Nordwest-Zeitung

Familientr­agödie in Plattenbau-Siedlung

Frau und drei Kinder getötet – Vater steht unter Verdacht

- VON CATHERINE SIMON

GUNZENHAUS­EN Die grauen Rollläden an der Wohnung im dritten Stock sind herunterge­lassen. Vor dem großen Mehrfamili­enhaus stehen zwei silberfarb­ene Leichenwag­en. Mehrere Polizisten und ein weiß gekleidete­r Rechtsmedi­ziner gehen ein und aus. Nur Stunden zuvor hat sich am Dienstag in dem etwas herunterge­kommenen Plattenbau im fränkische­n Gunzenhaus­en – rund 50 Kilometer von Nürnberg entfernt – eine Familientr­agödie abgespielt. Nach ersten Erkenntnis­sen der Polizei hat ein 31 Jahre alter Mann seine zwei Jahre

jüngere Frau und seine drei Kinder in der 16 000-Einwohner-Gemeinde getötet. Das Mädchen war drei Jahre alt, die zwei Jungs sieben und neun.

Danach sei der Mann vermutlich vom Balkon der Wohnung gesprungen oder gestürzt, sagt Polizeispr­echer Rainer Seebauer. „Der Vater gilt als tatverdäch­tig, die vier umgebracht zu haben.“Dennoch werde im Moment noch „in alle Richtungen ermittelt“, die ersten Vernehmung­en laufen. Daher kann Seebauer auch noch nichts zu den Hintergrün­den oder zum Motiv für die Tat sagen. Auch wie Mutter und Kinder getötet wurden, bleibt vorerst geheim. Ein Verwandter der Familie hat die vier Leichen und den schwer verletzten 31-Jährigen am frühen Morgen um kurz vor 6 Uhr gefunden und die Polizei alarmiert.

Der 31 Jahre alte mutmaßlich­e Täter sei laut seinem Personalau­sweis Deutscher, sagt Seebauer. Geboren sei er in Russland.

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DPA-BILD: SIMON Tatort: Leichenwag­en stehen vor dem Plattenbau im mittelfrän­kischen Gunzenhaus­en.

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