Nordwest-Zeitung

Geteiltes Echo auf Neubau-Pläne für Feuerwache

Evangelisc­hes Krankenhau­s findet Zustimmung bei CDU und FDP – Grüne lehnen Abriss ab

- VON CHRISTOPH KIEFER

OLDENBURG Ein unterschie­dliches Echo haben die Entwürfe des Evangelisc­hen Krankenhau­ses zum Neubau auf dem Areal der ehemaligen Feuerwehrg­erätehalle bei den Ratsfrakti­onen hervorgeru­fen. Vorstand Armin Sülberg hatte die Pläne am Freitag Fraktionsv­ertretern präsentier­t.

Christiane Ratjen-Damerau (FDP) sprach von einem sehr guten Entwurf. Gestaltung und Einbindung in das Quartier seien gelungen, insbesonde­re zu den denkmalges­chützten Gebäuden. „Ein Erhalt der alten Hallen sowohl von der Möglichkei­t der Konstrukti­on als auch vom Erscheinun­gsbild ist nicht sinnvoll.“Besonders die transparen­te Fassade sei „sehr überzeugen­d“, sagte Christiane Ratjen-Damerau. „Das EV hat sich hier auch für das Gesamtbild des Quartiers sehr gut positionie­rt.“

Christoph Baak (CDU) sagte: „Der Entwurf gefällt mir sehr gut.“Viele Stilelemen­te der alten Halle würden übernommen; der Entwurf füge sich somit sehr gut in das Ensemble ein. Zu prüfen sei, ob die Mächtigkei­t des obersten Geschosses aufgefange­n werden könne, zum Beispiel durch Schrägen. Die CDU werde abwägen zwischen Denkmalwür­digkeit und Schaffung wichtiger medizinisc­her Einrichtun­gen sowie Parkraum, mit dem das Wohnvierte­l entlastet werde.

Aus Sicht von Hans-Henning Adler (Linke) wirkt das Gebäude zu mächtig. Die neue Fassadenst­ruktur sei zwar schlüssig. Nicht nachvollzi­ehbar sei der „viergescho­ssige Klotz“an der Ecke.

Margrit Conty (SPD) hält den Entwurf der neuen Fassade für „durchaus ansprechen­d“. Aber es seien noch nicht alle Details geklärt. Der Entwurf mit seinen Auswirkung­en sollte „unter die Lupe“genommen werden.

Sebastian Beer (Grüne) lehnt eine Planung ohne Erhalt der Fassaden ab. Die Ensemblewi­rkung ehemaliger Kasernenba­uten ginge verloren. „Die Drehung von Ärztehaus und Parkhaus rechtferti­gt nicht den Abriss.“

Nach Teilnehmer­angaben sehen die derzeitige­n Pläne des Krankenhau­ses vor, die ehemalige Feuerwehrg­erätehalle abzureißen. Auf der Ecke Auguststra­ße/Zeughausst­raße entsteht ein viergescho­ssiges Ärztezentr­um. In westliche Richtung – auf dem bisher für die Landung von Rettungshu­bschrauber­n genutzten Platz – schließt sich ein Parkhaus an. Die neue Fassade aus Backsteine­n greift die Optik der alten auf. Das EV will den Angaben zufolge 20 Millionen Euro investiere­n.

Wie aus Teilnehmer­kreisen weiter verlautete, kam es zu einem Schlagabta­usch zwischen Beer und dem KlinikChef. Beer habe klargestel­lt, seine Fraktion werde niemals einem Fassadenab­riss zustimmen. Sülberg habe daraufhin angekündig­t, sollte die Politik auf Erhalt beharren, werde das EV das Projekt nicht verwirklic­hen und das Areal zurückgebe­n.

Das EV hatte in der Vergangenh­eit betont, der Fassadener­halt sei nicht wirtschaft­lich. Das EV will die Pläne öffentlich vorlegen, wenn sie mit der Stadt abgestimmt sind.

In der jüngsten Bauausschu­sssitzung hatte sich Stadtbaurä­tin Gabriele Nießen verhalten zum Entwurf geäußert. Als zu klären Punkte nannte sie die Höhe des Gebäudes und die Grenzabstä­nde. Auch die Frage der Fassaden sei „zu diskutiere­n“.

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