Hampel nennt Spesen-Vorwurf „Farce“
Abge=ählter Landeschef er=ägt rechtliche Schritte gegen Rechnungs<rüfer
HANNOVER Der abgewählte Landeschef der AfD-Niedersachsen, Armin Paul Hampel, wehrt sich gegen den Vorwurf, Parteivermögen in beträchtlicher Höhe ohne Rechtsgrundlage ausgegeben zu haben. Bei den Anschuldigungen gehe es darum, „mich politisch zu vernichten“, sagte der Bundestagsabgeordnete am Montag bei einer Pressekonferenz im Restaurant des Landtags in Hannover.
Anfang April war Hampel auf einem Parteitag in Braunschweig abgewählt worden, nachdem der von der Bundespartei geschickte Rechnungsprüfer Christian Waldheim jahrelange massive Unregelmäßigkeiten in der Buchführung beklagt hatte. Waldheim zufolge waren Ausgaben in Höhe von 27333 Euro umstritten,
unter anderem für Hotel- und Restaurantrechnungen sowie Computertechnik und Handys.
Diese Vorwürfe wies Hampel als „inakzeptabel“und „ehrabschneidend“zurück. Mit Nachfragen bei ihm und in der Geschäftsstelle hätte Waldheim offene Punkte klären können. Er wolle die Vorwürfe aufklären, habe aber in den vergangenen Wochen keinen Einblick in die Unterlagen erhalten, klagte der frühere Parteichef. Nun prüfe er rechtliche Schritte gegen Waldheim. Andere Parteimitglieder überlegten, den Parteitag selbst und damit auch die Wahl von Dana Guth zur neuen Landesvorsitzenden anzufechten. Hampel präsentierte bei der Pressekonferenz auch eine eidesstattliche Versicherung des früheren Schatzmeisters und HampelGegners Bodo Suhren, der den Waldheim-Bericht als vor Fehlern strotzend bezeichnet.
Die Absetzung des Landesvorstands durch die Bundespartei um Parteichef Jörg Meuthen soll auch Thema beim AfD-Parteitag Ende Juni in Augsburg sein – Hampel hat dort AfD-Insidern zufolge Rederecht beantragt.
Guth wies Vorwürfe zurück, man habe Hampel keinen Einblick in die Unterlagen geben wollen. Dies sei Sache der Bundespartei. Sie kündigte eine weitere Prüfung der Buchhaltung an. Der Landesvorstand habe beschlossen, dies an einen externen Gutachter zu geben. Rechtliche Schritte wolle sie vom Ergebnis dieser Prüfung abhängig machen.
Die neue Landesvorsitzende Guth kritisierte, dass Hampel seine Abgabe als AfDMandatsträger an die Partei nicht zahle. Mittlerweile gehe es um eine ausstehende fünfstellige Summe. Hampel verteidigte die Nichtzahlung vor Journalisten: Die Landespartei drohe ihm mit Forderungen von 9000 Euro für einen abgesagten Parteitag in Hannover, gleichzeitig bekomme er selbst noch etwa 4000 Euro von der Landespartei.