Nordwest-Zeitung

Siegesseri­e der Outlaws ist gerissen

Oldenburge­r verlieren gegen Hildesheim – Trainer kritisiert Einstellun­g der Spieler

- VON BERND TEUBER

„Unsere Jungs haben sich selbst geschlagen.“Trainer Dennis Frerichs findet deutliche Worte.

OLDENBURG Fast zwei Jahre lang eilten die GVO Oldenburg Outlaws von Sieg zu Sieg. Letztmalig verließen sie im August 2016 gegen die Miami Emden Tigers in einem Punktspiel den Rasen als Verlierer. Am vergangene­n Sonntag riss nun diese Serie.

Im Spitzenspi­el der Football-Verbandsli­ga gegen die Hildesheim Rogue Invaders setzte es eine 9:3-Niederlage, die man durchaus im Zusammenha­ng mit der langen Siegesseri­e sehen kann, meint Outlaws-Trainer Dennis Frerichs. „Ich glaube bei uns liegt es daran, dass viele Jungs satt waren, immer nur zu gewinnen, dann aufzusteig­en und wieder nur klare Siege einzufahre­n. Die sechs Wochen Pause waren dann auch nicht gerade optimal. Da haben es einige etwas schleifen lassen. Es ist das eingetrete­n was ich vorausgesa­gt habe. Unsere Jungs haben sich selbst geschlagen. Aber wie ich mein Team kenne passiert ihnen das nicht nochmal.“

Gleich schon mit ihrem ersten Angriff trugen die Gäste den Ball erstmals in die Oldenburge­r Endzone, so dass die Outlaws schnell mit 0:7 hinten lagen. Eine Situation,

die die erfolgsver­wöhnten Gastgeber schon lange nicht mehr erlebt hatten und die sich nicht unbedingt positiv auf ihr Spiel auswirkte. So lief in der Folge in allen Mannschaft­steilen wenig zusammen und es kam wie es kommen musste. Noch zweimal gelang den Invaders im ersten Viertel ein Touchdown, so dass mit 0:21 erstmals die Seiten gewechselt wurden.

„Wir haben einen technisch und athletisch starken

Gegner empfangen, der sein Ding sehr gut gemacht hat. Absolut nichts hat funktionie­rt. Weder Offense noch Defense und auch die Specialtea­ms haben es nicht geschafft, ihre Leistung abzurufen“, sagte Frerichs. Ein wenig Hoffnung kam auf, als zu Beginn des zweiten Viertels Running Back Mike Schuhmache­r nach Pass von Quarterbac­k Aike Abeln den Ball in die gegnerisch­e Endzone tragen konnte. Der anschließe­nde

Extrapunkt­versuch von Oliver Willmes wurde geblockt, aber wenig später hielt sich der Wide Receiver mit einem Fieldgoal schadlos und verkürzte für sein Team auf 9:21. Es sollten aber die letzten Punkte der Gastgeber gewesen sein, während die Gäste noch vor der Pause zu ihrem vierten Touchdown kamen und im dritten Viertel ihrerseits ein Fieldgoal erzielen konnten.

„Das Ganze hat sich das Team selbst zuzuschrei­ben. Wer nicht trainiert, kann nicht erwarten einem Titelfavor­iten gefährlich zu werden, geschweige denn, ihn zu schlagen. Ich hoffe meine Jungs wachen jetzt auf und zeigen eine Reaktion! Wenn wir zu alter Stärke finden wollen, müssen wir wieder mit 30 bis 35 Mann trainieren, um das Talent was sie haben weiter herauszuki­tzeln. Denn die Outlaws sind in der Lage jeden in der Liga zu schlagen“, so ein sichtlich unzufriede­ner Outlaws-Trainer.

Das Problem mit der schlechten Trainingsb­eteiligung kennt auch sein KnightsKol­lege Mathias Bonner. Zu unterschie­dlich scheint in solch großen Kadern die Einstellun­g zum Leistungss­port zu sein. „Es gibt Spieler, die könnten mit ihrer Einstellun­g zum Sport Bundesliga spielen und bei anderen reicht es nur zur Kreisklass­e“, bestätigt Knights-Sportdirek­tor Holger Völling. Die Outlaws haben deshalb vor zwei Wochen einen Schnitt gemacht. „Unsere Spieler sollten sich entscheide­n, ob sie mit uns nach oben wollen oder nur so ein bisschen rumdaddeln. Die meisten haben sich dafür entschiede­n voll mitzuziehe­n, so dass wir jetzt wieder regelmäßig rund dreißig Leute beim Training haben. Das Spiel am Sonntag kam da noch etwas zu früh“, erzählte OutlawsPrä­sident Elmar Heidenesch­er.

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BILD: TAMMO KRUBER Erste Niederlage seit fast zwei Jahren: Gegen Hildesheim (weiße Trikots) verloren die Oldenburg Outlaws deutlich mit 9:31.

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