Demenzkranke bereiten Kliniken Sorgen
Krankenhäuser weisen laut SPD auf große Probleme bei Versorgung hin
HANNOVER Die Versorgung von Menschen mit einer Demenzerkrankung stellt Niedersachsens Krankenhäuser vor große Herausforderungen. Das geht aus einer Antwort des Sozialministeriums auf eine SPD-Anfrage hervor. „Demenzerkrankte reagieren im Krankenhaus oft mit Angst und Unruhe und versuchen, die Klinik zu verlassen“, schreibt die Landesregierung. Je nach Krankheitsstadium könnten Betroffene meist wenig über ihre Beschwerden und Wünsche sagen.
Dem Ministerium zufolge wurden im Jahr 2016 in den niedersächsischen Krankenhäusern rund 75000 Patientinnen und Patienten mit der Diagnose Demenz behandelt. Demenz ist ein Oberbegriff für zahlreiche Krankheiten – die häufigste davon ist die Alzheimer-Erkrankung.
Nach Angaben der SPD haben Krankenhäuser wie Betroffene auf massive Probleme bei der Versorgung von Demenzerkrankten hingewiesen. Demnach kritisieren beide Seiten, dass das Personal nicht ausreichend geschult ist und Fachkräfte fehlen.
Das Sozialministerium verweist darauf, dass viele Krankenhäuser Konzepte erarbeitet, Personal weitergebildet und etwa einen abgetrennten Behandlungsbereich eingerichtet haben.
Schätzungen zufolge sind in Niedersachsen mehr als 152000 Menschen über 65 Jahre von Demenz betroffen. Fachleute rechnen im Land mit etwa 30000 Neuerkrankungen im Jahr.