Auf der Achterbahn der Gefühle
Fans fiebern vor EWE-Arena mit – „Public Viewing immer schwieriger“
Wut, Trauer und enthusiastischer Jubel aus Tausenden Kehlen: Die Fußballfans waren beim Spiel der deutschen Mannschaft am Samstag außer Rand und Band.
OLDENBURG Bombastische Stimmung beim Public Viewing vor der Weser-Ems-Halle: Rund 2500 Fans erlebten am Samstagabend eine emotionale Achterbahn-Fahrt und ließen ihren Gefühlen freien Lauf. Der Jubel kannte keine Grenzen nach dem fulminanten Sieg in letzter Minute. Die Fans tanzten, sangen und lagen sich in den Armen.
Vergessen war das 90-minütige Bangen und Bibbern, als Deutschland im Rückstand lag oder nicht über ein Unentschieden hinauszukommen schien und alle Hoffnungen auf ein weiteres Sommermärchen zu platzen drohten. Buh-Rufe und lautes Schimpfen brachten die Enttäuschung vieler Deutschland-Fans zum Ausdruck.
Eine emotional spannenden Abend erlebte auch Rainer Hobbie. Der Manager vom Veranstaltungsunternehmen OVS hat das Public Viewing organisiert.
Ein Aus des deutschen Teams in der Vorrunde hätte Hobbie nicht nur wegen des schwachen Auftritts der LöwElf geschmerzt. „Unsere Kalkulation geht nicht davon aus, dass Deutschland so früh ausscheidet.“Sprich die Rechnung für die Veranstaltung wäre nicht aufgegangen.
Doch der Verlauf des Abends gab Hobbie Recht: „Wir sind der Überzeugung, dass eine Stadt wie Oldenburg ein solches Angebot braucht.“
Es sei immer schwieriger, eine solche Veranstaltungen auf die Beine zu stellen. „Das sieht man schon daran, dass die Zahl derer, die das anbieten, kleiner geworden ist.“Die Auflagen der Ordnungsbehörden, macht Hobbie deutlich, seien gestiegen. Sicherheit stehe bei solchen Großveranstaltungen über allem.
Dass am Samstag gut 1000 Besucher weniger kamen als beim ersten Spiel eine Woche zuvor, führt Hobbie auf das Wetter zurück. „Die Prognosen waren ja schlechter als die Witterung tatsächlich ist“, sagte Hobbie am Samstagabend. In Wilhelmshaven beispielsweise war die Übertragung schon im Vorfeld in eine Halle verlegt worden.
Über Zwischenfälle wurde, wie bereits beim ersten Spiel, nichts bekannt. Ein Heer von OVS-Ordnern, unterstützt von einem privaten SecurityTeam, wachte aufmerksam vor und auf dem abgezäunten Areals über das stürmische Fußballvolk. Die Polizei hatte sich auf die gegenüberliegende Straßenseite neben der LzO zurückgezogen.
Sollte an diesem Mittwoch (Anpfiff 16 Uhr) das Wetter wieder sommerliche Temperaturen bieten, erwartet Hobbie den nächsten Massenansturm. Ein Fan brachte die emotionale Gänsehaut-Atmosphäre beim Public Viewing auf den Punkt: „So ’was erlebst Du nur hier.“
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