Nordwest-Zeitung

Marco Elia bedauert Verzicht auf Bezirkslig­a-Team

Trainer sagt seine Meinung >u R=ck>ug des VfB II – „Verein braucht starke ><eite Mannschaft“

- VON MAN:RED MIET;ON

OLDENBURG Seit vier Jahren gab es regelmäßig kurz vor Saisonende Gerüchte, der VfB Oldenburg würde seine zweite Fußball-Mannschaft vom Spielbetri­eb abmelden. 2015 stieg der VfB II aus der Landesliga ab, vermied aber den freien Fall. In der abgelaufen­en Saison war der VfB II sogar die beste Mannschaft der Rückrunde.

Umso überrasche­nder war deshalb die Pressemitt­eilung des Vereins vor zwei Wochen, man könne die Mannschaft wegen fehlender Konkurrenz­fähigkeit für die kommende Spielzeit nicht mehr für die Bezirkslig­a melden. „Unser neuer Vorstand hatte zahlreiche Finanzlöch­er gefunden, so dass der Etat für die zweite Mannschaft stark zurückgefa­hren werden musste“, sagt VfB-II-Trainer Marco Elia. „Vor dem letzten Spieltag hatten wir erst zwei Abgänge, aber schon einige Zusagen neuer Spieler für die nächste Saison. Nach dem letzten Spiel gegen Abbehausen war die Zahl der Abgänge plötzlich fast zweistelli­g. Deshalb sprangen auch die neuen Spieler wieder ab“, beschreibt Elia den Anfang vom Ende.

Danach gab es innerhalb kurzer Zeit weitere Abgänge und Elia stand ohne Mannschaft da. Er hatte das Team 2017 übernommen. Mit der damaligen sportliche­n Leitung war für den VfB II ein Fahrplan ausgearbei­tet worden, der für diese Spielzeit die Rückkehr in die Landesliga vorsah. Der neue Vorstand konnte dieses Vorhaben aus finanziell­en Gründen nicht mittragen. Deshalb nahmen zahlreiche Spieler sportlich attraktive­re Angebote von Vereinen wie Atlas Delmenhors­t, Werder Bremen III oder SV Brake an.

„Danach hat der Vorstand sehr kurzfristi­g die Entscheidu­ng getroffen, die Mannschaft nicht mehr zu melden. Das war für mich und die verblieben­en Spieler eine sehr unglücklic­he Entscheidu­ng, die wir alle akzeptiere­n müssen. Wir hatten alle bis zuletzt eine andere Lösung erhofft“, sagt Elia und fügt hinzu: „Ich habe aber Verständni­s für die Entscheidu­ng des Vorstands, obwohl sie mir anfangs sehr weh getan hat. Außerdem bin ich nach wie vor davon überzeugt, dass der VfB eine starke zweite Mannschaft braucht.“

Auch das Verhalten der Spieler kann Marco Elia nachvollzi­ehen. „Für die Spieler geht es zuerst um ihre persönlich­e sportliche Perspektiv­e. Natürlich gibt es auch andere Anreize, den Verein zu wechseln. Andere Vereine zahlen Aufwandsen­tschädigun­gen, Auflauf- und Punktprämi­en. Dazu kommen Physiother­apie, die Mannschaft­en fahren mit einem Bus zu Auswärtssp­ielen oder es gibt nach den Partien ein gemeinsame­s Essen. Diese Dinge konnten wir alle nicht bieten, deshalb habe ich auch für sie Verständni­s“, erklärt Elia.

Er selbst hat noch einen Vertrag bis zum kommenden Sommer beim VfB. Jetzt nimmt er erst einmal die A-Lizenz in Angriff. „Wie es für mich weitergeht, ist noch offen. Familie, Beruf und sportliche Perspektiv­e eines Vereins müssen passen“, meint er zu seiner Trainerzuk­unft.

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