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Arbeitslosenquote leicht gestiegen – Nachfrage nach Arbeitskräften
Die Arbeitslosigkeit ist in Oldenburg leicht gestiegen. Dennoch sieht die Arbeitsagentur viel Potenzial auf dem Jobmarkt. Die Nachfrage nach Arbeitskräften seirege
Der Anstieg ist typisch für die Sommersaison. Es melden sich vor allem Schüler und Azubis.
OLDENBURG Der Sommer ist da, was einerseits für steigende Temperaturen sorgt, andererseits typischerweise auch für steigende Quoten in der Arbeitslosenstatistik. Auch in diesem Juni waren wieder mehr Menschen arbeitsuchend gemeldet als noch im Mai. Dafür gibt es andere Zahlen, die für gute Laune bei der Arbeitsagentur sorgen.
So wurden in der Stadt Oldenburg im Juni 517 freie Stellen neu gemeldet – fast 23 Prozent mehr als im Vormonat und rund 22 Prozent mehr als im Juni des Vorjahres. „Es gibt eine rege Nachfrage nach Arbeitskräften“, sagte Thorsten Müller, Leiter der Oldenburger Arbeitsagentur. „Die Betriebe erwarten, dass sie nach den Ferien weiteres Personal brauchen.“
Insgesamt sind derzeit 1656 offene Stellen bei der Agentur gemeldet. Besonders hoch ist die Nachfrage im Baugewerbe mit 128 Stellen, im Einzelhandel mit 114 Stellen und in der Gesundheitsbranche (zum Beispiel Pflegeberufe) mit 113 Stellen.
Ein leichter, saisonbedingter Anstieg der Arbeitslosigkeit ist dennoch zu verzeichnen. 6056 Menschen waren im Juni arbeitslos gemeldet, 151 mehr als im Vormonat, aber 584 weniger als im Juni 2017. Die Arbeitslosenquote stieg um einen Prozentpunkt auf 6,4 Prozent. Vor einem Jahr lag sie noch bei 7,3 Prozent.
Zählt man Menschen, die zum Beispiel in Qualifizierungsund Bildungsmaßnahmen stecken oder kurzfristig arbeitsunfähig sind – die aber derzeit alle keine reguläre Arbeitsstelle haben –, hinzu, kommt man bei der Zahl der sogenannten Unterbeschäftigten auf eine Summe von 9177. Das sind 343 weniger als vor einem Jahr und entspricht einer Quote von 9,5 Prozent.
„Insgesamt zeigt der Juni eine weiterhin gute Entwicklung“, sagt Müller. Bei dem leichten Anstieg der Arbeitslo- Leiter der Arbeitsagentur: Thorsten Müller
sigkeit handele es sich vielfach um Schüler nach ihrem Abschluss, die noch auf der Suche nach einer Ausbildung oder einem Studienplatz sind. Zudem haben viele Azubis ihre Berufsausbildung beendet, nicht alle wurden übernommen. Viele aus diesen Gruppen würden in den kommenden Wochen wieder aus der Arbeitslosenstatistik verschwinden, ist sich Müller sicher.
Auch auf dem Ausbildungsmarkt ist derzeit noch viel Bewegung. Von insgesamt 1534 gemeldeten Bewerbern seien 699 noch auf der Suche. Dem gegenüber stehen 1436 gemeldete Ausbildungsstellen, von denen noch 677 unbesetzt seien. Auffällig sei einerseits ein steigender Anteil an ausländischen Bewerbern auf eine Berufsausbildung. „Außerdem gibt es immer mehr Menschen über 25, die eine Ausbildung beginnen wollen“, so Müller. Dabei handele es sich vielfach um Studienaussteiger.