffen. Er hat als erster Spieler seit Diego Maradona, der 1986 unter anderem gegen Belgien zweimal traf, zwei Doppelpack­s in aufeinande­rfolgenden Tolles Trio: Romelu Lukaku, Dries Mertens und Eden Hazard (von links)

erzielt.

Die kommenden Gegner sind jedenfalls gewarnt. Trotz einiger Defensivsc­hwächen hatten die „Roten Teufel“keine Probleme mit den Tunesiern. Unter den Augen der königliche­n Familie um Philippe von Belgien traf auch der starke Kapitän Eden Hazard doppelt, zudem war kurz vor Schluss der eingewechs­elte Dortmunder Michy Batshuayi erfolgreic­h. Alleine die Leihgabe des FC Chelsea hatte vier weitere Großchance­n.

Im Spiel gegen England geht es vor allem um den Gruppensie­g. Was aber zum ersten Härtetest werden sollte, verkommt wohl zum Vorspiel der zweiten Garde. Die Topstars Lukaku und Dries Mertens zogen sich leichte Knöchelver­letzungen zu, Hazard eine Wadenbless­ur. Zwar gab es von allen Entwarnung. Dennoch wird Martinez gegen den Weltmeiste­r von 1966 an diesem Donne stag (20 Uh /ARD) wohl eine veränderte Elf aufs Feld schicken.

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