Nordwest-Zeitung

WM-Vorrunde lässt Rekorde purzeln

Schon jetzt mehr Elfmeter und Eigentore als bei den bisherigen Turnieren

- VON FLORIAN LÜTTICKE

Für Statistik-Fans hat die WM einiges zu bieten. Auch kuriose Zahlen tauchen in der Liste auf.

MOSKAU Schon die Vorrunde bei der Fußball-WM in Russland brachte mehrere Rekorde. Die wichtigste­n Zahlen des Turniers für den Start der Achtelfina­ls am Samstag: Erstmals seit 1982 hat kein afrikanisc­hes Team die Vorrunde überstande­n. Senegal scheiterte als letzter Vertreter in Russland. 122 Tore fielen

bei den 48 WM-Spielen in Russland. Mit einem Schnitt von 2,54 Treffern liegt das Turnier unter dem Niveau der WM 2014 in Brasilien (2,67). Nur bei fünf Weltmeiste­rschaften war der Schnitt noch niedriger. Zumindest gab es in den ersten 36 Spielen kein 0:0, so lange wie nie zum WMStart. Das einzige torlose Unentschie­den blieb das Duell Frankreich - Dänemark. An vier Vorrunden-Standorten ist die WM schon vorbei. In den Stadien von Jekaterinb­urg, Wolgograd, Saransk und Kaliningra­d finden keine K.o.-Spiele statt. Der Führende der Torjägerwe­rtung heißt eigentlich: Eigentor. Gleich neunmal ging der Ball bei dieser Zweimal war Englands Harry Kane (vorne) schon vom Elfmeterpu­nkt erfolgreic­h, hier beim 5:0 gegen Panama. Mit insgesamt fünf Treffern führt er die Torschütze­nliste an.

WM schon ins eigene Netz. Die bisherige Bestmarke lag bei sechs Eigentoren während der WM 1998. Mit den besten Chancen auf die Auszeichnu­ng mit dem Goldenen Schuh startet Harry Kane in die K.o.-Runde. Der Engländer erzielte bislang fünf Treffer, mit jeweils einem Tor weniger liegen Belgiens Romelu

Lukaku und Portugals Superstar Cristiano Ronaldo direkt dahinter. Nur Matthias Ginter sowie die beiden Ersatztorh­üter Marc-André ter Stegen und Kevin Trapp kamen in den drei Vorrundens­pielen aus dem deutschen WM-Kader nicht zum Einsatz. Die anderen 20 Akteure spielten

mindestens einmal. Schon kurz nach der Hälfte der Spiele war der Rekord für Elfmeter erreicht. Zuvor lag die Bestmarke bei 18 von den Weltmeiste­rschaften 2002, 1998 und 1990 – inzwischen gab es schon 24 Strafstöße. Sechs davon wurden verschosse­n. Der Videobewei­s dürfte auch in der K.o.-Runde noch für reichlich weitere Elfmeter sorgen. Trotz des deutschen Vorrunden-Scheiterns sind noch mehr als die Hälfte aller Bundesliga­profis im Achtelfina­le dabei. 37 von gestartete­n 67 Spielern aus den beiden höchsten Spielklass­en hoffen noch auf den Titel. Das größte Kontingent an Deutschlan­d-Legionären stellt die Schweiz (10), gefolgt von Japan (7). Tage Länderspie­lpause hat die deutsche Mannschaft nach ihrem frühen WM-K.o. Am 6. September geht es in München gegen Frankreich mit der Premiere in der Nationenli­ga weiter. In der K.o.-Runde droht Deutschlan­d den ewigen WM-Torrekord zu verlieren. Nach der Vorrunde steht das DFB-Team bei 226 Treffern gleichauf mit Brasilien – die Seleção kann im Achtelfina­l-Duell mit Mexiko am Montag die alleinige Führung übernehmen. Den Tor-Meilen2500­stein

in der WMGeschich­te sicherte sich kurz vor Ende der Vorrunde der Tunesier Fakhreddin­e Ben Youssef. Millionen – und steigend. In die WM ging Islands Rurik Gislason noch mit rund 40 000 Followern bei Instagram. Inzwischen hat der muskulöse Flügelspie­ler mit dem zum Zopf gebundenen blonden Haar über eine Millionen Fans bei dem sozialen Netzwerk. Sein Einsatz gegen Argentinie­n verhalf dem Profi vom Zweitligis­ten SV Sandhausen zu weltweitem Ruhm.

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DPA-BILD: DAVY
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