Spanier sichern sich Gruppensieg auf letzten Drücker
Mitfavorit tut sich beim 2:2 gegen Marokko schwer – Im Achtelfinale gegen Russland
KALININGRAD Spanien hat nach einer Zitterpartie das Fernduell mit Portugal um den Sieg in Gruppe B gewonnen und fordert im Achtelfinale Gastgeber Russland. Dem Weltmeister von 2010 genügte in Kaliningrad nach einem extrem harten Stück Arbeit und dank eines späten Treffers von Iago Aspas (90.+1) ein 2:2 (1:1) gegen die schon zuvor gescheiterten Marokkaner. Diego Costa (links) mit Romain Saiss
Die Spanier entgingen damit einem Duell mit dem Geheimfavoriten Uruguay. Khalid Boutaib brachte die bravourös kämpfenden Afrikaner in der 14. Minute in Führung. Isco (19.) gelang zwar der schnelle Ausgleich, doch der Favorit tat sich danach enorm schwer und musste sogar das 1:2 durch Youssef En Nesyri (81.) hinnehmen. Nach Spielende konnten sich die Spanier dennoch über den Gruppensieg freuen, weil Portugal nicht über ein 1:1 gegen Iran hinauskam – und über die Tatsache, einem peinlichen Vorrunden-Aus wie dem vor vier Jahren in Brasilien entgangen zu sein.
Andres Iniesta und Co. begannen wie gewohnt druckvoll und mit viel Ballbesitz, doch sie erlebten schnell ein böses Erwachen. Nach einem Missverständnis zwischen Iniesta und Sergio Ramos am Mittelkreis schnappte sich Boutaib den Ball, lief alleine auf David de Gea zu und traf durch die Beine des spanischen Keepers ins Tor. Es war der vierte Schuss im Turnierverlauf auf de Geas Kasten – und das vierte Tor. Spanien reagierte mit wütenden Angriffen und hatte schnell Erfolg. Nach feiner Vorarbeit von Iniesta schoss Isco den Ball aus fünf Metern unter die Latte. Doch wer dachte, der Ausgleichstreffer sei der Auftakt eines gemütlichen Spazierganges der Iberer, wurde schnell eines Besseren belehrt. Die Abwehr um Kapitän Ramos blieb enorm anfällig.