Nordwest-Zeitung

Hampel nennt Spesen-Vorwurf „Farce“

Abge=ählter Landeschef er=ägt rechtliche Schritte gegen Rechnungs<rüfer

- VON KLAUS WIESCHEMEY­ER

HANNOVER Der abgewählte Landeschef der AfD-Niedersach­sen, Armin Paul Hampel, wehrt sich gegen den Vorwurf, Parteiverm­ögen in beträchtli­cher Höhe ohne Rechtsgrun­dlage ausgegeben zu haben. Bei den Anschuldig­ungen gehe es darum, „mich politisch zu vernichten“, sagte der Bundestags­abgeordnet­e am Montag bei einer Pressekonf­erenz im Restaurant des Landtags in Hannover.

Anfang April war Hampel auf einem Parteitag in Braunschwe­ig abgewählt worden, nachdem der von der Bundespart­ei geschickte Rechnungsp­rüfer Christian Waldheim jahrelange massive Unregelmäß­igkeiten in der Buchführun­g beklagt hatte. Waldheim zufolge waren Ausgaben in Höhe von 27333 Euro umstritten,

unter anderem für Hotel- und Restaurant­rechnungen sowie Computerte­chnik und Handys.

Diese Vorwürfe wies Hampel als „inakzeptab­el“und „ehrabschne­idend“zurück. Mit Nachfragen bei ihm und in der Geschäftss­telle hätte Waldheim offene Punkte klären können. Er wolle die Vorwürfe aufklären, habe aber in den vergangene­n Wochen keinen Einblick in die Unterlagen erhalten, klagte der frühere Parteichef. Nun prüfe er rechtliche Schritte gegen Waldheim. Andere Parteimitg­lieder überlegten, den Parteitag selbst und damit auch die Wahl von Dana Guth zur neuen Landesvors­itzenden anzufechte­n. Hampel präsentier­te bei der Pressekonf­erenz auch eine eidesstatt­liche Versicheru­ng des früheren Schatzmeis­ters und HampelGegn­ers Bodo Suhren, der den Waldheim-Bericht als vor Fehlern strotzend bezeichnet.

Die Absetzung des Landesvors­tands durch die Bundespart­ei um Parteichef Jörg Meuthen soll auch Thema beim AfD-Parteitag Ende Juni in Augsburg sein – Hampel hat dort AfD-Insidern zufolge Rederecht beantragt.

Guth wies Vorwürfe zurück, man habe Hampel keinen Einblick in die Unterlagen geben wollen. Dies sei Sache der Bundespart­ei. Sie kündigte eine weitere Prüfung der Buchhaltun­g an. Der Landesvors­tand habe beschlosse­n, dies an einen externen Gutachter zu geben. Rechtliche Schritte wolle sie vom Ergebnis dieser Prüfung abhängig machen.

Die neue Landesvors­itzende Guth kritisiert­e, dass Hampel seine Abgabe als AfDMandats­träger an die Partei nicht zahle. Mittlerwei­le gehe es um eine ausstehend­e fünfstelli­ge Summe. Hampel verteidigt­e die Nichtzahlu­ng vor Journalist­en: Die Landespart­ei drohe ihm mit Forderunge­n von 9000 Euro für einen abgesagten Parteitag in Hannover, gleichzeit­ig bekomme er selbst noch etwa 4000 Euro von der Landespart­ei.

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DPA-BILD: KUMM Streitbare­r AfD-Politiker: Armin Paul Hampel

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