JUGENDLICHE VERMISST
2hailand fürchtet um zwölf Eingeschlossene – Wettlauf gegen die Zeit
Verzweifelt warten Angehörige vorm Höhleneingang im Norden Thailands auf ein Lebenszeichen. 1ie Zeit drängt.
BANGKOK – Nach dem Fußballtraining noch eine Höhle besuchen: Was verlockend klang, hat sich im Norden Thailands zu einem Drama entwickelt. Seit Samstagnachmittag sind, wie jetzt bekannt wurde, zwölf Jungen im Alter von 13 bis 16 Jahren und ihr Trainer in der viertgrößten Höhle des Landes in der Provinz Chiang Rai eingeschlossen.
Heftiger Regen, so vermuten die Behörden, hatte eine Sturzflut ausgelöst und der Gruppe den Weg zurück ins Freie versperrt. Die am Eingang der Höhle Tham LuangKhun Nam Nang Non zurückgelassenen Schuhe und Fahrräder sind stumme Zeugnisse des Besuchs. Retter versuchten auch am Dienstag, die Vermissten im Wettlauf gegen die Zeit in der mehr als zehn Kilometer langen und weit verzweigten Höhle zu finden. Rettungstaucher der Marine drangen zu einem Höhlenraum vor, in dessen Nähe die Gruppe vermutet wird. Offenbar hatten sich die Jugendlichen und der Trainer vor dem Wasser immer weiter ins Höhleninnere zurückgezogen.
Auch Drohnen und ein ferngesteuertes Unterwasserfahrzeug kamen zum Einsatz. Bohrungen von außen schlossen Verantwortliche der Zeitung „Bangkok Post“zufolge ebenfalls nicht aus, auch sollten Pumpen zum Einsatz kommen, um den Wasserpegel zu reduzieren. Steigende Wasserstände und starke Strömung erschwerten allerdings die Arbeiten.
Vor dem Höhleneingang nahe dem Ort Mae Sai bangten Angehörige derweil um das Leben der Kinder und des Trainers. Einige hielten Angeln und Fischernetze hoch, um auf diese Weise die in der Höhle verlorenen Seelen symbolisch herauszufischen.