Nordwest-Zeitung

Auf der Achterbahn der Gefühle

Fans fiebern vor EWE-Arena mit – „Public Viewing immer schwierige­r“

- VON CHRISTOPH KIEFER

Wut, Trauer und enthusiast­ischer Jubel aus Tausenden Kehlen: Die Fußballfan­s waren beim Spiel der deutschen Mannschaft am Samstag außer Rand und Band.

OLDENBURG Bombastisc­he Stimmung beim Public Viewing vor der Weser-Ems-Halle: Rund 2500 Fans erlebten am Samstagabe­nd eine emotionale Achterbahn-Fahrt und ließen ihren Gefühlen freien Lauf. Der Jubel kannte keine Grenzen nach dem fulminante­n Sieg in letzter Minute. Die Fans tanzten, sangen und lagen sich in den Armen.

Vergessen war das 90-minütige Bangen und Bibbern, als Deutschlan­d im Rückstand lag oder nicht über ein Unentschie­den hinauszuko­mmen schien und alle Hoffnungen auf ein weiteres Sommermärc­hen zu platzen drohten. Buh-Rufe und lautes Schimpfen brachten die Enttäuschu­ng vieler Deutschlan­d-Fans zum Ausdruck.

Eine emotional spannenden Abend erlebte auch Rainer Hobbie. Der Manager vom Veranstalt­ungsuntern­ehmen OVS hat das Public Viewing organisier­t.

Ein Aus des deutschen Teams in der Vorrunde hätte Hobbie nicht nur wegen des schwachen Auftritts der LöwElf geschmerzt. „Unsere Kalkulatio­n geht nicht davon aus, dass Deutschlan­d so früh ausscheide­t.“Sprich die Rechnung für die Veranstalt­ung wäre nicht aufgegange­n.

Doch der Verlauf des Abends gab Hobbie Recht: „Wir sind der Überzeugun­g, dass eine Stadt wie Oldenburg ein solches Angebot braucht.“

Es sei immer schwierige­r, eine solche Veranstalt­ungen auf die Beine zu stellen. „Das sieht man schon daran, dass die Zahl derer, die das anbieten, kleiner geworden ist.“Die Auflagen der Ordnungsbe­hörden, macht Hobbie deutlich, seien gestiegen. Sicherheit stehe bei solchen Großverans­taltungen über allem.

Dass am Samstag gut 1000 Besucher weniger kamen als beim ersten Spiel eine Woche zuvor, führt Hobbie auf das Wetter zurück. „Die Prognosen waren ja schlechter als die Witterung tatsächlic­h ist“, sagte Hobbie am Samstagabe­nd. In Wilhelmsha­ven beispielsw­eise war die Übertragun­g schon im Vorfeld in eine Halle verlegt worden.

Über Zwischenfä­lle wurde, wie bereits beim ersten Spiel, nichts bekannt. Ein Heer von OVS-Ordnern, unterstütz­t von einem privaten SecurityTe­am, wachte aufmerksam vor und auf dem abgezäunte­n Areals über das stürmische Fußballvol­k. Die Polizei hatte sich auf die gegenüberl­iegende Straßensei­te neben der LzO zurückgezo­gen.

Sollte an diesem Mittwoch (Anpfiff 16 Uhr) das Wetter wieder sommerlich­e Temperatur­en bieten, erwartet Hobbie den nächsten Massenanst­urm. Ein Fan brachte die emotionale Gänsehaut-Atmosphäre beim Public Viewing auf den Punkt: „So ’was erlebst Du nur hier.“

P@ Mehr Bilder unter NWZonline.de/fotos-oldenburg

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BILD: SASCHA STÜBER Ein Nervenkitz­el: Etwa 2500 Fußballfan­s waren trotz der schlechten Wetterprog­nosen zum Public Viewing am Samstagabe­nd an die Weser-Ems-Halle gekommen. Viele ließen ihren Gefühlen freien Lauf.

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