Vier Landwirte aus der Region unter den Finalisten
ITWOC HTC,C&T 27.TJJUC NC& 01W8&g zur „Nacht der Landwirtschaft“mit einer eiskalten Geschäftsidee
Im gesamt deutschen Sprachraum gilt der CeresAward als der bedeutendste Preis für Landwirte. Seit fünf Jahren würdigt der dlv (Deutscher Landwirtschaftsverlag) mit dem CeresAward Landwirtinnen und Landwirte, die Außergewöhnliches leisten und sich dabei ihrer Verantwortung für Mitmenschen, Tiere und Umwelt bewusst sind.
Neben dem Gesamtsieger, dem Landwirt des Jahres, werden Sieger in zehn Einzelkategorien gekürt: Ackerbauer, Biolandwirt, Energielandwirt, Geflügelhalter, Geschäftsidee, Junglandwirt, Manager, Milchviehalter, Schweinehalter und Unternehmerin – sie spiegeln die Vielfalt moderner Landwirtschaft wider.
Aus mehr als 180 Bewerbungen suchte eine unabhängige Fachjury pro Kategorie drei Finalisten aus. Ein Jurorenteam wird diese insgesamt 30 Finalisten in Deutschland, Luxemburg, Österreich und Südtirol auf ihren Höfen besuchen und beurteilen. Der Gesamtsieger bekommt ein Preisgeld von 10.000 Euro und die Sieger der Einzelkategorien erhalten jeweils noch 1.000 Euro.
Unter den Finalisten ist auch Harje Kaemena aus Bremen-Blockland. Ob er zum „Landwirt des Jahres“gekürt wird oder den Sieg in der Kategorie „Geschäftsidee“davontragen wird, entscheidet sich am 18. Oktober in Berlin bei der Galaveranstaltung: „Nacht der Landwirtschaft“.
Speiseeis aus eigener Kuhmilch
„Ich bin total glücklich, dass ich im Finale bin“, freut sich Harje Kaemena (37). Er ist bereits die neunte Generation auf dem Familienbetrieb in BremenBlockland. Heute leben gleich vier Generationen auf dem Hof. Schon immer gab es auf dem Hof Kaemena Kühe. Harje selbst wollte nach dem Realschulabschluss zunächst kein Landwirt werden. „Die Familie hatte immer eine sieben Tage Woche und das Einkommen war immer abhängig vom Milchpreis. Harje Kaemena freut sich: „Snutten lekker“– das Bio-Eis vom platten Land wird immer beliebter.
Nach der Handelsschule machte Harje eine Ausbildung zum Groß-und Einzelhandelskaufmann. Immer mehr reizte ihn der Gedanke, für den eigenen Betrieb zu arbeiten. Er absolvierte 2002 ein Praktikum in einem Milchviehbetrieb in Kanada und studierte anschließend Landwirtschaft an der Fachhochschule in Kiel. Gleichzeitig machte er sich Gedanken, wie der Hof die Familie ernähren könnte.
„Wir wollten in jedem Fall eine überschaubare Kuhherde behalten“, erklärt Harje Kaemena. Irgendwann stellte die Familie fest: „Eis isst jeder gerne!“. Der alte Kuhstall wurde von seinen Eltern zum Café umgebaut. Seine Mutter Heike und auch Harje machten einen Lehrgang für die Herstellung von Speiseeis und gaben ihrem Eis den Namen „Snuten lekker“. Den 4. Juli 2005 wird Familie Kaemena nie vergessen, denn an diesem Tag wurde das hofeigene Café eröffnet.
Vater Bernhard Kaemena begann schon 2003 den Milchviehbetrieb auf Bio umzustellen - seit 2007 wird auch das Speiseeis Bio-Zertifiziert hergestellt und das natürlich von den eigenen Kühen. „Alle Rohstoffe
sind aus kontrolliert ökologischem Landbau. Konservierungsstoffe oder Farbverstärker gibt es bei uns nicht“, verspricht Harje Kaemena. Wurden anfangs ca. 6.000 Liter Milch zu Eis verarbeitet, so sind es heute über 25.000 Liter. Vom 21. März bis 31. Oktober ist das Hofcafé von Familie Kaemena beliebtes Ziel für Radfahrer, Spaziergänger und Ausflügler. Täglich sind 18 verschiedene Eissorten im Angebot. Insgesamt können 32 verschiedene Sorten hergestellt werden und einige davon sind eigene Kreationen. Auch Geschäfte und Restaurants wurden auf das beleibte Bio-Speiseeis aufmerksam und haben „Snuten lekker“mit im Angebot.
Familie Kaemena beschäftigt aktuell 30 Teilzeitkräfte und hat vier festangestellte Mitarbeiter. Ausgebildet wird nicht nur im Bereich Landwirtschaft, sondern auch im Beruf „Speiseeishersteller“. Als Familie Kaemena ihren Betrieb auf Bio umgestellt hat und dann noch in die Eisproduktion eingestiegen ist, hat es bestimmt so manche Zweifler gegeben. Heute schauen sie vielleicht etwas neidisch auf diese mutige Geschäftsidee. „Ich würde es jederzeit wieder so machen: Bio und Direktvermarktung“, stellt Harje Kaemena fest.
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