Besondere Atmosphäre nach dem Spiel in Wolgograd
Fußballfans sitzen an der Gedenkst:tte neben dem Stadion zusammen
Die direkt gegenüber dieses beeindruckenden Denkmals eigens für die Weltmeisterschaft errichtete „Volgograd-Arena“wirkt vor diesem Hintergrund dagegen eher profan. Vor dem Spiel Nigeria - Island am frühen Abend überwiegen die blauen Trikots der Anhänger Islands die Szenerie rund um die Arena. Den Isländern, deren sympathischer Auftritt während der letzten EM vielen wohl noch gut im Gedächtnis scheint, fühlen sich offensichtlich viele russische Besucher verbunden. Im Stadion herrscht eine angenehm entspannte Atmosphäre, begünstigt durch die noch immer hohen Temperaturen von mehr als 30 Grad.
Nach dem Ende des unterhaltsamen Spiels strömen viele der Zuschauer aus der Arena in Richtung der Gedenk- erklingenden klassischen Musik und betrachtet die Statuen und in Felsen geschlagene Reliefs, die den Kampf der sowjetischen Soldaten darstellen. Stimmen sind nur gedämpft zu hören. Eine für nach einem Fußballspiel einmalige Atmosphäre stellt sich ein.
Am nächsten Tag bleibt noch Zeit, die Stadt zu erkunden. Durch den Krieg fast komplett zerstört, ist das einzige im Februar 1943 noch unbeschädigte Haus eine Sehenswürdigkeit der besonderen Art. Der in den 1950er Jahren, wie fast alle größeren Gebäude der Stadt im Stil des sowjetischen Klassizismus errichtete Hauptbahnhof dominiert den Innenstadtbereich.
Spiel der Deutschen
Am Abend schauen wir das Spiel der DFB-Elf gegen Schweden in einer kleinen Bar am Stadtrand. Der Wirt gibt sich als großer Anhänger des deutschen Teams zu erkennen: „Die Deutschen spielen wie eine Maschine. Ich mag das sehr, ich liebe es, diesen Fußball zu schauen.“Als dann in der Schlusssekunde der Siegtreffer für Deutschland fällt, spendiert er eine Runde kalte Getränke. Die Freude, die er darüber empfindet, dass seine ausländischen Gäste einen Sieg feiern können, ist unübersehbar.