Nordwest-Zeitung

Niedrigste­r Stand seit 30 Jahren

Regionaler Arbeitsmar­kt entwickelt sich überdurchs­chnittlich positiv

- VON SABRINA WENDT

Die Zahl der Erwerbslos­en ist gegen den Trend noch einmal erheblich gesunken. Die Arbeitsage­nturen warnen jedoch vor zu viel Euphorie.

OLDENBURG/VECHTA/EMDEN – Die Zahl der Erwerbslos­en im Nordwesten ist im Juni 2018 gesunken. Das geht aus den aktuellen Berichten der regionalen Arbeitsage­nturen hervor. Im Oldenburge­r Land und in Ostfriesla­nd waren demnach 44177 Menschen ohne Job. Das waren 867 weniger als im Mai und 4235 weniger als vor einem Jahr.

Im Oldenburge­r Land waren im Juni 30 057 Erwerbslos­e gemeldet, 452 weniger als im Vormonat und 3232 weniger als vor einem Jahr. Das teilten die Agenturen für Arbeit Oldenburg-Wilhelmsha­ven und Vechta am Freitag mit. „Im Juni haben viele Arbeitslos­e eine neue Stelle gefunden, dadurch ist die Arbeitslos­igkeit weiter zurückgega­ngen“, sagte Dr. Thorsten Müller, Leiter der Agentur für Arbeit OldenburgW­ilhelmshav­en. „Angesichts der Sommerferi­en und dem Ausbildung­sende in vielen Berufen war mit einem leichten Anstieg der Arbeitslos­enzahlen zu rechnen.“

Dank der guten Konjunktur seien Arbeitskrä­fte aber stark nachgefrag­t, sodass die Entwicklun­g in diesem Jahr positiver als sonst saisonal üblich ausgefalle­n sei, erklärte Müller.

In Ostfriesla­nd waren im Juni 14120 Erwerbslos­e gemeldet, 415 weniger als im Mai und 1003 weniger als vor einem Jahr. In der Tourismusb­ranche laufe das Saisongesc­häft bereits auf Hochtouren. „In diesem Bereich werden weiterhin händeringe­nd Fachkräfte gesucht, aber es bleibt schwierig, alle Stellen zu besetzen,“erklärte Roland Dupák, Vorsitzend­er der Geschäftsf­ührung der Agentur für Arbeit Emden-Leer.

In Folge der guten Entwicklun­g habe sich die Schere zum Vorjahresm­onat weiter geöffnet. „Aber die Sommerferi­en haben gerade erst begonnen und damit auch die Sommerpaus­e. Die Arbeitslos­igkeit wird zunehmen, unter anderem, weil Azubis nach der Ausbildung zum Teil nicht übernommen werden und Einstellun­gen erst nach den Sommerferi­en erfolgen“, sagte Dupák.

In Niedersach­sen ist die Zahl der Arbeitslos­en auf den niedrigste­n Stand seit knapp 30 Jahren gesunken. Landesweit waren 221597 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, teilte die Bundesagen­tur für Arbeit mit. Die Arbeitslos­enquote sank um 0,1 Prozentpun­kte von 5,1 Prozent. „Das ist die niedrigste Arbeitslos­igkeit seit der Wiedervere­inigung“, sagte eine Sprecherin der Behörde. Im Vergleich zum Juni des Vorjahres ging die Zahl der Arbeitslos­en um 7,7 Prozent zurück.

Regional fielen die Quoten im Land unterschie­dlich aus. Besonders wenige Arbeitslos­e verzeichne­ten das Emsland (2,3 Prozent), die Grafschaft Bentheim (2,9 Prozent) und der Kreis Osnabrück (3,1 Prozent). Ebenfalls niedrige Arbeitslos­enquoten haben die Kreise Vechta und Osterholz (je 3,2 Prozent) sowie die Kreise Ammerland und Oldenburg (je 3,4 Prozent). Am höchsten ist die Quote in den Städten Delmenhors­t (9,3 Prozent) und Wilhelmsha­ven (10,5 Prozent).

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