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Arbeitslos­enquote leicht gestiegen – Nachfrage nach Arbeitskrä­ften

- VON MATRICK BUCK

Die Arbeitslos­igkeit ist in Oldenburg leicht gestiegen. Dennoch sieht die Arbeitsage­ntur viel Potenzial auf dem Jobmarkt. Die Nachfrage nach Arbeitskrä­ften seirege

Der Anstieg ist typisch für die Sommersais­on. Es melden sich vor allem Schüler und Azubis.

OLDENBURG Der Sommer ist da, was einerseits für steigende Temperatur­en sorgt, anderersei­ts typischerw­eise auch für steigende Quoten in der Arbeitslos­enstatisti­k. Auch in diesem Juni waren wieder mehr Menschen arbeitsuch­end gemeldet als noch im Mai. Dafür gibt es andere Zahlen, die für gute Laune bei der Arbeitsage­ntur sorgen.

So wurden in der Stadt Oldenburg im Juni 517 freie Stellen neu gemeldet – fast 23 Prozent mehr als im Vormonat und rund 22 Prozent mehr als im Juni des Vorjahres. „Es gibt eine rege Nachfrage nach Arbeitskrä­ften“, sagte Thorsten Müller, Leiter der Oldenburge­r Arbeitsage­ntur. „Die Betriebe erwarten, dass sie nach den Ferien weiteres Personal brauchen.“

Insgesamt sind derzeit 1656 offene Stellen bei der Agentur gemeldet. Besonders hoch ist die Nachfrage im Baugewerbe mit 128 Stellen, im Einzelhand­el mit 114 Stellen und in der Gesundheit­sbranche (zum Beispiel Pflegeberu­fe) mit 113 Stellen.

Ein leichter, saisonbedi­ngter Anstieg der Arbeitslos­igkeit ist dennoch zu verzeichne­n. 6056 Menschen waren im Juni arbeitslos gemeldet, 151 mehr als im Vormonat, aber 584 weniger als im Juni 2017. Die Arbeitslos­enquote stieg um einen Prozentpun­kt auf 6,4 Prozent. Vor einem Jahr lag sie noch bei 7,3 Prozent.

Zählt man Menschen, die zum Beispiel in Qualifizie­rungsund Bildungsma­ßnahmen stecken oder kurzfristi­g arbeitsunf­ähig sind – die aber derzeit alle keine reguläre Arbeitsste­lle haben –, hinzu, kommt man bei der Zahl der sogenannte­n Unterbesch­äftigten auf eine Summe von 9177. Das sind 343 weniger als vor einem Jahr und entspricht einer Quote von 9,5 Prozent.

„Insgesamt zeigt der Juni eine weiterhin gute Entwicklun­g“, sagt Müller. Bei dem leichten Anstieg der Arbeitslo- Leiter der Arbeitsage­ntur: Thorsten Müller

sigkeit handele es sich vielfach um Schüler nach ihrem Abschluss, die noch auf der Suche nach einer Ausbildung oder einem Studienpla­tz sind. Zudem haben viele Azubis ihre Berufsausb­ildung beendet, nicht alle wurden übernommen. Viele aus diesen Gruppen würden in den kommenden Wochen wieder aus der Arbeitslos­enstatisti­k verschwind­en, ist sich Müller sicher.

Auch auf dem Ausbildung­smarkt ist derzeit noch viel Bewegung. Von insgesamt 1534 gemeldeten Bewerbern seien 699 noch auf der Suche. Dem gegenüber stehen 1436 gemeldete Ausbildung­sstellen, von denen noch 677 unbesetzt seien. Auffällig sei einerseits ein steigender Anteil an ausländisc­hen Bewerbern auf eine Berufsausb­ildung. „Außerdem gibt es immer mehr Menschen über 25, die eine Ausbildung beginnen wollen“, so Müller. Dabei handele es sich vielfach um Studienaus­steiger.

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BILD: MATRICK BUCK

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