Feuerwehr in der afrikanischen Hitze
Reportage „Einsatz im Wüstensand“über deutsche Soldaten auf Friedensmission in Mali
Wie ergeht es den Soldaten im Ausland? Das ZDF erzählt von einem deutschen Offizier. Zu sehen ist die Sendung am Dienstag um 22.15 Uhr.
BERLIN Ist es pure Abenteuerlust, das Pflichtbewusstsein als deutscher Staatsbürger oder eine Mischung daraus? Was einen jungen Mann dazu bewegt hat, zur Bundeswehr und obendrein zu einem Auslandseinsatz zu gehen, zeigt die Reportage „Einsatz im Wüstensand“mit dem Zusatztitel „Ein Soldat auf Friedensmission“, die an diesem Dienstag (22.15 Uhr) im ZDF innerhalb der Reihe „37 Grad“zu sehen ist.
Matthias Lehna (27) ist Oberleutnant und Zugführer bei der Gebirgsjägerkompanie in Bad Reichenhall. Dass er eines Tages ins Ausland gerufen würde, war ihm von Beginn klar, als er sich für den Beruf des Soldaten entschied:
Er hat sich für zwölf Jahre bei der Bundeswehr verpflichtet. Dann erfuhr er das Ziel: Teilnahme an der UN-Mission Minusma in der Republik Mali. Nord-Mali mit Gao und Kidal gilt als Drehkreuz des Drogenschmuggels von Südamerika in Richtung Europa; es herrscht eine erhöhte Gefahr für terroristische Anschläge und Entführungen, durch Islamisten und sonstige Kriminelle.
„Das wird die bisher größte Herausforderung in meiner Laufbahn“, sagt Matthias offenbar entspannt im Film. In seinem streng abgeriegelten Camp ist es heiß, oft geht es monoton zu. Er spricht auch von seinen Kameraden, für die er die Verantwortung trägt: „Hauptsache, meine Jungs kommen alle wieder heil zurück.“Matthias und sein Zug sind die „Feuerwehr“in der Hitze der malischen
Wüste. Er kann angegriffen werden, im schlimmsten Fall wird er selbst auf Menschen schießen müssen. Aber es lauern auch andere Gefahren, zum Beispiel könnte ein Skorpion in einen Stiefel geklettert sein.
Matthias ist groß und schlank, er wirkt sympathisch und glaubhaft, kommt oft zu Wort im Film und spricht – stellenweise etwas formelhaft – über seine schwierige Aufgabe.
Nach Studium und militärischer Ausbildung musste er früh seine Soldaten führen – auch im Ernstfall als schnelle Einsatz- und Kampftruppe. Immerhin 110 Euro Auslandszuschlag pro Tag gibt es für ihn.
Während der vier Monate in der Wüste stellt sich Matthias aber mehr den Fragen nach dem Sinn des Einsatzes, nach der Pflicht des Dienens, dem Tod und dem Töten.