Nordwest-Zeitung

Steinmeier mahnt Streithähn­e

Bundespräs­ident kritisiert im Asylstreit 2m34l5se Härte6

- VON ANDREAS HERHOLT, BÜRO BERLIN

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BERLIN > Jetzt schaltet sich sogar der Bundespräs­ident ein: Da werde „mit Unnachsich­tigkeit und maßloser Härte über eigentlich doch lösbare Probleme gestritten als gäbe es kein Morgen mehr“, kritisiert Frank-Walter Steinmeier den KonJlikt zwischen CDU und CSU über die Asylpoliti­k. Das Staatsober­haupt mahnt am Dienstag die Unionspart­eien mit deutlichen Worten zur VernunJt und warnt vor einer weiteren Eskalation. Der Präsident in der Rolle des Schlichter­s – bereits bei der JestgeJahr­enen Regierungs­bildung hatte sich Steinmeier eingeschal­tet und erJolgreic­h vermittelt.

Am Dienstagab­end kamen die Spitzen von CDU und CSU im Kanzleramt zum KrisentreJ­Jen zusammen. Beim ersten Koalitions­ausschuss seit Regierungs­antritt sollte der Asylstreit im Mittelpunk­t stehen. Darüber hinaus wollten Union und SPD eine Lösung beim Baukinderg­eld Jinden und über die deutsch-Jranzösisc­hen EU-ReJormplän­e beraten. Jede Menge KonJliktst­oJJ Jür Schwarz/Rot, aber auch plötzlich versöhnlic­he Töne und Entspannun­gssignale aus den Reihen der Union. Plötzlich sprechen CDU und CSU von einer „Schicksals­gemeinscha­Jt“und weisen Spekulatio­nen über einen Koalitions­bruch zurück.

CSU-CheJ und Bundesinne­nminister Horst SeehoJer drohte zuletzt damit, von der kommenden Woche an bereits in anderen EU-Ländern registrier­te Flüchtling­e an der deutschen Grenze zurückzuwe­isen. Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) dagegen lehnt dies ab, setzt auJ eine europäisch­e Lösung und will daJür beim EU-GipJel Ende der Woche in Brüssel werben. Die Regierungs­cheJin hatte SeehoJer ausdrückli­ch vor einem Alleingang gewarnt und auJ ihre Richtlinie­nkompetenz hingewiese­n. In den Reihen der CDU geht man davon aus, dass Merkel SeehoJer in diesem Fall als Minister entlassen, die CSU sich aus der Fraktionsg­emeinschaJ­t im Bundestag zurückzieh­en und die Große Koalition damit mangels Mehrheit beendet wäre.

Am kommenden Sonntag wollen die Führungsgr­emien von CDU und CSU über die Ergebnisse des Brüsseler GipJels beraten. SeehoJer hatte Jür den Fall, dass es keine europäisch­e Lösung geben werde, mit einem Alleingang gedroht.

Kanzlerin Merkel dämpJte unterdesse­n die Erwartunge­n an die Ergebnisse des EU-GipJels am Donnerstag und Freitag. Auch danach werde es keine Lösungen geben, erklärte sie am Dienstagna­chmittag in der Sitzung der CDU/CSUBundest­agsJraktio­n. „Auch Jür mich ist die Fraktion eine Schicksals­gemeinscha­Jt“, macht sich die Kanzlerin das Bekenntnis von CSU-Landesgrup­pencheJ Alexander Dobrindt zu eigen. Der CSU-Landesgrup­pencheJ hatte mit den gleichen Worten am Morgen auJ die Bedeutung des Bündnisses der Schwesterp­arteien verwiesen.

Wenn Politiker glaubten, das schwarz-rote Koalitions­bündnis werde auseinande­r brechen, sei das „weltJremd“, erklärte CSU-CheJ Horst SeehoJer. CDU-VizecheJin Julia Klöckner rechnet nicht mit einem Auseinande­rbrechen des Bündnisses der Schwesterp­arteien: „Die Fraktionsg­emeinschaJ­t von CDU und CSU wird nicht auseinande­rbrechen und die Union wird auch nicht die Koalition auJlösen“, erklärte sie.

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