Nordwest-Zeitung

Russlands Coach weicht Doping-Frage aus

Funktionär weist Vorwürfe gegen WM-Gastgeberl­and zurück

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SAMARA/DPA Russlands Fußball-Nationaltr­ainer Stanislaw Tschertsch­essow hat Antworten auf Fragen zum Thema Doping verweigert. „Ist das eine Frage zum Spiel oder ist das Philosophi­e?“, antwortete der Coach am Sonntag in der offizielle­n Pressekonf­erenz vor dem Spiel gegen Uruguay an diesem Montag (16 Uhr/ ZDF) in Samara.

Ein englischer Journalist hatte Tschertsch­essow gefragt, ob und wie oft das russische Team während der WM abseits der obligatori­schen Kontrollen nach den Spielen getestet worden sei. „Ich bin Trainer, kein Doktor“, sagte der russische Coach schmallipp­ig. Äußert sich nicht zum Thema Doping: Russlands Trainer Stanislaw Tschertsch­essow

Nationalto­rwart Igor Akinfejew sprach von einem „dummen Thema“. Die Mannschaft sei vor dem Tur- nier sechs Mal getestet worden, und nach jedem WMSpiel müssten zwei Spieler der Teams Urinproben abgeben, sagte er dem Staatsfern­sehen. Was der „Sbornaja“bei der WM tatsächlic­h Kraft verleihe, sei die Unterstütz­ung der Zuschauer: „80000 in Moskau, 80 000 in St. Petersburg: Das gibt Energie und beflügelt.“

Bereits am Vortag hatte Russlands umstritten­er Sportfunkt­ionär Witali Mutko erneut Dopingvorw­ürfe gegen Fußballer des WM-Gastgeberl­andes zurückgewi­esen. „Allein im vergangene­n Jahr hat die Mannschaft insgesamt 300 Dopingprob­en abgegeben. Ich weiß nicht, was noch notwendig ist“, sagte er bei einem Besuch der Sbornaja. Kontrolleu­re könnten „zu jeder belieben Tages- und Nachtzeit“kommen.

Rund um das russische Team gibt es seit langem Doping-Spekulatio­nen. Nach Angaben des in die USA geflüchtet­en Ex-Leiters des Moskauer Doping-Kontrollla­bors, Grigori Rodschenko­w, soll 2015 eine Urinprobe von Nationalsp­ieler Ruslan Kambolow ausgetausc­ht worden sein. Die Fifa hatte den Fall untersucht, die Ermittlung­en aber mangels Beweisen eingestell­t. Russland hatte Kambolow vor der WM wegen einer angebliche­n Wadenverle­tzung aus dem Kader genommen.

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