FUßBAU +WUM2AUß2A0 1U2M0B 81 Plätze in Weltrangliste
8atjana Maria widmet Premierensieg nach zwölf Erstrundenpleiten in diesem Jahr der Familie
MALLORCA/FRANKFURT Die ersten Glückwünsche für ihren Premierensieg auf der WTA-Tour holte sich Tatjana Maria natürlich bei ihrer Familie ab. Gleich nachdem sie den Matchball im Finale von Mallorca verwandelt hatte, stürmte die 30-Jährige freudestrahlend in Richtung Zuschauer-Tribüne. Die SiegerKüsschen von Töchterchen Charlotte und Ehemann Charles Edouard versüßten Maria den ohnehin besonderen Moment noch einmal extra. „Diesen Tag werde ich nie vergessen“, sagte sie wenig
später, noch immer mit einem seligen Lächeln auf dem Gesicht.
Denn der 6:4, 7:5-Triumph gegen die favorisierte Lettin Anastasija Sevastova bedeutete für Maria auch eine tiefe Genugtuung. Im bereits etwas fortgeschritteneren TennisAlter hat es die Schwäbin noch einmal allen gezeigt. Und das nach einer wahren Seuchensaison mit sage und schreibe zwölf Erstrundenpleiten, darunter eine 0:6, 0:6Höchststrafe in Straßburg gegen die Russin Anastassija Pawljutschenkowa.
„Dieses Jahr war so hart für mich, aber mein Mann und meine Familie haben immer an mich geglaubt“, sagte Maria: „Danke dafür, ihr seid die Besten.“Der größte Karriereerfolg der Bad Saulgauerin ist nämlich fraglos auch eine echte Teamleistung. Seit 2013 führt Maria gemeinsam mit ihrem Mann, der auch ihr Trainer ist, ein kleines mobiles Familienunternehmen. Der Spagat zwischen dem reiseintensiven Leben als Tennisprofi und den Bedürfnissen ihrer Tochter ist ein mitunter schwieriger Balanceakt, vor dem viele Spielerinnen Respekt haben. Neben der Ukrainerin Kateryna Bondarenko, der zweimaligen GrandSlam-Siegerin Wiktoria Asarenka und neuerdings auch US-Superstar Serena Williams ist Maria eine von nur vier Müttern auf der Tour.
Umso süßer schmeckt deshalb nun der Turniersieg auf dem Rasenplatz von Mallorca. Ein Sieg, der auch als Statement für die Vereinbarkeit von Profidasein und Familienleben verstanden werden darf. Maria hat schon häufiger betont, dass sie sich auch als „Botschafterin für das Familienthema“versteht.
In der Weltrangliste verbesserte sie sich von Rang 79 auf Platz 48, ist damit nur drei Plätze von einem neuen Karriere-Bestwert entfernt. Auch beim Rasenhöhepunkt in Wimbledon darf ihr nach den starken Auftritten einiges zugetraut werden. Noch ist der Drittrundeneinzug von 2015 ihr bestes Grand-Slam-Ergebnis. Doch die Familie hat Maria stärker gemacht.