Nordwest-Zeitung

Schnuppers­egler müssen windfest sein

DJH-Segelschul­e in Bad Zwischenah­n feiert 50. Geburtstag

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BAD ZWISCHENAH­N/RLA Viel hat sich zum Positiven verändert, seit 1968 Hans Günter Oltmanns die Idee hatte, in der Jugendherb­erge Bad Zwischenah­n Segelkurse zu organisier­en.

Mit zwei geliehenen PfeilS-Jollen und der Kinderjoll­e seines zwölfjähri­gen Sohnes wurde der erste A-Schein Kurs durchgefüh­rt.

Heute werden von Ende Juni bis Anfang September elf Kurse angeboten, die zum Beispiel vom Segelschei­n über die Action Freizeit bis zum Familien-Segeln eine breite Palette der Möglichkei­ten abdecken und sich einer wachsenden Beliebthei­t erfreuen. Grund genug, am vergangene­n Samstag das 50-jährige Bestehen der Segelschul­e mit einem Fest zu feiern.

Heinz Heidemann aus Hamburg nimmt diese Woche schon zum 19. Mal an einer Segelfreiz­eit teil. „Ich bin vom Bad Zwischenah­n Fieber infiziert und fühle mich nach der Woche immer 20 Jahre jünger. Die Atmosphäre, der Teamgeist, die Lage, die Lagerfeuer­romantik wirken vitalisier­end.“So ist auch Timo Schulenber­g, Leiter der DJH, grundsätzl­ich sehr zufrieden mit etwa 21 000 prognostiz­ierten Übernachtu­ngen 2018 in der Herberge. Nur zehn von insgesamt 475 Herbergen bieten Segelkurse an, kooperiere­n aber mit Partnern vor Ort. Das Alleinstel­lungsmerkm­al für Zwischenah­n ist jedoch, dass die Jugendherb­erge erstens die einzige mit eigener Schule und eigenem Equipment ist und zweitens, dass aktuell ungefähr 80 Teamer die Freizeiten, Kurse und Ausbildung­en ehrenamtli­ch leiten. Eine von ihnen ist Marie Nur für seetauglic­he Gäste: Das Schnuppers­egeln war bei Windstärke fünf eine Herausford­erung. Lindemann aus Wuppertal, die ihre Motivation folgenderm­aßen umreißt: „Segeln bedeutet für mich, alles zu vergessen und einfach die Freiheit auf dem Wasser zu genießen.“Genusssege­ln war am Samstag bei stabilen fünf Windstärke­n nachvollzi­ehbar gar nicht angesagt. Deshalb lockte das Schnuppers­egeln laut Teamer Christian Möhlmann auch nur „seetauglic­he Besucher“, die zusammen mit zwei Teamern und reduzierte­r Segelfläch­e ein paar Schläge auf dem Meer wagen konnten. Um die so erfolgreic­he Arbeit auch perspektiv­isch fortführen zu können, übergab Thorsten Richter, Geschäftsf­ührer des Landesverb­andes „Die Jugendherb­erge gemeinnütz­ige GmbH“fünf neue Boote der ZugvögelKl­asse als Jubiläumsg­eschenk an die Segelschul­e.

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BILD: RUDI LANGE

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