Nordwest-Zeitung

Kommi$$ion nicht unter politi$chen Druck $etzen

- VON TOBIAS SCHMIDT, BÜRO BERLIN

@RAGE: Herr Lesch Überraschu­ng beim in es hn

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u en ch n !e ur e es ge eg ass es am " #anuar $%$% eine ei ere nhebung au ann & '( )ur geben s )in sinn* es + rgehen, LESCH: Die erste StuJe, ein Plus von 35 Cent auJ 9,19 Euro zum 1. Januar 2019, war abzusehen. Das entspricht eins zu eins der TariJlohne­ntwicklung und wendet den bewährten Modus an. Die zusätzlich­e zweite StuJe halte ich Jür bedenklich. Ziel ist oJJenbar, die Mindestloh­nbezieher rasch von den üppigen TariJabsch­lüssen des ersten Halbjahres proJitiere­n zu lassen. Aber ich warne davor, den Mindestloh­n zu politisier­en und in Richtung zwölJ Euro zu treiben. Die Mindestloh­nkommissio­n ist unabhängig und darJ nicht unter politische­n Druck gesetzt werden. @RAGE: e bs ie rbei geber s ehen hin er em u enm -

e ei es en -n ernehmen . anungssich­erhei bringe/ LESCH: Das sehe ich diJJerenzi­erter. In vielen Branchen liegen die untersten TariJentge­lte nur geringJügi­g über dem Mindestloh­n. Die vorgezogen­e Anhebung des Mindestloh­nes durch die zweite StuJe setzt die TariJpartn­er unter unnötigen Druck, die TariJentge­lte schneller anzuheben. Dadurch nimmt man den Unternehme­n Zeit, sich anzupassen. Die Dynamik wird umgekehrt: Höhere Mindestlöh­ne Jühren zu höheren TariJlöhne­n. Dabei soll sich der Mindestloh­n nach den TariJentwi­cklungen richten. Das ist aus meiner Sicht systemwidr­ig. @RAGE: ia *erb0n e 1eer2scha en un se bs 3unes inan minis er 4 a ch 5 .67 r ern einen in es hn * n 8 )ur

ami ie 3e ieher 9ber ie :un en 2 mmen un genug in ie :en en*ersicherun­g ein ah en ;as 0ren ie < gen, LESCH: Die Betriebe würden unter einen massiven Kostendruc­k geraten. Dies würde Jobs kosten. Der Mindestloh­n ist aber ohnehin nicht das geeignete Instrument, um Armut zu bekämpJen und Altersarmu­t zu verhindern. Jeder Haushalt hat in Abhängigke­it seiner Personenza­hl und seiner Einkommen einen unterschie­dlichen BedarJ. Den kann ein allgemeine­r Mindestloh­n, der am Individuum anknüpJt, nicht abbilden. Staatliche TransJerza­hlungen aber schon. @RAGE: =n en gu rei #ahren sei er )in 9hrung ha er in es hn 2eine +erer ungen am rbei smar2 be ir2 9ssen nich auch

ie rbei geber einsehen ass er e ich ein er greiches ;er2 eug is , LESCH: Der Mindestloh­n hat das Bewusstsei­n geschaJJen, wo Jaire und nicht sittenwidr­ige Lohnunterg­renzen liegen. Das ist eine eindeutige Errungensc­haJt. Ob der Mindestloh­n den Arbeitsmar­kt nicht belasten wird, ist keineswegs ausgemacht. Derzeit steigen die Energiepre­ise, die real verJügbare­n Einkommen der Haushalte werden dadurch kleiner. Wenn nun die Preise von Taxis, Friseuren und in der Gastronomi­e durch den höheren Mindestloh­n anziehen, könnte sich das durchaus negativ auswirken. @RAGE: Hun er ausen e 3esch0 ig e er en nach ie * r un er em * rgeschrieb­enen in es hn be ah

ei rbei geber ie :ege ungen umgehen ;ie 2ann as *erhin er er en, LESCH: Die Umsetzung muss konsequent­er kontrollie­rt werden. Dazu braucht die Finanzkont­rolle Schwarzarb­eit mehr Personal. Die Betriebe dürJen aber nicht durch schärJere Dokumentat­ionspJlich­ten überlastet werden.

Hagen Lesch leitet beim Institut für Wirtschaft das Kompetenzf­eld Tarifpolit­ik/ Arbeitsbez­iehungen.

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BILD: IW BERLIN

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