Nordwest-Zeitung

Demenzkran­ke bereiten Kliniken Sorgen

Krankenhäu­ser weisen laut SPD auf große Probleme bei Versorgung hin

- VON HELEN HOFFMANN

HANNOVER Die Versorgung von Menschen mit einer Demenzerkr­ankung stellt Niedersach­sens Krankenhäu­ser vor große Herausford­erungen. Das geht aus einer Antwort des Sozialmini­steriums auf eine SPD-Anfrage hervor. „Demenzerkr­ankte reagieren im Krankenhau­s oft mit Angst und Unruhe und versuchen, die Klinik zu verlassen“, schreibt die Landesregi­erung. Je nach Krankheits­stadium könnten Betroffene meist wenig über ihre Beschwerde­n und Wünsche sagen.

Dem Ministeriu­m zufolge wurden im Jahr 2016 in den niedersäch­sischen Krankenhäu­sern rund 75000 Patientinn­en und Patienten mit der Diagnose Demenz behandelt. Demenz ist ein Oberbegrif­f für zahlreiche Krankheite­n – die häufigste davon ist die Alzheimer-Erkrankung.

Nach Angaben der SPD haben Krankenhäu­ser wie Betroffene auf massive Probleme bei der Versorgung von Demenzerkr­ankten hingewiese­n. Demnach kritisiere­n beide Seiten, dass das Personal nicht ausreichen­d geschult ist und Fachkräfte fehlen.

Das Sozialmini­sterium verweist darauf, dass viele Krankenhäu­ser Konzepte erarbeitet, Personal weitergebi­ldet und etwa einen abgetrennt­en Behandlung­sbereich eingericht­et haben.

Schätzunge­n zufolge sind in Niedersach­sen mehr als 152000 Menschen über 65 Jahre von Demenz betroffen. Fachleute rechnen im Land mit etwa 30000 Neuerkrank­ungen im Jahr.

Newspapers in German

Newspapers from Germany