(ougar )et zieht in Birkenbus'h die Bli'ke auf si'h
Modelflieger schätzen familiäre Atmosphäre beim Wochenend-Treffen
NEERSTEDT/PK Fünfeinhalb Liter Kerosin aus dem Vorratskanister mussten in den Tank des Modells des Cougar Jets, einem Trainingsjet der US-Luftwaffe, gefüllt werden. Uwe Osterkamp hatte dieses große Modell zum Treffen „Camp & Fly“des Modellflugclub Dötlingen auf dem Gelände in Birkenbusch/Neerstedt mitgebracht. Dann geht es los. Das Jetmodell mit einer echten Turbine rollt der Pilot vom Modellbauclub Cloppenburg auf den Flugplatz. Der Feuerlöscher wird für den Fall der Fälle in Stellung gebracht und alle Vorbereitungen zum Start vorgenommen.
Langsam startet das technische
Wunderwerk. Die Drehzahl muss nun auf 30000 Umdrehungen für den Leerlauf hochgefahren werden. Das geht automatisch. Die Geräuschkulisse ist laut. Dann kommt das Zeichen aus der sprechenden Fernbedienung, die den Piloten unterstützt. Uwe Osterkamp erhöht die Drehzahl. Langsam schiebt sich das 23 Kilogramm schwere Modell mit einer Gesamtlänge von gut drei Metern in Startposition. Dann das Bewegen des Joysticks auf der Funkfernbedienung, die Turbine schwillt im Ton an. Der Jet kommt in Fahrt, hebt ab und saust in die Luft.
„Maximal 300 Stundenkilometer
sind möglich, das geht aber aufs Material. Ich fliege meist mit 200 Sachen. Dann hat die Turbine eine Drehzahl um die 100 000“, erklärt Osterkamp, um sich dann wieder auf seinen Jet zu konzentrieren. Der führt waghalsige Manöver am Himmel aus. Steigflug, Rollen, scharfe Kehren, alles bietet Osterkamp dem Publikum, denn zum Start haben sich natürlich alle Gäste versammelt. Dann Beifall, als die Maschine gelungen und sicher wieder nach maximal fünf Minuten Flugzeit aufsetzt.
Auch für Klaus SchulzeWierling, der jetzt in Leer lebt und auch aus Cloppenburg
stammt und mit Osterkamp zum Treffen in Neerstedt angereist war, ist es immer wieder ein Erlebnis. „Uwe ist mein Fluglehrer. Vor 35 Jahren hat er mir beigebracht, wie man Flugmodelle fliegt.“
Dabei blickt der ehemalige Flugschüler auf die Windhose, die sich im Wind von sechs Stärken wiegt. Eine wackelige Angelegenheit für die meisten Modelle. Nicht aber für den Jet.
„Irgendwie haben wir immer Pech mit dem Wetter“, ärgerte sich Vorsitzender Thomas Plate. Doch für das Wetter kann niemand etwas, und es musste das beste daraus gemacht werden.
Für Uwe Osterkamp ist klar, dass er auch im nächsten Jahr wieder für ein Wochenende nach Neerstedt mit seinen Modellen fährt. „Hier ist es ruhig, familiär und kameradschaftlich. Genau das Umfeld für solch einen Sport“. Ihm pflichtet Klaus SchulzeWierling bei.
Bis auf die Flugbedingungen zeigte sich auch MFCVereinsvorsitzender Plate bestens zufrieden. Über 20 Modellbauer aus ganz Norddeutschland hatten sich meist schon am Freitagabend eingefunden, um Kerosin-Gespräche zu führen und Modellfliegerlatein auszutauschen.